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Mehr Lebensmittelsicherheit durch schnellere Analytik

Im Verbundprojekt „LEVERA“ entwickeln Veterinärmedizinerinnen und -mediziner diagnostische Schnellverfahren zur Identifizierung pathogener Bakterien und ihrer Gifte - Koordination durch die Universität Gießen – Bundesministerium für Bildung und Forschung fördert das Projekt mit insgesamt drei Millionen Euro

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Lebensmittel werden weltweit gehandelt – ihre lange Reise zum Verbraucher macht sie jedoch anfällig für die Verunreinigung mit unerwünschten Mikroorganismen. Diese mikrobiellen Krankheitserreger sind oft nur sehr schwierig nachzuweisen, weil sie häufig während des Transports ruhen.

Werden sie jedoch reaktiviert, können sie massive Krankheitsausbrüche verursachen – insbesondere dann, wenn die Verunreinigung durch eine „unauffällige“ Zutat breit gestreut wird. Um hier gefährliche von ungefährlichen Lebensmitteln unterscheiden zu können, ist eine schnelle Diagnostik vonnöten, die mit den derzeit verfügbaren Verfahren noch nicht zu leisten ist.

Abhilfe sollen neue diagnostische Verfahren schaffen, die in einem von der Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU) koordinierten Forschungsverbundprojekt entwickelt werden.

Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) fördert das Projekt „Lebensmittelversorgung und Analytik (LEVERA)“ im Rahmen des Programms Forschung für die zivile Sicherheit insgesamt mit rund drei Millionen Euro.

Auf die Arbeitsgruppe von Prof. Dr. Ewald Usleber vom Institut für Tierärztliche Nahrungsmittelkunde der JLU entfallen davon rund eine Million Euro. Den Bewilligungsbescheid hat der Staatsekretär bei der Bundesministerin für Bildung und Forschung Dr. Helge Braun heute an der JLU übergeben.

„In einer Krisensituation ist die Versorgung der Bevölkerung mit Lebensmitteln eines der wichtigsten Ziele öffentlichen Handelns“, so Dr. Helge Braun. „Dieses Projekt dient einem erfolgreichen Krisenmanagement, in dem es die Zeit vom Auftreten einer mikrobiell bedingten Gefahr bis zur Identifizierung des Krankheitserregers, der von ihm ausgehenden Gefahr und der Kenntnis über die Ausbreitung des Erregers in der Lebensmittelwarenkette deutlich verkürzt.“

JLU-Präsident Prof. Dr. Joybrato Mukherjee sagte: „Ich freue mich sehr über dieses anwendungsbezogene Forschungsprojekt mit starken Partnern aus Forschung und Praxis. Das ist ein großer Erfolg für den Fachbereich Veterinärmedizin der JLU.“

Ziel des Projekts LEVERA ist eine universell einsetzbare Schnelldiagnostik, die eine rasche Identifizierung pathogener Mikroorganismen und deren Giftstoffe (Toxine) in Lebensmitteln ermöglicht. Dafür sollen Bio-Chips für stationäre Anwendungen entwickelt werden, die durch mobile Schnelltests zur Analytik vor Ort ergänzt werden.

Die Forscherinnen und Forscher haben dabei nicht nur die klassischen Lebensmittel-Problemkeime wie Staphylokken, Campylobacter oder Escherichia coli im Blick. Sie wollen auch bisher in der Praxis nicht oder nur sehr aufwendig nachweisbare Gifte (Toxine) pathogener Mikroorganismen erfassen und damit eine Erhöhung der Lebensmittelsicherheit erreichen.

Die Produkte, die im Rahmen des Projekts LEVERA entwickelt werden, haben ein hohes Marktpotenzial, weil sie die Pathogendiagnostik deutlich verbessern und Qualitätskontrolle von Lebensmitteln – insbesondere durch die mobilen Schnelltests – optimieren.

Das Forschungsverbundprojekt LEVERA startet im April 2013 und läuft über drei Jahre. Es wird koordiniert von Prof. Dr. Ewald Usleber vom Institut für Tierärztliche Nahrungsmittelkunde der JLU. Projektpartner sind die Ludwig-Maximilians-Universität München, die Technische Universität München und die R-Biopharm AG (Darmstadt).

Der Milchindustrieverband e.V. Berlin sowie der Bayerische Milchprüfring e.V. Wolnzach unterstützen das Projekt als assoziierte Partner durch Beratung und die Kontaktvermittlung zu Unternehmen der Milchindustrie, wo die neuen Technologien direkt in der Lebensmittelüberwachung erprobt werden können.

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