DZIF-Preis geht an Professorin Gülsah Gabriel

(24.11.2019) Das Deutsche Zentrum für Infektionsforschung (DZIF) verlieh Gülsah Gabriel den DZIF-Preis für translationale Infektionsforschung

Influenza-Viren, die Auslöser der Grippe, stehen im Mittelpunkt der Forschungsarbeiten von Professorin Dr. Gülşah Gabriel, Virologin am Hamburger Heinrich-Pette-Institut (HPI), Leibniz-Institut für Experimentelle Virologie, und Professorin an der Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover (TiHo).

Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover Ihre Forschung erfasst das gesamte Spektrum von den grundlegenden Mechanismen der Krankheit über Untersuchungen in Tiermodellen bis hin zu Ansteckungsgefahren und Krankheitsrisiken beim Menschen.

Wie entwickelt sich das Virus in verschiedenen Tieren, welche Änderungen macht es durch, bevor es auf den Menschen überspringt und wie kommt es zu gefährlichen Pandemien?

„Mit ihrem außergewöhnlichen translationalen Ansatz, der auch eine große klinische Kohorte an Influenza-Patienten einschließt, legt Gülşah Gabriel eine wichtige Basis für neue anti-virale Strategien“, erklärt DZIF-Vorstandsvorsitzender Professor Dr. Hans-Georg Kräusslich in seiner Laudatio.

Mit ihrer Aufklärung von Schlüsselmolekülen in der Influenza-Pathogenese legt Gabriel auch einen Grundstein für die Entwicklung neuer Wirkstoffe gegen andere gefürchtete Viren, wie zum Beispiel Zika- oder Ebola-Viren.

Gabriel steht mit ihren Arbeiten für ausgezeichnete translationale Infektionsforschung und verfolgt damit das wichtigste Ziel des DZIF: die effektive Überführung von Forschungsergebnissen in die Klinik und umgekehrt die Nutzung der Erkenntnisse aus der Klinik. Die Auszeichnung wurde ihr während der gemeinsamen Jahrestagung des DZIF und der Deutschen Gesellschaft für Infektiologie am 21. November in Bad Nauheim vergeben.

Gülşah Gabriel studierte Biologie in Marburg, wo sie 2003 ihren Diplomabschluss in Molekularbiologie erhielt und 2006 ihre Promotion in Virologie abschloss.

Nach einem zweijährigen Forschungsaufenthalt an der University of Oxford übernahm Gabriel 2009 eine Emmy-Noether-Nachwuchsgruppe der DFG am Heinrich-Pette-Institut und konzentrierte sich fortan auf die Influenza-Forschung.

Im selben Jahr wurde sie für ihre Influenza-Forschung mit dem Young Scientist Award ausgezeichnet. Seit 2014 ist Gabriel Forschungsleiterin am Heinrich-Pette-Institut und Professorin an der Universität Lübeck.

Seit 2018 leitet sie am HPI die Abteilung für virale Zoonosen – One Health. Parallel dazu wurde sie 2018 auf eine Professur für Virale Zoonosen an der TiHo berufen.



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