TiHo: EU-Förderung für mehr Lebensmittelsicherheit

(01.09.2009) Erfolg für die TiHo: Die EU hat ein Verbundprojekt bewilligt, das die Lebensmittelsicherheit im gesamten EU-Gebiet verbessern soll.

Professor Dr. Günter Klein, Leiter des Instituts für Lebensmittelqualität und -sicherheit an der Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover (TiHo) wird das Projekt mit dem Namen „Baseline“ mit 19 Partnern aus neun europäischen Staaten bearbeiten. Die TiHo erhält für ihren Beitrag 270.000 Euro.

Das Ziel des Projektes ist es, Nachweismethoden, Pläne zur Probenahme und Kontrollmechanismen für sichere Lebensmittel EU-weit zu vereinheitlichen, um so zuverlässige Aussagen über mögliche Risiken durch mikrobiologische oder chemische Verunreinigungen in Lebensmitteln treffen zu können.

Dazu werden die Wissenschaftler jetzige Untersuchungsmethoden und Beurteilungskriterien prüfen und Vorschläge für die risikoorientierte Probenahme sowie Kriterien für Herstellungsprozesse und Lebensmittelsicherheit erstellen. In ihren Arbeiten werden sie pflanzliche Produkte, Milch und Fleisch genauso einbeziehen wie Eier oder Meeresfrüchte. Die vereinheitlichten Kontrollmethoden sollen dann EU-weit angewendet werden.

Die TiHo wird in dem Verbundprojekt moderne Nachweismethoden und einheitliche Kontrollen für Eier und Eiprodukte sowie Fleisch entwickeln und eng mit der amtlichen Lebensmittelüberwachung abstimmen. Am Beispiel von Eiern wird deutlich, dass die Situation in den einzelnen Ländern sehr unterschiedlich ist. So tritt die Salmonellose, eine bakterielle Durchfallerkrankung, im Süden Europas viel häufiger auf als im Norden.

Dabei spielt das kühlere Klima im Norden zwar eine Rolle, ist aber nicht der einzige Grund. Auch das Vorkommen von Salmonellen in Eiern schwankt von null bis fast sechs Prozent, in Deutschland sind weniger als ein Prozent der Eier mit Salmonellen kontaminiert.

Die Länder haben zudem unterschiedliche Richtlinien im Umgang mit Eiern: Um Salmonellenerkrankungen durch Eier zu vermeiden, müssen sie in Deutschland beispielsweise ab dem 18. Tag gekühlt werden, in vielen EU-Staaten wie beispielsweise Spanien, Frankreich, Belgien oder den Niederlanden gibt es hingegen keine Vorschrift zur Kühlung von Eiern. In den USA dürfen sogar nur gekühlte Eier vermarktet werden.

Die Wissenschaftler werden nach einer Bestandsaufnahme der unterschiedlichen Vorgehensweisen prüfen, welches der beste Weg ist, um das Frühstücksei salmonellenfrei zu halten.

Die Herausforderung hierbei ist, auch bei einem geringen Anteil salmonellenpositiver Eier, die gefährlichen Eier durch verbesserte Nachweismethoden, durch den richtigen Zeitpunkt und die Art der Probenahme zu entdecken. 

Link: Institut für Lebensmittelqualität und -sicherheit

 


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