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Screenshot eines Lernprogramms: Die Studierenden lösen online in kleinen Schritten einen vorbereiteten Krankheitsfall
J. Ehlers
Allgemein

TiHo-Projekt vetVIP - Use of virtual problems/virtual patients in veterinary basic sciences

Etwa 439.000 Euro stellt die EU aus der Erasmus-Förderung des Lifelong Learning Programms für das Projekt an der TiHo, das am 1. Oktober startet, zur Verfügung

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Vielen Studierenden erschließt sich der Zusammenhang zwischen naturwissenschaftlichen Grundlagen und der tierärztlichen Tätigkeit erst spät im Studium.

Die Bedeutung chemischer Reaktionen für die Diagnose und Behandlung von Krankheiten ist ihnen zu Beginn des Studiums, wenn diese Fächer auf dem Lehrplan stehen, zwar klar, aber der konkrete Zusammenhang und der praktische Bezug sind ihnen oft zu wage.

„Hinzukommt der Motivationseffekt. In der Regel kommen die Studierenden gerade von der Schule. Sie wollen Tierärzte werden und müssen dann an der Uni doch wieder nur Theoretisches lernen“, erklärt Dr. Jan Ehlers, E-Learning-Berater an der Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover (TiHo).

Die EU fördert jetzt ein Projekt, das darauf abzielt die naturwissenschaftlichen Grundlagen stärker mit der tiermedizinischen Praxis zu verknüpfen. Ziel ist es, den Lernerfolg der Studierenden zu steigern.

„Einfach gesagt: Der Unterricht soll besser werden und den Studierenden noch mehr Spaß machen“, so Jan Ehlers. Hinzukommt, dass der wissenschaftliche Fortschritt immer weiter voranschreitet und das Wissen immer mehr zunimmt. Für die Studierenden ist es manchmal schwierig, den Überblick zu behalten.

„Mit dieser neuen Art der Wissensvermittlung soll den Studierenden klarer gemacht werden, welche Inhalte wichtig sind.“ Für das Fachliche sind die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus den jeweiligen Einrichtungen zuständig.

An der TiHo wird das Team um Professor Dr. Hassan Naim aus dem Institut für Physiologische Chemie die biochemischen Inhalte erstellen.

Gemeinsam mit der TiHo beteiligen sich die veterinärmedizinische Fakultät der Szent Istvan Universität in Budapest, die veterinärmedizinische Fakultät der naturwissenschaftlichen Universität in Lublin und die Instruct AG aus München an „vetVIP - Use of virtual problems/virtual patients in veterinary basic sciences“. Etwa 439.000 Euro stellt die EU aus der Erasmus-Förderung des Lifelong Learning Programms für das Projekt, das am 1. Oktober startet, zur Verfügung.

Der didaktische Kern des Projektes ist das sogenannte fallbasierte Lernen. Die Tiermedizinstudierenden müssen einen vorgegebenen tiermedizinischen Fall lösen – am Computer. In den klinischen Fächern wird diese Art des Unterrichts an der TiHo schon seit längerem von vielen Dozenten angewendet.

Die Studierenden lösen online in kleinen Schritten den vorbereiteten Krankheitsfall, indem sie nach und nach alle für den virtuellen Patienten medizinisch relevanten Punkte abarbeiten. „Unser Ziel ist, den Studierenden neben den biochemischen Grundlagen der Tiermedizin auch von Anfang an diagnostisches Denken zu lehren“, sagt Professor Dr. Hassan Naim.

Das Projekt vetVIP kombiniert Krankheitsfälle mit naturwissenschaftlichen Grundlagen und zeigt beispielsweise wie der pH-Wert hilft, Kälberdurchfall zu behandeln: Durch Infektionen ausgelöster Kälberdurchfall gehört zu den häufigsten Rinderkrankheiten. Eine Folge des Durchfalls ist Azidose, also die Absenkung des pH-Wertes im Blut.

Um diese Übersäuerung zu behandeln, muss dem Kalb eine basische Lösung zugeführt werden. Der Tierarzt muss errechnen, welche Menge er dem Tier zuführen muss. Den Studierenden wird anhand diese Falls der chemische Lehrstoff vermittelt: Was ist eine Titration, was ist ein Puffer und wie wird die Konzentration einer Säure errechnet?

Jede der drei beteiligten Hochschulen wird zehn solcher Lehrfälle erstellen – jeweils in Englisch und in der Landessprache. Am Ende stehen so jeder Hochschule 30 Fälle in Englisch und 10 in der eigenen Sprache zur Verfügung. Die fachliche Korrektheit der Fälle überprüfen die beteiligten Wissenschaftler gegenseitig, das didaktische Feedback erfolgt zentral aus Hannover.

In einer Summer School und regelmäßigen Workshops werden Dozenten, die diese Art des Lehrens und Lernens in ihren Unterreicht einbauen möchten, geschult. Ein kontinuierlicher Austausch der beteiligten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler erfolgt über das EU-geförderte, soziale Tiermediziner-Netzwerk NOVICE (Network of Veterinary ICT in Education).

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