VET-MAGAZIN logo
Säugetiere meiden Saures, viele Vögel hingegen fressen gerne saure Früchte.
Gabriel Weijie Low
Forschende können Gesichtsausdrücke von Bonobo-Affen genau analysieren
Paul Kuchenbuch
Miteinander, oder nur nebeneinander her? Wie sich Tiere in der Landschaft bewegen
Rick marin via Wikimedia Commons
Wie „Supergene“ bei Fischen helfen, neue Arten zu entwickeln
LIB, Hannes Svardal
Liegespuren mit Hautabdrücken von frühen Säugetierverwandten
Lorenzo Marchetti
Salamander leiden unter steigenden Temperaturen
Daniel Rosengren/Zoologische Gesellschaft Frankfurt
Wo Biber Dämme bauen, steigt die Zahl wasserlebender Tierarten
UDE / Sara Schloemer
Wo Biber Dämme bauen, steigt die…
Waldfledermäuse suchen Zuflucht in Siedlungen
Carolin Scholz/Leibniz-IZW
Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover
Allgemein

Wissenschaftler planen internationale Datenbank mit Informationen zu neuen Infektionserregern

In dem EU-Projekt „Collaborative Management Platform for detection and Analysis of (Re-) emerging and foodborne outbreaks in Europe“, kurz COMPARE, vernetzen sich Infektionsforscher aus ganz Europa.

. . .

Die beteiligten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler haben sich hohe Ziele zur Bekämpfung von Infektionserregern bei Mensch und Tier gesetzt: Sie wollen Informationen über Infektionserreger zusammentragen, um Erreger schneller zu identifizieren und Krankheitsausbrüche bei Mensch und Tier besser kontrollieren und frühzeitig Präventionsmaßnahmen oder Therapien einleiten zu können.

Zudem wollen sie neue Methoden zur Genkartierung pathogener Mikroorganismen etablieren.

COMPARE vereint 28 Partner aus zehn europäischen Ländern sowie einen außereuropäischen Partner. Von der TiHo sind die Arbeitsgruppen von Professor Dr. Wolfgang Baumgärtner, Leiter des Instituts für Pathologie, sowie Professor Dr. Albert Osterhaus, Direktor des Research Center for Emerging Infections and Zoonoses (RIZ), beteiligt. Das Fünfjahresprojekt wird von der EU innerhalb des Horizont 2020-Programms mit 20 Millionen Euro gefördert. Hiervon stehen der TiHo 403.750 Euro zur Verfügung.

COMPARE widmet sich neuen oder wiederauftretenden Infektionserregern sowie pathogenen Erregern, die den Menschen durch den Verzehr kontaminierter Lebensmittel infizieren. Das Projekt bringt Organisationen und Forschungsgruppen aus den Bereichen Infektionsmedizin, öffentliches Gesundheitswesen und Lebensmittelsicherheit zusammen.

Dieser interdisziplinare Ansatz im Sinne des „One Health“-Gedankens soll es ermöglichen, Krankheitsausbrüche weltweit schneller festzustellen und effektiver bekämpfen zu können.

Denn je länger es nach einem Ausbruch von beispielsweise neuen Influenzasubtypen dauert, bis die genauen Eigenschaften des Erregers erkannt und eine weitere Ausbreitung gestoppt wird, desto schwerwiegender sind die Auswirkungen.

Ein gutes Beispiel hierfür ist die vor kurzem aufgetretene Influenzavirusinfektion bei Seehunden, welche innerhalb von lediglich zwei Wochen diagnostiziert werden konnte.

So vielfältig wie die Erreger selbst, sind auch die Organisationen, die sich mit ihnen im Rahmen von COMPARE beschäftigen. Forschergruppen aus Human- und Tiermedizin sowie Lebensmittelsicherheit werden sich vernetzen.

Viele Gruppen beschäftigen sich sonst nur mit der Erforschung einer Erregerklasse wie Bakterien, Viren oder Parasiten. COMPARE fügt das Know-how der Forschungsgruppen jedes Bereichs zusammen.

„Das Ziel ist, eine Plattform zu entwickeln, die einen engen Informationsaustausch innerhalb der beteiligten Organisationen ermöglicht. Informationen können schneller ausgetauscht, Pathogene zeitnah erkannt und mit Hilfe vorhandener Daten besser interpretiert werden“, so Professor Baumgärtner.

Die Pathogene, in diesem Fall die Krankheitserreger von Tieren und Menschen sowie Erreger von lebensmittelbedingten Erkrankungen, werden mittels neuer Gentechnologien analysiert.

Das komplette Genom, also das Erbgut der Erreger, wird sequenziert und mit klinischen und epidemiologischen Daten ergänzt. „Auf der Basis dieser Daten können wir anschließend Risikoprofile erstellen und die Risikokommunikation optimieren.

Denn nur wenn man den Übeltäter kennt, kann man gezielt gegen ihn vorgehen – und je schneller die Daten bekannt sind, desto besser kann man einen Krankheitsausbruch managen“, so Professor Osterhaus.

Bei COMPARE kooperieren führende europäische Institutionen auf den Gebieten Infektionsmedizin und lebensmittelbedingten Erkrankungen mit den Organisationen des Global Microbial Identifier (GMI).

. . .

Weitere Meldungen

Seehund
Martin Stock/LKN-SH

Neuigkeiten aus der Wissenschaft

Rinderstall
Thomas Zimmel/VET-MAGAZIN

Neue Verordnung zu MKS: Importverbot für tierische Produkte aus Ungarn gezielt angepasst

Importverbot gilt ab 14. April 2025 nur mehr für Regionen mit Schutz- oder Sperrzonen - Maßnahmen zum Schutz der Tiergesundheit bleiben aufrecht

Schloss Jelgava - Lettische Universität für Biowissenschaften und Technologie
Pudelek (Marcin Szala) via Wikimedia Commons

Hardenberg Institute vermittelt Veterinär-Studienplätze

Das Hardenberg Institute vermittelt Studieninteressierte aus Österreich und Deutschland an akkreditierte Veterinär-Fakultäten im EU-Ausland

Neues Artenschutzhaus für geschmuggelte Tiere im Tiergarten Schönbrunn eröffnet
Daniel Zupanc

Neues Artenschutzhaus für geschmuggelte Tiere im Tiergarten Schönbrunn eröffnet

Im Tiergarten Schönbrunn wurde am 11. April 2025 das neue Artenschutzhaus eröffnet

Vetmeduni Vienna
Thomas Zimmel/VET-MAGAZIN

ÖTT-Tagung 2025: 20 Jahre Tierschutzgesetz – wo stehen wir?

Die 15. Tagung der Plattform Österreichische Tierärztinnen und Tierärzte für Tierschutz (ÖTT) findet am 8. Mai 2025 online statt.

Grenzübergang Loipersbach – Ágfalva
Steindy via Wikimedia Commons

Maßnahmen gegen Maul- und Klauenseuche: Grenzübergänge vorübergehend geschlossen

Erhöhte Biosicherheitsmaßnahmen für Betriebe, Importstopp für pflanzliche Futtermittel aus betroffenen Regionen, Abstimmung zwischen Behörden läuft gut

KATZENMEDIZIN #23
just4vets

KATZENMEDIZIN #23

Die aktuelle Ausgabe des Fachmagazins für Tierärzt:innen, KATZENMEDIZIN #23, ist soeben erscheinen

Vetmeduni Vienna
Thomas Zimmel/VET-MAGAZIN

Vetmeduni Vienna verschiebt den Tag der offenen Tür

Als Vorsichtsmaßnahme wegen der in der Slowakei und in Ungarn ausgebrochenen Maul- und Klauenseuche (MKS) wird der Tag der offenen Tür in den September 2025 verschoben

Österreichische Tierärztekammer

Tierärztekammer fordert dringende Maßnahmen zur Bekämpfung der Maul- und Klauenseuche (MKS)

MKS-Ausbrüche in der Slowakei und Ungarn weiterhin nicht unter Kontrolle

Präparat von Melina Haring: Kragenechse (Chlamydosaurus kingii), Präparat/Professional, Gewinn: 2. Rang (rote Schleife)
NHM Wien, Wilhelm Bauer

Fünf Erfolge der Präparator*innen für das NHM Wien

Im Februar 2025 fand zum 14. Mal die "European Taxidermy Championships", die Europameisterschaft der Präparator*innen, in Salzburg statt

Teile diesen Bericht auf:

Werbung via Google
Werbung via Google

Buchtipps Buchtipps Buchtipps

Leseförderung mit Hund: Grundlagen und Praxis 
Leseförderung mit Hund: Grundlagen und Praxis 
(20. Jun. 2025) Andrea Beetz und Meike Heyer führen in die…
Tierarztpraxis gründen und betreiben
(11. Jun. 2025) Der Leitfaden für die Selbstständigkeit in der Tiermedizin…
Suchterkrankung beim Hund
(3. Jun. 2025) Suchterkrankung beim Hund - gibt es das? Offenbar…
Wildtierfindlinge in der Tierarztpraxis
(27. Mai. 2025) Grundlagen der Wildtierhilfe, praktische Anwendung, tierärztliche Versorgung -…
The Equine Distal Limb
(22. Mai. 2025) An Atlas of Clinical Anatomy and Comparative Imaging-…
Tiergestützte Interventionen in der Psychiatrie
(16. Mai. 2025) Grundlagen, Methoden und Praxis der tiergestützten Interventionen in…

Internationale Veranstaltungen Int. Veranstaltungen Internationale Veranstaltungen

EERVC 2025 in Ljubljana
shutterstock.com/tokar
EERVC 2025 in Ljubljana
(12. Jun. 2025) Die 8. Eastern European Regional Veterinary Conference (EERVC)…
SIVEMAP 2025
(31. Mär. 2025) Die SASAP (Serbian Association of Small Animal Practitioners)…
EVECC-Kongress 2025
(1. Mär. 2025) Der 22. European Veterinary Emergency and Critical Care…
FECAVA EuroCongress 2025 in Antwerpen
(17. Feb. 2025) FECAVA lädt Sie vom 3. bis 6. September…
Yaboumba Weltkongress 2025
(17. Feb. 2025) Der XV. Internationale Kongress für Medizin und Chirurgie…
Webinar zum World Veterinary Dermatology Day…
(13. Jan. 2025) Die World Association for Veterinary Dermatology lädt am…

Preise und Stipendien Preise und Stipendien Preise und Stipendien

FECAVA-Laboklin-Reisestipendium 2025
FECAVA-Laboklin-Reisestipendium 2025
(19. Mär. 2025) Die Tiermedizin kennt keine Grenzen und FECAVA und…
Bewerbungsfrist für den IGN-Forschungspreis für artgemäße…
(13. Mär. 2025) Der Forschungspreis der Internationalen Gesellschaft für Nutztierhaltung (IGN)…
Felix Wankel Tierschutz-Forschungspreis geht an Studienteam…
(10. Mär. 2025) Alle zwei Jahre zeichnet die Tierärztliche Fakultät der…
Ausschreibung des Herbert-Stiller-Förderpreis für tierfreie Forschung
(6. Mär. 2025) Ärzte gegen Tierversuche fördert tierversuchsfreie Forschungsvorhaben mit 20.000…
Raubtiere vs. Bauern: Ceva Wildlife Research…
(3. Mär. 2025) Der Ceva Wildlife Research Fund unterstützt ein Projekt…
MSD und die FVE fördern 34…
(7. Feb. 2025) MSD Tiergesundheit und der Europäische Tierärzteverband (FVE) zeichnen…