Forschungsprojekt "Der Wolf im Unteren Odertal"

(20.12.2014) Seit dem Jahr 2000 gibt es wieder Wölfe in Deutschland. Heute leben geschätzt ca. 234 Tiere unter uns (Stand Oktober 2014). Diese zu schützen und zu erforschen ist das Ziel des Projekts „Der Wolf im Unteren Odertal“, das SAVE Wildlife Conservation Fund zusammen mit dem Ausführungspartner, dem Artenschutzbüro Unteres Odertal betreibt.

Um den Menschen die unbegründete Angst vor Wölfen zu nehmen, klären die Projektpartner auf. Wölfe sind Fleischfresser - aber das sind Hunde auch.

SAVE Wildlife Conservation Fund Und ein Wolf, der ein Schaf reißt, ist nicht böse, sondern folgt lediglich einem natürlichen Trieb - dem des Hungers. Macht man es den Wölfen schwer, an Weiden, Käfige oder Ställe zu gelangen, suchen sich die Tiere ihre Nahrung im Wald.

Wenn ein Wolf ein Tier in der Zivilisation reißt, dann nur, weil es ihm quasi auf dem Tablett präsentiert wird. „Woher soll ein Wolf wissen, dass er Schaf oder Huhn nicht berühren soll?

Ein hungriger Mensch, der an einem unbewachten, voll gedeckten Tisch vorbeikommt, würde sich genau so verhalten wie der Wolf“ erklärt Dajana Witt, Vorstand des Artenschutzbüro Unteres Odertal.

Die Naturschützerin ist überzeugt, dass Wölfe lernfähig sind. Sie sieht es daher als Aufgabe der Menschen, Wölfe abzuschrecken, damit sie in den Wäldern bleiben. Dafür gibt es viele einfache Methoden.

Die Tiere zu töten, gehört definitiv nicht dazu. Wölfe haben beispielsweise Angst vor flatternden bunten Lappen. Diese kann man an Weidenzäune anbringen, um Wölfe davon abzuhalten, unter die Zäune zu kriechen.

Doch in den Wäldern können die Tiere auch nur überleben, wenn der Mensch aufhört, den kleinen Rest an natürlichem Lebensraum zu zerstören.
Das gemeinsame Projekt untersucht das Verhalten des Wolfs in der kultivierten Landschaft des Unteren Odertals und dokumentiert dieses.

Auch die Rudelgrößen werden erfasst und ihre Bewegungen beobachtet. Gleichzeitig wird der Wildtierbestand in den Wolfrevieren erforscht und dokumentiert. Ziel ist es, das Überleben des Wolfs zu sichern und sein Image in der Bevölkerung zu verbessern.

Bei vielen Menschen herrschen noch immer irrationale Ängste in Bezug auf Wölfe, so dass ihr Bestand, trotz Schutzprojekten immer wieder bedroht ist.

„Mit der richtigen Aufklärung, mit Fakten statt Mythen und mit Maßnahmen, die den Wolf von Höfen, Ställen und Siedlungen fernhalten, soll das Märchen vom bösen Wolf weichen und endlich zur Akzeptanz dieses schützenswerten Tieres beigetragen werden.

Erst dann kann eine langfristige Wiederansiedlung des Wolfes in Deutschland klappen,“ so Karsten Arnold, Projektleiter vom ‚Der Wolf im Unteren Odertal‘.

„Wir können es uns leisten auch großen Raubtieren wieder eine Heimat zu geben. Hierzu müssen jedoch der Bevölkerung ihre Ängste durch gezielte Aufklärung genommen werden und Artenschützer, als auch Verhaltensforscher eng mit den behördlichen Instanzen zusammenarbeiten, “ meint Dr. Maike Förster, wissenschaftliche Beraterin des SAVE Wildlife Conservation Fund.




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