Niedersächsische Wissenschaftler kartieren das Pferdegenom

(08.12.2005) Forschungsförderung für das "Pferdeland Niedersachsen": Die Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover und die Gesellschaft für Biotechnologische Forschung in Braunschweig erhalten rund 800.000 Euro aus dem Niedersächsischen Vorab für die Erforschung des Pferdegenoms.

Dies hat die VolkswagenStiftung auf Vorschlag der Niedersächsischen Landesregierung beschlossen. "Für uns sind diese Fördermittel ein klares Bekenntnis zu Niedersachsen als wissenschaftliches und wirtschaftliches Pferdeland", erklärte der Niedersächsische Minister für Wissenschaft und Kultur Lutz Stratmann dazu heute in Hannover.

Während die Genome vieler anderer Säugetierspezies inzwischen vollständig oder fast vollständig sequenziert sind, ist das Pferdegenom bis heute nur sehr bruchstückhaft erfasst. Die Kenntnis der Genomsequenz des Pferdes würde wichtige anwendungsorientierte Forschung im Bereich der Zucht- und Veterinärmedizin von Pferden ermöglichen. Das Ziel eines Teams niedersächsischer Wissenschaftler ist daher die physikalische Kartierung des Pferdegenoms.

Für dieses Vorhaben werden dem Institut für Tierzucht und Vererbungsforschung der Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover (TiHo) und der Abteilung Genomanalyse der Gesellschaft für Biotechnologische Forschung in Braunschweig (GBF) 800.000 Euro aus dem Niedersächsischen Vorab zur Verfügung stellt.

Die Mittel des Vorab werden vergeben auf Vorschlag der Niedersächsischen Landesregierung, vertreten durch das Niedersächsische Ministerium für Wissenschaft und Kultur. Projektverantwortliche sind an der TiHo Professor Dr. Ottmar Distl und Professor Dr. Tosso Leeb sowie in Braunschweig Dr. Helmut Blöcker. Dr. Gerhard Greif, Präsident der TiHo sagt: "Hier treffen sich die Kompetenzen von TiHo und GBF zu einer erfolgreichen Kooperation".

Zudem zeichnet die Kooperationspartner aus, dass sie international bestens vernetzt sind. Mit der Kartierung des Pferdegenoms übernehmen dabei erstmals deutsche Wissenschaftler die Vorreiterrolle auf dem Weg zur Entschlüsselung eines Genoms höherer Tiere.In dem beantragten Projekt soll eine hoch auflösende "Karte" des Pferdegenoms erstellt werden. Um diese Karte anzufertigen, wollen die Forscher so genannte BAC-Endsequenzen und fluoreszierende Fingerprints von 150.000 Klonen einer vorhandenen "BAC-Genbank" des Pferdes bestimmen.

Mit Hilfe der BAC-Endsequenzen lassen sich dann Informationen auf den existierenden Pferdegenomkarten lokalisieren und zuordnen. Die physikalische Karte aus diesem Projekt wird künftige genetische Untersuchungen bei Pferden deutlich erleichtern und stellt eine wichtige Voraussetzung dar für die Bestimmung der Genomsequenz des Pferdes – und dies könnte nicht zuletzt auch von Bedeutung sein mit Blick auf die Bekämpfung bestimmter Erkrankungen.

In Deutschland werden derzeit mehr als eine Millionen Pferde und Ponys gehalten. Vor allem für das Pferdeland Niedersachsen haben Pferde eine besondere Bedeutung. Elf der 36 deutschen Zuchtverbände sind in Niedersachsen ansässig. Es wird geschätzt, dass an der Pferdehaltung und der Pferdezucht rund 45.000 Jobs in Niedersachsen hängen.

weitere Meldungen

 Lernen ohne Grenzen: Lernportal für Tierärzte startet  Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover und Schlütersche Verlagsgesellschaft unterzeichnen Kooperationsvertrag zum Lernportal VETlife weiter...

Lernen ohne Grenzen: Lernportal für Tierärzte startet

Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover und Schlütersche Verlagsgesellschaft unterzeichnen Kooperationsvertrag zum Lernportal VETlife
Weiterlesen

Weibchen der neu entdeckten Libellen-Art Trithemis palustris; Bildquelle: J. Kipping, TiHo

Wann ist eine Tierart eine Tierart?

Dr. Heike Hadrys aus dem Institut für Tierökologie und Zellbiologie der Tierärztliche Hochschule Hannover hat mit ihrer Arbeitsgruppe ein Konzept entwickelt, das eine objektive Einordnung neuer Tierarten ermöglicht 
Weiterlesen

Professor Dr. Beatrix Waechter Alsanius der Fakultät für Landschaftsplanung, Gartenbau und Agrarwissenschaften der SLU überreicht Professor Dr. Jörg Hartung die Ehrendoktorwürde. Julio Gonzalez, SLU; Bildquelle: Julio Gonzalez, SLU

Schwedische Ehrendoktorwürde für Professor Dr. Jörg Hartung

Die schwedische Universität für Agrarwissenschaften in Uppsala (SLU) hat Professor Dr. Jörg Hartung, Leiter des Instituts für Tierhygiene, Tierschutz und Nutztierethologie der Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover (TiHo), die Ehrendoktorwürde verliehen  
Weiterlesen

Erste elektronische Outdoor-Klausur der Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover; Bildquelle: Codiplan

Erste elektronische Outdoor-Klausur der Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover

Das Fach Botanik ist für alle Studierenden der Tiermedizin ein Muss. Dieses sehr praxisbezogene Fach findet wie bei den meisten Hochschulen auch in der Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover (TiHo) vornehmlich im Hörsaal statt
Weiterlesen

Kurzmeldungen

Firmennews

Neuerscheinungen