VET-MAGAZIN logo
Wie Haie das Ende der Dinosaurier überstanden
NHM Wien, Iris Feichtinger
Wie Haie das Ende der Dinosaurier…
Wie Licht den Takt angibt oder Vögeln den Weg weist
Dr. Po-Hsun Wang
Wie Licht den Takt angibt oder…
Neue Hoffnung im Kampf gegen Superbakterien: Vielversprechender Antibiotikumkandidat entdeckt
Thomas Zimmel/VET-MAGAZIN
Insects Plus Kongress 2025 - Alternative Proteinquellen im Fokus
DIL
Insects Plus Kongress 2025 - Alternative…
Nervenfasern für Sprache beim Schimpansen entdeckt
MPI CBS
Wie Fledermausjungtiere das Singen lernen
Karin Schneeberger alias Felineora via Wikimedia Commons
Wie Fledermausjungtiere das Singen lernen
Fossile Eidechsen und Schlangen verraten Neues über das Klima im Eozän
Gunther Köhler
Erstmals Genschere bei Spinnen eingesetzt
Google Streetview
Erstmals Genschere bei Spinnen eingesetzt
Krebspatient an der Vetmeduni Vienna
Vetmeduni Vienna/Sabine Brandt
Allgemein

Mögliche Ursache für Genitalkrebs bei Pferden entdeckt

Gemeinsam mit Forschern aus England haben Sabine Brandt und ihre Kollegen von der Vetmeduni Vienna ein neues Papillomvirus gefunden und als mögliche Ursache von Krebs an Fortpflanzungsorganen von Pferden identifiziert.

. . .

Wie beim Menschen könnte auch bei Pferden eine Impfung Abhilfe schaffen. In der aktuellen Ausgabe des Equine Veterinary Journal wurden erste Forschungsergebnisse dazu veröffentlicht.

Gebärmutterhalskrebs und eine Reihe anderer Tumorerkrankungen im menschlichen Genitalbereich werden in den meisten Fällen von so genannten Humanen Papillomviren, HPV, ausgelöst. Heute gibt es dagegen eine wirksame Schutzimpfung. Auch Pferde leiden an Krebs der Fortpflanzungsorgane, besonders wenn sie älter werden.

Wie beim Menschen sind bei Pferden beide Geschlechter betroffen, bei männlichen Tieren tritt Genitalkrebs sogar häufiger auf als bei Stuten. In fortgeschrittenen Stadien ist der Krebs schwer zu behandeln, erfordert teils drastische chirurgische Maßnahmen, kann metastasieren und letztlich zum Tod des betroffenen Tieres führen.

Sabine Brandt und ihre Kollegen an der Pferdeklinik der Veterinärmedizinischen Universität Wien fanden nun im Rahmen einer Zusammenarbeit mit einem britischen Forschungsteam heraus, dass ein neuer Papillomvirustyp für die meisten Fälle von Genitalkrebs bei Pferden verantwortlich sein könnte.

Volltreffer bei der Suche nach Virus

Da Genitalkrebs bei Pferden ähnliche Eigenschaften wie menschliche, Papillomvirus-induzierte Genitaltumoren aufweist, vermuteten Wissenschaftler schon lange, dass beide Krebsformen auch die gleiche Ursache haben könnten. Forschungspartner Tim Scase entdeckte 2007 erstmalig ein neues Papillomvirus in Krebsproben erkrankter Pferde und gab ihm den Namen Equines Papillomvirus 2, EcPV-2.

In der Folge untersuchten Scase, Brandt und Mitarbeiter Gewebeproben von Pferden mit genitalen Plattenepithelkarzinomen nach Erbmaterial von Papillomviren. Sie fanden Virus-DNS in allen in Österreich entnommenen Proben. Mittels einer anderen Methode wies Dr. Scases Team DNS von EcPV-2 auch in den britischen Proben nach.

Penis eines Pferdes mit Virus-induzierten Krebstumoren
Penis eines Pferdes mit Virus-induzierten Krebstumoren
Vetmeduni Vienna/Sabine Sykora

In 95 Prozent der Gewebeproben von Tieren, die an anderen Krebsformen erkrankt waren oder gar keinen Krebs hatten, wurde hingegen keine Virus-DNS gefunden. „Es fühlte sich an wie ein Volltreffer, als wir genau die Virus-DNS vorfanden, nach der wir gesucht hatten.

Wir weisen tatsächlich ein neues Papillomvirus in bösartigen Pferdetumoren bislang unbekannter Ursache verlässlich nach“, freut sich Molekularbiologin Brandt.

Gesamtes Virus-Genom bereits entziffert

In einem weiteren Schritt gelang es den Forschern zudem, die gesamte Erbinformation von EcPV-2 zu entschlüsseln. Dabei bestätigte sich die Vermutung, dass das neue Virus eng mit Virusstämmen verwandt ist, die für die meisten Formen von Genitalkrebs beim Menschen verantwortlich sind.

Weitere Studien müssen nun den Zusammenhang zwischen Virusinfektion und Tumorbildung bestätigen. „Wenn dies gelingt, kann mit der Entwicklung eines eigenen Impfstoffs gegen Genitalkrebs bei Pferden begonnen werden“, ist Brandt überzeugt.

Der Artikel “Equus caballus papillomavirus-2 (EcPV-2): An infectious cause for equine genital cancer?” von T. Scase, S. Brandt, C. Kainzbauer, S. Sykora, S. Bijmholt, K. Hughes, S. Sharpe und A. Foote wurde in der Zeitschrift Equine Veterinary Journal (2010, Vol. 42, pp. 738–745) veröffentlicht.

. . .

Weitere Meldungen

Pferdefutter
Stephanie Scholz/Vetmeduni Vienna
9. Pferde-Symposium der Vetmeduni Vienna
Michael Bernkopf/Vetmeduni Vienna
Die ausgewilderten Przewalski-Pferde in der Wüste Gobi fressen genauso wie die mit ihnen verwandten Hauspferde das ganze Jahr über Gras
Martina Burnik Šturm/Vetmeduni Vienna
Ob Frau oder Mann ein Pferd reiten, scheint für das Tier keinen Unterschied zu machen
Dr. Juliane Kuhl/Vetmeduni Vienna
Eine Pferdegeburt bedeutet für die Stute das Gegenteil einer Stressreaktion
Vetmeduni Vienna
Show-Programm in Saumur (F)
Vetmeduni Vienna/J. Aurich
Lipizzanerstute mit ihrem Fohlen im Schnee
Spanische Hofreitschule - Bundesgestüt Piber
Fohlen
Vetmeduni Vienna
Staatsprämienstute Poetin III
Björn Schroeder
Auch Pferde haben Lernstress

die neuesten internationalen Meldungen

. . .

Fachliteratur

Teile diesen Bericht auf:

Werbung via Google
Werbung via Google

Buchtipps Buchtipps Buchtipps

Tiergestützte Interventionen in der Psychiatrie
Tiergestützte Interventionen in der Psychiatrie
(16. Mai. 2025) Grundlagen, Methoden und Praxis der tiergestützten Interventionen in…
Laser Therapy in Veterinary Medicine: Photobiomodulation
(9. Mai. 2025) A comprehensive, up-to-date reference to the clinical applications…
Manual of Clinical Procedures in Pet…
(1. Mai. 2025) Easy-to-follow step-by-step techniques for common clinical procedures in…
Esel- und Maultierkrankheiten
(22. Apr. 2025) Erstes deutsches Fachbuch zum Thema Esel- und Maultierkrankheiten…
Das stille Sterben der Natur
(17. Apr. 2025) Wie wir die Artenvielfalt und uns selbst retten…
Es war einmal das Huhn
(9. Apr. 2025) Eine Forschungsreise durch die bewegte Geschichte von Mensch…

Internationale Veranstaltungen Int. Veranstaltungen Internationale Veranstaltungen

SIVEMAP 2025
SIVEMAP 2025
(31. Mär. 2025) Die SASAP (Serbian Association of Small Animal Practitioners)…
EVECC-Kongress 2025
(1. Mär. 2025) Der 22. European Veterinary Emergency and Critical Care…
FECAVA EuroCongress 2025 in Antwerpen
(17. Feb. 2025) FECAVA lädt Sie vom 3. bis 6. September…
Yaboumba Weltkongress 2025
(17. Feb. 2025) Der XV. Internationale Kongress für Medizin und Chirurgie…
Webinar zum World Veterinary Dermatology Day…
(13. Jan. 2025) Die World Association for Veterinary Dermatology lädt am…
Hill's Global Symposium 2024
(20. Okt. 2024) Hosted by Hill's Pet Nutrition on Oct. 24-25…

Preise und Stipendien Preise und Stipendien Preise und Stipendien

FECAVA-Laboklin-Reisestipendium 2025
FECAVA-Laboklin-Reisestipendium 2025
(19. Mär. 2025) Die Tiermedizin kennt keine Grenzen und FECAVA und…
Bewerbungsfrist für den IGN-Forschungspreis für artgemäße…
(13. Mär. 2025) Der Forschungspreis der Internationalen Gesellschaft für Nutztierhaltung (IGN)…
Felix Wankel Tierschutz-Forschungspreis geht an Studienteam…
(10. Mär. 2025) Alle zwei Jahre zeichnet die Tierärztliche Fakultät der…
Ausschreibung des Herbert-Stiller-Förderpreis für tierfreie Forschung
(6. Mär. 2025) Ärzte gegen Tierversuche fördert tierversuchsfreie Forschungsvorhaben mit 20.000…
Raubtiere vs. Bauern: Ceva Wildlife Research…
(3. Mär. 2025) Der Ceva Wildlife Research Fund unterstützt ein Projekt…
MSD und die FVE fördern 34…
(7. Feb. 2025) MSD Tiergesundheit und der Europäische Tierärzteverband (FVE) zeichnen…