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Sie ist bis zu dreimal so groß wie ihr europäischer Verwandter, der gemeine Holzbock (Weibchen rechts, Männchen unten) - die tropische Zecke Hyalomma (links). Jetzt beendet die Universität Hohenheim ihr Projekt 'Tropenzecken' und dankt allen Einsendenden.
Marco Drehmann/Universität Hohenheim
Allgemein

Nach 8.000 eingeschickten Zecken beendet die Uni Hohenheim das Projekt Tropenzecken

Zum Jahresende 2021 stellt die Parasitologie der Universität Hohenheim ihr Projekt „Tropenzecken“ ein, das viel Unterstützung aus der Bevölkerung erfahren hat.

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Nach drei Jahren und rund 8.000 eingesandten Zecken beendet die Parasitologie der Universität Hohenheim in Stuttgart nun ihr Projekt „Tropenzecken“. Sie dankt allen Einsender:innen für ihren Beitrag zur wissenschaftlichen Erforschung dieser Tiere und bittet die Bevölkerung, keine weiteren Zecken-Funde mehr einzuschicken.

Bereits seit Jahrzehnten beschäftigen sich die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler vom Fachgebiet Parasitologie an der Universität Hohenheim mit der Erforschung der Zecken. Durch den Rekordsommer im Jahr 2018 rückte neben den Buntzecken vor allem eine weitere Zeckengattung in ihren Fokus: Die exotischen Hyalomma-Zecken, vor allem Hyalomma marginatum und Hyalomma rufipes.

Um die Ausbreitung genauer zu untersuchen hatte im Februar 2019 Prof. Dr. Ute Mackenstedt, Parasitologin und Zecken-Expertin an der Universität Hohenheim, die Bevölkerung erstmals gebeten, auffällige Zecken-Funde einzusenden.

Bis zu dreimal so groß wie ihr europäischen Verwandter, der gemeine Holzbock (links) - die tropische Zecke Hyalomma (rechts)
Uni Hohenheim/Marco Drehmann
Tropen-Zecken in Deutschland: Uni Hohenheim bittet um Zusendung auffälliger Zeckenfunde

Eingewanderte Hyalomma-Zecke: Bevölkerung kann Forschung zu neuer Zeckenart unterstützen

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Nach Aufruf: Rund 8.000 Zecken eingeschickt

Das Ergebnis der Zeckenaufrufe: Seit Februar 2019 wurden 8.107 Funde aus ganz Deutschland eingeschickt. Die Einsendungen wurden individuell katalogisiert, die Zecken einer Artbestimmung unterzogen und untersucht.

Buntzecken der Gattung Dermacentor fanden sich unter den eingesandten 7.958 Zecken am häufigsten, gefolgt vom heimischen Holzbock Ixodes ricinus und den exotischen Hyalomma-Zecken. Die Zahlen im Einzelnen:

  • Gattung Dermacentor (Buntzecken)
    • 1.246 Dermacentor marginatus (Schafszecken)
    • 4.058 Dermacentor reticulatus (Auwaldzecken)
    • 18 Dermacentor spp. (unbestimmbar)
  • Gattung Ixodes
    • 2.052 Ixodes ricinus (Holzbock)
  • Gattung Hyalomma
    • 34 Hyalomma rufipes
    • 127 Hyalomma marginatum
    • 3 Hyalomma lusitanicum
    • 38 Hyalomma spp. (unbestimmbar)


Dazu kamen noch 382 Zecken anderer Arten.

Die eingesendeten Hyalomma-Zecken wurden bei den Kooperationspartnern vom Institut für Mikrobiologie der Bundeswehr in München und aus dem Institut für Parasitologie der Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover auf verschiedene Krankheitserreger untersucht und die Einsender:innen durch die Parasitologie in Hohenheim über die Ergebnisse informiert.

Überwältigende Menge an Daten

„Die Menge an Daten, die wir durch die Einsendungen bekommen konnten, ist überwältigend“, so Prof. Dr. Mackenstedt. „Sie haben einen großen Beitrag zur Erforschung der Zeckendiversität und -verbreitung in Deutschland geleistet.

Daraus entstanden jeweils eine wissenschaftliche Veröffentlichung zur Ausbreitung der Buntzecken in Deutschland und eine zum Auftreten von Hyalomma-Zecken und den damit einhergehenden Krankheitserregern.

Aber auch für Untersuchungen zur Verbreitung von FSME-Viren in Deutschland konnten die eingesendeten Zecken weitere wertvolle Informationen liefern.“

„Wir möchten uns herzlichst bei allen Einsender:innen bedanken, die uns in dieser Studie unterstützt haben“, sagt Dr. Alexander Lindau, wissenschaftlicher Mitarbeiter im Fachgebiet Parasitologie.

„Auch wenn wir das Projekt mit dem 31.12.2021 beenden, haben wir sehr positive Erfahrungen mit einem bevölkerungsgestützten Projekt gesammelt. Wir hoffen, dass auch zukünftige Citizen-Science Studien der Universität auf eine so begeisterte Bevölkerung treffen.“

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