
Neue Erkenntnisse zur dilatativen Kardiomyopathie
Bei Irischen Wolfshunden wird häufig eine krankhafte Erweiterung des Herzmuskels diagnostiziert.
Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Instituts für Tierzucht und Vererbungsforschung der Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover (TiHo) konnten jetzt in Kooperation mit einer veterinärmedizinischen Herzspezialistin aus Wissen im Westerwald und Forschern aus Uppsala und Lyon Genorte identifizieren, die an der Entstehung der dilatativen Kardiomyopathie (DCM) beim Irischen Wolfshund beteiligt sind.
Die Ergebnisse dieser Studie haben die Wissenschaftler im internationalen Fachmagazin PlosOne unter http://dx.plos.org/10.1371/journal.pone.0036691 veröffentlicht.
„Unsere Ergebnisse ermöglichen jetzt eine Risikoabschätzung für die Entstehung der DCM bei Irischen Wolfshunden und damit eine gezielte und frühzeitige Therapie für diese tödliche Erkrankung“, sagt Privatdozentin Dr. Ute Philipp, Wissenschaftlerin am Institut für Tierzucht und Vererbungsforschung der TiHo.
Auf Basis der Ergebnisse wollen die Wissenschaftler eine neue Untersuchungsmethode entwickeln, mit der die DCM bei Irischen Wolfshunden frühzeitig diagnostiziert werden kann. Die dilatative Kardiomyopathie ist eine progressive Herzerkrankung, an der verschiedene Hunderassen aber auch Menschen erkranken können.
Im Laufe der Erkrankung kommt es zu einer Erweiterung des Herzmuskels - mit der Folge, dass die Herzwand dünner wird und die Fähigkeit des Muskels, sich zusammenzuziehen, abnimmt. Unbehandelt führt die DCM zum Tode. Nach den ersten klinischen Anzeichen einer DCM beträgt die mittlere Lebenserwartung Irischer Wolfshunde etwa fünf Monate.
Die Krankheit kann verschiedene Ursachen haben, bei Hunden wird sie in den meisten Fällen jedoch vererbt. Da die Krankheit bei Hunden und Menschen Parallelen aufweist, gehen die Wissenschaftler davon aus, dass die Erkenntnisse, die bei Hunden gewonnen werden, auf den Menschen übertragbar sind.
Dilatative Kardiomyopathie wird bei etwa 25 bis 30 Prozent der Irischen Wolfshunde diagnostiziert. In der Studie haben die Wissenschaftler etwa 85.000 Einzelbasenaustausche analysiert (single nucleotide polymorphisms, SNPs).
Mittels dieser SNPs können sie genetische Risikoprofile für den einzelnen Irischen Wolfshund erstellen. Diese genetischen Risikoprofile erlauben mit einer Sicherheit von etwa 70 Prozent eine Aussage über die Höhe des genetisch bedingten Risikos für DCM.
Besonders für Züchter ist das interessant, da der Test schon bei jungen Zuchttieren eine Vorhersage erlaubt, ob der Hund für die Zucht geeignet ist. Hundehaltern sagt das Testergebnis, ob ihr Tier anfällig für DCM sein ist und regelmäßige kardiologische Untersuchungen ratsam wären, um im Krankheitsfall frühzeitig eine Behandlung beginnen zu können.
Eine rechtzeitige Behandlung hat in den meisten Fällen eine deutlich lebensverlängernde Wirkung. Der Test verrät aber nicht nur, ob das Tier selbst mit hoher Wahrscheinlichkeit an DCM erkrankt oder nicht:
Werden beide Eltern getestet, erlaubt der Test auch eine Aussage über die Wahrscheinlichkeit, mit der mögliche Nachkommen für DCM empfänglich wären oder ob sie frei von DCM bleiben. Für den Test ist lediglich eine Blutprobe nötig.
Weitere Informationen erhalten Sie auf der Homepage des Instituts für Tierzucht und Vererbungsforschung: www.tiho-hannover.de/kliniken-institute/institute/institut-fuer-tierzucht-und-vererbungsforschung
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