TiHo: Krebsprävention als Nachtisch - Joghurt mit Zusatzfunktion
Darmkrebs ist die zweithäufigste Krebserkrankung in Deutschland. Die Zahl der Menschen, die hierzulande jährlich an dieser Krebsart erkrankt, wird auf über 70.000 geschätzt. Rund 31.000 Menschen sterben jährlich an Darmkrebs.
Professor Dr. Pablo Steinberg, Leiter des Instituts für Lebensmitteltoxikologie und Chemische Analytik der Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover, wird in Kooperation mit Wissenschaftlern der Technischen Universität Braunschweig, der Universität Potsdam sowie der Breko GmbH die krebspräventive Wirkung von Stoffen prüfen, die mit dem Antioxidans Resveratrol verwandt sind.
Diese Stoffgruppe könnte beispielsweise in Joghurts oder Getränken zum Einsatz kommen und der Vorbeugung von Darmkrebs dienen.
Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) fördert Professor Steinbergs Projekt „Oligomere Resveratrole als neue Functional Food Ingredients“ über drei Jahre mit 200.000 Euro.
„Sekundäre Pflanzenstoffe zählen zu den Hoffnungsträgern in der Chemoprävention von Krebserkrankungen“, erklärt Professor Steinberg. „In den vergangenen zehn Jahren wurde in vielversprechenden Studien mehrfach eine krebsverhindernde Wirkung von Resveratrol und seinen verwandten Stoffen nachgewiesen.“
Resveratrol ist ein pflanzlicher Inhaltsstoff, der nur in wenigen pflanzlichen Lebensmitteln wie beispielsweise in Weintrauben, Himbeeren oder Erdnüssen enthalten ist.
In nennenswerten Mengen ist der Stoff, der zur chemischen Gruppe der Stilbene gehört, nur in Traubenprodukten enthalten. Die Menge Resveratrol, die über pflanzliche Lebensmittel aufgenommen wird, wird von Wissenschaftlern dennoch als zu gering eingeschätzt, um eine krebsverhindernde Wirkung zu entfalten.
Eine gute Quelle zur Gewinnung von Resveratrolderivaten sind Weinrebensprösslinge, die beim Zurückschneiden der Reben in großer Menge anfallen. Die Breko GmbH hat einen Weinrebenextrakt entwickelt, der verschiedene Resveratrolverbindungen enthält.
Um das Einsatzspektrum dieses Extraktes zu erweitern und um die Aufnahme im Körper zu verbessern, wurde dieser Extrakt nanoverkapselt. Nanoverkapselungen haben die Funktion, den Wirkstoff zu umschließen und ihn erst an einem bestimmten Ort freizusetzen, an dem er kontrolliert seine Wirkung entfalten kann.
Der Weinrebenextrakt und die verkapselte Form dieses Extraktes sollen in dem Projekt untersucht und verglichen werden, um zu zeigen, ob die Verbindungen geeignet sind, in funktionellen Lebensmitteln als krebsverhinderndes Mittel eingesetzt zu werden. Einige der Resveratrolverbindungen, die in den Extrakten vorkommen sind noch wenig erforscht.
Es gibt aber Voruntersuchungen, die darauf hinweisen, dass sie zum Teil ein größeres krebspräventives Potential haben als Resveratrol selbst.
Kann eine nennenswerte krebsverhindernde Wirkung nachgewiesen werden, soll der Extrakt als Bestandteil von funktionellen Lebensmitteln auf den Markt gebracht werden. Eine Möglichkeit wäre, es in Joghurts oder Getränken einzusetzen.
Die Wissenschaftler hoffen, mit den nanoverkapselten Resveratrolverbindungen Kolorektalkarzinom, also Krebs im Dick- und Mastdarm, vorbeugen zu können.
Das Kolorektalkarzinom tritt zu 95 Prozent nach dem 50. Lebensjahr auf. Nur fünf bis zehn Prozent dieser Tumore sind genetisch bedingt, mindestens 90 Prozent sind mit großer Wahrscheinlichkeit auf den Einfluss von Umwelt- und Ernährungsfaktoren zurückzuführen.
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