
Pferdezentrum Bad Saarow der Freien Universität eröffnet
Mit einer Feierstunde und zahlreichen Vorführungen hat die Freie Universität Berlin am 5. Juni 2014 in Bad Saarow ihr neues Pferdezentrum eröffnet.
In der europaweit einmaligen Einrichtung werden Reproduktionsmedizin, Pferdezucht und artgerechter Umgang mit dem Pferd betrieben und gelehrt. Vom Wintersemester an werden in der Einrichtung Teile des neuen Bachelor-Studiengangs Pferdewissenschaften angeboten. Leiter der Einrichtung ist Johannes Handler, Professor an der Freien Universität Berlin für Reproduktionsmedizin und bildgebende Verfahren beim Pferd.
Das 13 Hektar große Areal umfasst zehn Nutzungs- und Wirtschaftsgebäude sowie Stallungen und Außenanlagen. Zu der hochwertigen und auf das Tierwohl ausgerichteten Ausstattung zählen trittgedämmte Böden und hochwertige Boxengatter in den Ställen, eine 1600 Quadratmeter große Reithalle mit überdachten Zugangswegen für die Tiere sowie überdachte Führmaschinen, in denen sich je vier Pferde gleichzeitig in beliebigem Tempo bewegen lassen. Zur Ausstattung zählen ferner Longier-Ringe und Reitplätze.
Mit dem Pferdezentrum wird das Spektrum der Leistungen deutlich erweitert, die die Klinik für Pferde, allgemeine Chirurgie und Radiologie des Fachbereichs Veterinärmedizin am Standort der Freien Universität in Berlin-Düppel anbietet.
Angesiedelt ist dort unter anderem eine von der Europäischen Union zertifizierte Besamungs- und Embryotransferstation. Angeboten werden weitere Dienstleistungen für Pferdebesitzer, etwa die Ausbildung von Pferden, insbesondere Jungtieren.
Der Präsident der Freien Universität Berlin, Prof. Dr. Peter-André Alt erklärte bei der Eröffnung: "Das neue Pferdezentrum Bad Saarow stellt eine ideale Ergänzung unseres Fachbereichs Veterinärmedizin dar."
Es sei von großem Wert für die praktischen Ausbildungsanteile der Pferdewissenschaften an der Freien Universität. Eine wichtige Komponente dieses von Oktober an angebotenen Bachelorstudienganges ist das Erlernen eines artgerechten Umgangs mit dem Tier.
Für die Blockseminare und praktischen Übungen, die dabei in Bad Saarow stattfinden, werden bis zu 30 Lehrpferde gehalten. Die Studierenden widmen die mit Abstand meiste Zeit ihrer Ausbildung dem Verhalten des Pferdes - der Ethologie - und der Beziehung zwischen Mensch und Tier.
Auch an Pferdepatienten werden die Studierenden in Bad Saarow geschult, beispielsweise bei der Überwachung von Geburten oder bei der Behandlung von Erkrankungen der Fortpflanzungsorgane. Vorlesungen finden dagegen überwiegend in Düppel statt.
Der Dekan des Fachbereichs Veterinärmedizin, Prof. Dr. Jürgen Zentek, unterstrich, das Projekt eröffne völlig neue Perspektiven für die Ausbildung und Forschung: "Arbeit für das Pferd im Sinne der tiergerechten Ausbildung und des Umgangs von Mensch und Tier sowie die studentische Ausbildung unter einem Dach zu vereinen, das ist zukunftsweisend und europaweit einmalig."
Veterinärmediziner Johannes Handler hob den artgerechten Umgang mit Pferden hervor, der in dem Zentrum im Vordergrund stehe: "Wenn junge Pferde von Menschen zu einem Nutztier ausgebildet werden - ob zu einem Reit-, Freizeit-, Sport- oder Zuchttier -, werden noch immer häufig Fehler gemacht. In unserer Ausbildung verfolgen wir den Ansatz, Pferde für eine Aufgabe zu gewinnen." Ziel sei es, mit den Tieren so zu kommunizieren, dass sie selbst lernten, auf die vom Menschen gewünschte Weise zu reagieren und dessen Wünsche zu erfüllen.
Besitzerin des Areals ist die Scharmützelsee Golfhotel- und Sportanlagen GmbH. Die Geschäftsführerin Ulrike Haselsteiner, Ehefrau des früheren Vorstandsvorsitzenden des Baukonzerns STRABAG, Hans Peter Haselsteiner erklärte: "Mir ist es wichtig, dass die Ausbildung in artgerechtem Umgang mit Pferden wissenschaftlich etabliert wird." Dieses Ziel verfolge die Freie Universität.
Der langjährige Dekan des Fachbereichs, Prof. Dr. Leo Brunnberg, der die Verhandlungen mit den österreichischen Mäzenen Ulrike und Hans Peter Haselsteiner initiiert und geführt hatte, hob hervor: "Ein solch breitgefächertes Angebot wie in Bad Saarow hätten der Fachbereich in Düppel aus Platzgründen nicht anbieten können." Über eine derart exzellente Infrastruktur für die Veterinärmedizin verfüge keine Universität weltweit.
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