Stallfliegen-Bekämpfung systematisch planen
(06.08.2010) Bei hochsommerlichen Temperaturen werden Fliegen zunehmend lästig. Stallfliegen ärgern aber nicht nur Tier und Mensch, sie können auch Krankheiten übertragen und werden entsprechend bekämpft. Allerdings führt intensiver und unsachgemäßer Einsatz von Insektiziden zur Entwicklung von Resistenzen.
Das Institut für Parasitologie und Tropenveterinärmedizin in Berlin hat das Vorkommen und die Verbreitung von Insektizidresistenzen bei Stallfliegen in 60 Milchviehbetrieben Brandenburgs untersucht.
In Befragungen stellte sich heraus, dass Insektizide überwiegend dann eingesetzt werden, wenn das Fliegenaufkommen besonders hoch war und als lästig empfunden wurde. Über die Zusammensetzung und Wirksamkeit der ausgesuchten Mittel hatten sich die Anwender häufig nicht informiert.
In Feldversuchen konnte nachgewiesen werden, dass die untersuchten Fliegenstämme gegen die am häufigsten eingesetzten Mittel aus der Klasse der Pyrethroide fast vollständig resistent sind.
Die dringende Empfehlung lautet daher, bundesweit die Resistenzlage bei Fliegen und anderen Lästlingen und Krankheitsüberträgern in unterschiedlichen Tierhaltungssystemen zu erfassen. Die Stallfliegenbekämpfung muss sorgfältig geplant und systematisch durchgeführt werden.
Dosieranleitungen sollten eingehalten werden, damit die Insektizide überhaupt richtig wirken können. In einem Beitrag in "Der praktische Tierarzt" wird zudem auf die Verbesserung der Stallhygiene als wesentlichem Bestandteil einer wirksamen Bekämpfungsplanung hingewiesen.
Renate Kessen, www.aid.de