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JLU-Pressestelle / Sara Strüßmann
Allgemein

Hormon-Forschergruppe an der Justus-Liebig-Universität Gießen

Deutsche Forschungsgemeinschaft bewilligt zweite Förderperiode für Forschergruppe „Sulfatierte Steroide im Reproduktionsgeschehen“ (FOR 1369) an der Justus-Liebig-Universität Gießen

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Steroidhormone sind lebenswichtige Botenstoffe für Körperzellen. Sie spielen eine entscheidende Rolle bei der Regulation des Stoffwechsels, der Herz-Kreislauf-Funktion sowie der Fortpflanzung.

Ein Teil der Steroidhormone wird vom Organismus mit körpereigener Schwefelsäure zu sogenannten Steroidsulfaten umgewandelt. In Arbeiten am Fachbereich 10 – Veterinärmedizin der Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU) konnte gezeigt werden, dass für Steroidsulfate spezielle Transportsysteme in Zellen von Fortpflanzungsorganen existieren.

Damit widerlegen die Gießener Veterinärmediziner das bislang gültige Lehrbuchwissen in einem wichtigen Punkt. Denn nach bisheriger Auffassung stellten diese sulfatierten Steroide unwirksame Ausscheidungsprodukte in den Harn dar, die nicht in Zellen aufgenommen werden können.

Diese vielversprechenden wissenschaftlichen Erfolge überzeugten auch ein Gutachtergremium der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG): Die interdisziplinäre Forschergruppe „Sulfatierte Steroide im Reproduktionsgeschehen“ (FOR 1369) kann ab sofort in die zweite Runde gehen und wird in den kommenden drei Jahren von der DFG noch einmal mit rund 2,1 Millionen Euro gefördert.

Die Forschergruppe „Sulfatierte Steroide im Reproduktionsgeschehen“ wurde 2010 mit Unterstützung der DFG an der JLU eingerichtet, um die Rolle derartiger Verbindungen für die Regulation der Fortpflanzung näher zu untersuchen und wurde in der ersten Förderperiode mit rund 1,1 Millionen Euro ausgestattet.

Sprecher ist Prof. Dr. Martin Bergmann, Co-Sprecher und Koordinator Prof. Dr. Joachim Geyer, beide vom Fachbereich 10 – Veterinärmedizin der JLU.

Bei der erneuten zweitägigen Begutachtung im November 2012 attestierte ein international besetztes Gutachtergremium allen beteiligten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, an einem weltweit einzigartigen Projekt zu arbeiten, das eine weitere Förderung verdient.

Sechs Teilprojekte

Die interdisziplinär und hochkarätig besetzte Forschergruppe umfasst insgesamt sechs Teilprojekte. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Fachbereiche 10 und 11, Veterinärmedizin und Medizin, der JLU sowie des Instituts für Biochemie der Universität des Saarlandes bearbeiten gemeinsam Fragestellungen zu Mechanismen der Fortpflanzung bei Mensch und Tier.

In einem grundlegenden Teilprojekt untersucht Prof. Dr. Rita Bernhardt (Saarbrücken) mit ihrem Team den Einfluss der sulfatierten Steroide auf den Stoffwechsel der Steroidhormone.

Die Bedeutung der Steroidsulfate für die Bildung von Spermien wird bei fruchtbaren und unfruchtbaren Männern sowie an einem Mausmodell untersucht, in dem das Gen für das Transportsystem der Steroidsulfate ausgeschaltet ist (Dr. Daniela Fietz, Prof. Dr. Joachim Geyer, Prof. Dr. Martin Bergmann, Veterinärmedizin, JLU).

Ein drittes Projekt beschäftigt sich mit der biologischen Bedeutung dieser sulfatierten Steroide beim Eber, einer Tierart, bei der diese im Vergleich zu anderen Tieren in besonders hohen Mengen vorkommen (Prof. Dr. Gerhard Schuler, Veterinärmedizin, JLU).

Steroide regeln die Aktivität von Genen im Zellkern. Darüber hinaus gibt es Hinweise darauf, dass sie auch Signalkaskaden an der Zelloberfläche auslösen können. Diese Frage wird in einem Zellkulturmodell untersucht (Prof. Dr. Georgios Scheiner-Bobis, Veterinärmedizin, JLU).

Mit der Untersuchung der Bedeutung sulfatierter Steroide für die Eizellreifung wird ein wichtiger Aspekt der weiblichen Fortpflanzung untersucht (Prof. Dr. Christine Wrenzycki, Dr. Hanna Stinshoff, Veterinärmedizin, JLU).

Im Rahmen dieser Forschergruppe kümmert sich ein eigenes Projekt um die Entwicklung und Etablierung neuer hochspezifischer und sensitiver Messverfahren für die Steroidsulfate auf der Grundlage von Massenspektrometrie sowie die Etablierung von Normalwerten (Prof. Dr. Stefan Wudy, Humanmedizin, JLU).

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