International bedeutender Michael-Forschungspreis geht an die TiHo
Prof. Dr. Heidrun Potschka aus dem Institut für Pharmakologie, Toxikologie und Pharmazie der TiHo wurde der mit 12.500 Euro dotierte Michael-Preis 2003/2004 der Stiftung Michael verliehen.
Sie teilt sich den Preis mit Dr. Jozsef Janszky aus Ungarn. Der Michael-Preis ist einer der wichtigsten internationalen Auszeichnungen auf dem gesamten Gebiet der Epilepsie-Forschung. Potschka erhielt die Auszeichnung für ihre herausragenden Untersuchungen zu Resistenzen gegenüber Arzneimitteln bei Epilepsien. Die Verleihung fand auf dem internationalen Epilepsie-Kongress in Paris statt. Der Preis wird alle zwei Jahre verliehen.
Schwerpunkt der Arbeiten von Juniorprofessorin Potschka ist die Erforschung der Ursache von Epilepsien sowie die Entwicklung neuer Strategien zur Therapie dieser bedeutenden neurologischen Erkrankung.
Im Fokus steht dabei die Frage, warum bei vielen Epilepsiepatienten die Anfälle nicht durch die eingesetzten Arzneimittel (Antiepileptika) kontrolliert werden können.
Die Resistenz gegenüber Antiepileptika ist ein großes klinisches Problem, das etwa 30% der Epilepsiepatienten in der Veterinär- und Humanmedizin betrifft. Die Mechanismen dieser Resistenz sind noch weitestgehend ungeklärt.
Seit einigen Jahren wird diskutiert, ob so genannte Arzneimittel-Transporter bei resistenten Patienten verhindern, dass die Antiepileptika ihren Wirkort im Gehirn in ausreichender Konzentration erreichen. Diese Hypothese haben Potschka und ihre Kollegen in verschiedenen experimentellen Ansätzen überprüft. Es gelang ihnen nachzuweisen, dass Arzneimittel-Transporter die Antiepileptika abfangen und so den Übertritt in das Gehirn limitieren können.
Zudem konnten sie zeigen, dass nach epileptischen Anfällen Arzneimittel-Transporter in den betroffenen Gehirnregionen vermehrt gebildet werden. Eine Bestätigung der Hypothese gelang zudem durch den Nachweis, dass im Fall einer Resistenz gegenüber Antiepileptika besonders hohe Konzentrationen dieser Transportermoleküle vorliegen. Die experimentelle Bestätigung der Hypothese bietet die Grundlage für die Erarbeitung neuer Strategien zur Therapie von Epilepsien, die zu einer Verbesserung der therapeutischen Situation führen könnten.
Juniorprofessorin Potschka studierte und promovierte an der Justus-Liebig-Universität in Gießen. Nach einer kurzen Zeit als wissenschaftliche Mitarbeiterin in Gießen kam sie nach Hannover und forscht seitdem am Institut für Pharmakologie, Toxikologie und Pharmazie der TiHo. Im August 2004 schloss sie erfolgreich ihre Habilitation ab. Ihre Juniorprofessur wird durch das Dorothea-Erxleben-Programm des Niedersächsischen Ministeri-ums für Wissenschaft und Kultur (MWK) gefördert.
Der Michael-Preis wird von der Stiftung Michael für die beste, zum wissenschaftlichen Fortschritt beitragende Arbeit auf dem Gebiet der Epileptologie vergeben. Seit 1963 wurden 57 Preisträger aus zwölf Ländern mit dem Michael-Preis ausgezeichnet.
Darunter befinden sich zahlreiche namhafte Wissenschaftler aus dem In- und Ausland. Gegründet wurde die Stiftung Michael 1962 vom Publizist und Verleger Dr. Fritz Harzendorf, um die Erforschung und Bekämpfung der Anfallskrankheiten zu fördern. Harzendorfs Sohn Michael war an Epilepsie erkrankt.
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