Forschungsprojekt zum Schutz der hessischen Populationen des Feuersalamanders
Mit Mitteln aus dem Hessischen Biodiversitäts-Forschungsfonds unterstützt das Hessische Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie (HLNUG) das Team aus dem Institut für Biologiedidaktik und der Klinik für Vögel, Reptilien, Amphibien und Fische.
Das waldreiche Hessen mit seinen vielen naturnahen Bachläufen gilt als eines der Hauptverbreitungsgebiete von Feuersalamandern in Deutschland.
Doch „Lurchi“ droht Gefahr: Ein tödlicher Hautpilz, der vermutlich mit importierten Amphibien aus Asien nach Westeuropa eingeschleppt wurde, hat in den vergangenen Jahren Großteile der Feuersalamander-Bestände in den Niederlanden und Belgien vernichtet.Mittlerweile breitet er sich auch in Nordrhein-Westfalen weiter aus.
Wissenschaftler der Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU) beschäftigen sich mit der Erforschung und dem Schutz der hessischen Populationen des Feuersalamanders.
Mit Mitteln aus dem Hessischen Biodiversitäts-Forschungsfonds unterstützt das Hessische Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie (HLNUG) das Team aus dem Institut für Biologiedidaktik und der Klinik für Vögel, Reptilien, Amphibien und Fische.
Einen entsprechenden Bewilligungsbescheid über 75.000 Euro hat der HLNUG-Präsident Prof. Dr. Thomas Schmid am Montag an Prof. Dr. Joybrato Mukherjee, Präsident der Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU), übergeben.
Das Projekt läuft über drei Jahre. „Ich freue mich, dass sich an der JLU ein interdisziplinäres Team zusammengefunden hat, um den Artenschutz in Hessen voranzutreiben. Unser einzigartiges Fächerspektrum in den Lebenswissenschaften - von Biologie bis Veterinärmedizin - ist dafür prädestiniert“, sagte der JLU-Präsident.
Prof. Dr. Hans-Peter Ziemek (Institut für Biologiedidaktik) und Prof. Dr. Michael Lierz (Klinik für Vögel, Reptilien, Amphibien und Fische der JLU) werden erforschen, ob hessische Feuersalamander von dem Pilz Batrachochytrium salamandrivorans befallen sind.
Ab dem Frühjahr 2019 sollen in Hessen tot aufgefundene sowie krank wirkende Feuersalamander untersucht werden. Dazu wird den Tieren mit einem Wattetupfer ein Abstrich von der Haut abgenommen. Der Befall mit dem Pilz führt zu schweren Hautveränderungen und zu einem raschen Tod der Tiere.
„Es ist sehr erfreulich, dass wir mit diesem Forschungsprojekt die erfolgreiche Zusammenarbeit des HLNUG und des Instituts für Biologiedidaktik zum Aufbau eines hessischen Feuersalamander-Meldenetzes fortsetzen können“, sagte der Präsident des HLNUG. Seit 2015 können Bürgerinnen und Bürger Feuersalamander-Sichtungen an das HLNUG melden.
Mit diesem „Citizen-Science Projekt“ wurden die auffällig gelb-schwarz gefärbten Salamander zu einer zentralen „Mitmach-Art“ im Rahmen der Hessischen Biodiversitätsstrategie.
Durch die Beteiligung der Bevölkerung bei der Erhebung der Vorkommen konnte das HLNUG bereits viele Erkenntnisse gewinnen. Das Forscherteam möchte nun auf den Erkenntnissen des Meldenetzes aufbauen und neben den Probenahmen gezielte Kartierungen von Larven und erwachsenen Tiere durchführen.
Auch bei dem neuen Artenschutzprojekt setzen die Verantwortlichen auf die Mithilfe der Hessinnen und Hessen. Der öffentliche Teil des Projekts soll am 29. Januar 2019 in der Naturschutzakademie Hessen (NAH) in Wetzlar beginnen.
Dort erhalten alle Interessierten Infos zum Projekt und zum Sachstand der Pilzausbreitung. In ganz Hessen sollen speziell geschulte Bürgerinnen und Bürger ehrenamtlich die Probenentnahme durchführen und lokal über die Infektionsgefahren für Feuersalamander und Molche informieren.
Die wissenschaftlichen Untersuchungen beginnen im Frühjahr 2019. Ein Schwerpunktgebiet wird der westliche Vogelsberg sein, wo Prof. Lierz seit einiger Zeit gemeinsam mit dem Biologen Markus Dietz an Schutzprojekten für Feuersalamander im Raum Laubach arbeitet.
Prof. Lierz und sein Doktorand Johannes Dusek werden die umfangreichen Laborarbeiten zur Identifikation des Hautpilzes in der Klinik für Vögel, Amphibien, Reptilien und Fische der JLU durchführen.
Die Koordination des Gesamtprojekts und die begleitenden wissenschaftlichen Untersuchungen liegen bei Prof. Ziemek und seinem Team. Neben den Kartierungen gehören dazu auch Befragungen und Interviews, um Informationen zur Beliebtheit und zum Kenntnisstand der Bevölkerung über Feuersalamander zu erhalten.
Außerdem sollen die Erkenntnisse in Unterrichtsbeispiele eingebaut und in hessischen Schulen erprobt werden. Der Abschluss des Projektes ist für den Herbst 2020 mit einer großen Fachtagung in der Hermann-Hoffmann-Akademie der JLU geplant.
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