Therapie-resistente Epilepsie - Neue Ansätze
Die Arbeitsgruppe von Prof. Dr. Wolfgang Löscher, Institut für Pharmakologie, Pharmazie und Toxikologie der Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover, hat Ende September 2004 eine Förderung der National Institutes of Health (NIH; Bethesda, Maryland) der USA in Höhe von 250.000 US$ erhalten.
Die NIH hatten im August letzten Jahres Drittmittel mit dem Ziel ausgeschrieben, Modelle zur Entwicklung neuer Therapieansätze für bisher therapieresistente Epilepsien zu fördern. Alle Anträge auf diese Drittmittel durchliefen eine mehrstufige Begutachtung durch ein zehnköpfiges Gremium, dem ausschließlich amerikanische Wissenschaftler angehörten.
Unter den rund 30 Gruppen, die sich an diesem Wettbewerb beteiligten, war die Bewerbung der Arbeitsgruppe um Professor Löscher die einzige nicht-amerikanische. Löscher und seine Mitarbeiter haben in der Erforschung von Pharmakoresistenzen bei Epilepsien bereits langjährige Erfahrungen.
Die NIH sind der größte staatliche Drittmittelgeber der USA und vergeben nur in absoluten Ausnahmefällen Gelder an nicht-amerikanische Gruppen. Die Vergabe der Förderung an Löscher und seine Gruppe stellt daher eine besondere Auszeichnung der bisherigen und geplanten Forschungsarbeiten der TiHo-Gruppe dar.
Epilepsien gehören beim Menschen, aber auch bei Haustieren wie Hund und Katze, zu den häufigsten Erkrankungen des Gehirns. Wiederkehrende epileptische Anfälle sind charakteristisch für diese Erkrankung. Falls sie nicht auf die Behandlung mit krampfhemmenden Medikamenten (Antiepileptika) ansprechen, können die Anfälle für den Patienten mit schwerwiegenden gesundheitlichen und psychosozialen Konsequenzen verbunden sein. Bei rund 35-40% aller Patienten mit Epilepsie tritt keine oder keine zufrieden stellende Wirkung der Antiepileptika ein, sie sind therapieresistent.
Die Gründe für diese Resistenz sind weitgehend unbekannt, was die Entwicklung neuer Therapieansätze erschwert bis unmöglich macht. Ziel des NIH-Programms ist es, die Entwicklung von Epilepsiemodellen für therapieresistente Anfälle zu fördern, um mit Hilfe dieser Modelle die Mechanismen der Therapieresistenz zu untersuchen und neue therapeutische Ansätze zu entwickeln.
Die Arbeitsgruppe von Professor Löscher an der Tierärztlichen Hochschule Hannover hat vor über zehn Jahren das weltweit erste Modell für therapieresistente epileptische Anfälle entwickelt und seitdem an diesem Modell die Ursachen für Resistenzen gegenüber Medikamenten studiert.
Dabei wurden eine Reihe von Resistenzmechanismen aufgeklärt und in Kooperation mit der pharmazeutischen Industrie neue Therapieansätze angestoßen. Auf der Grundlage dieser langjährigen Vorarbeiten, die von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert wurden, möchten Löscher und seine Mitarbeiter nun mit Hilfe der NIH-Mittel neue Modelle für pharmakoresistente spontane Anfälle etablieren und charakterisieren.
Es soll geprüft werden, ob die bisher an nur einem Modell erhobenen Befunde sich mit anderen Modellen bestätigen lassen. Ziel ist die Etablierung von Standardmodellen, die es auch anderen Forschern ermöglichen, neue Behandlungsstrategien für therapierefraktäre Epilepsien zu entwickeln.
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