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World Register of Marine Species: Zwei Drittel aller Arten im Meer unbekannt

Internationales Forschernetzwerk erstellt Online-Datenbank mit allen bekannten marinen Lebewesen.

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Mindestens zwei Drittel aller Arten, die die Weltmeere bevölkern, ist der Wissenschaft noch nicht bekannt. Alle bisher bekannten Meeresbewohner hat ein internationales Expertenteam in einer Online-Datenbank zusammengetragen.

Im Fachmagazin Current Biology hat das Experten-Netzwerk seine Ergebnisse veröffentlicht. Außerdem ist die Online-Datenbank des Projektes „World Register of Marine Species“ (Worms) unter www.marinespecies.org frei zugänglich.

Von der Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover (TiHo) haben Wissenschaftler aus dem Institut für Tierökologie und Zellbiologie an dem Projekt mitgewirkt. 

Nach der Bestandsaufnahme schätzen die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, dass etwa eine Million verschiedene Pflanzen- und Tierarten in den Ozeanen vorkommen. Davon sind erst etwa 226.000 Spezies bekannt.

Weitere 65.000 Arten liegen in biologischen Sammlungen bereits vor, sind aber noch nicht beschrieben. Noch nie gab es einen so umfassenden Überblick über den Artenreichtum in den Meeren.

Der Großteil der unbeschriebenen Arten gehört zu den kleineren Krebstieren, Weichtieren, Würmern, Schwämmen und Plattentieren.

Frühere Schätzungen zur Diversität in den Ozeanen stützten sich meistens auf Expertenbefragungen und wichen zum Teil stark voneinander ab. Das World Register of Marine Species bietet mit seinen Bestandslisten eine solide Basis für Hochrechnungen zum Artenvorkommen im Meer.

Das Register ist eine Open-Access-Online-Datenbank, die von 270 Experten aus 32 Ländern gefüllt wurde. Die Wissenschaftler haben dafür die vorhandenen Artenbeschreibungen zusammengetragen. Bisher haben sie 95 Prozent fertig gestellt. Werden neue Arten entdeckt, wird die Datenbank aktualisiert.

Ein Problem bereiteten den Wissenschaftlern Dopplungen: Für einige Tierarten wurden mehrere Namen vergeben, so hat beispielsweise jeder Wal und jeder Delfin im Durchschnitt 14 verschiedene wissenschaftliche Namen.

Diese Synonyme sortieren die Wissenschaftler durch sorgfältiges Prüfen aus. Sie schätzen, dass sie etwa 40.000 Arten aus der Datenbank streichen müssen, um auf 226.000 Arten zu kommen. Solche Streichungen könnten sich bei DNA-Untersuchungen als kryptische Arten entpuppen, die bisher übersehen wurden.

Unter kryptischen Arten versteht man Arten, die sich morphologisch kaum unterscheiden, sich aber nicht gemeinsam fortpflanzen können. 

Ein herausragendes Beispiel für kryptische Arten ist der Stamm der Plattentiere (Placozoa). Placozoa sind der einzige Tierstamm, der aus nur einer einzigen Art besteht. Die Arbeitsgruppe um Professor Dr. Bernd Schierwater, Institut für Tierökologie und Zellbiologie der TiHo, hat gezeigt, dass bisher vermutlich mehr als 200 Placozoa-Arten übersehen wurden.

„Es ist eine große Überraschung, mehr als 200-mal so viele Spezies als angenommen zu finden“, sagt Bernd Schierwater.

Das Phänomen der kryptischen Arten tritt auch bei verschiedenen anderen Gruppen von Meerestieren auf - wenn auch in geringerem Ausmaß. Der Grund dafür ist, dass die genetischen Unterschiede der Tiere nicht mit bloßem Auge zu erkennen sind, sondern molekulargenetische Techniken eingesetzt werden müssen.

Weitere Informationen über WoRMS finden Sie im Internet unter www.marinespecies.org

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