Asiatische Geparden mit GPS

(13.03.2007) Zur verbesserten Beobachtung einer bedrohten Großkatze: Asiatische Geparden erstmals erfolgreich mit GPS-Halsbändern ausgestattet

Ein internationales Team von Forschern unter der Leitung der Wildlife Conservation Society (WCS) hat im Iran zwei Asiatische Geparten erfolgreich mit GPS-Halsbändern ausgestattet, um diese höchst bedrohte Katzenart wissenschaftlich beobachten zu können. Für die Narkosen und die veterinärmedizinischen Belange des Projektes ist Prof. Dr. Chris Walzer vom Forschungsinstitut für Wildtierkunde und Ökologie der Veterinärmedizinischen Universität Wien (VUW) zuständig.

Der Asiatische Gepard, früher zwischen dem Roten Meer und Indien weit verbreitet, kommt inzwischen nur mehr im Iran am Rand der extrem trockenen Kavir Wüste vor. Nach Schätzungen der Iranischen Umweltbehörde gibt es nur mehr 60 bis 100 dieser Tiere. Damit ist der Asiatische Gepard eine der am stärksten bedrohten Katzenarten der Erde.

Wissenschaftliche Beobachtungen als Basis für Schutzmaßnahmen

"Dies ist ein ganz bedeutender Meilenstein in den langjährigen Bemühungen, den Asiatischen Gepard vor dem Aussterben zu retten" sagt Prof. Dr. Chris Walzer vom Forschungsinstitut für Wildtierkunde und Ökologie der Veterinärmedizinischen Universität Wien, der für die Narkosen und die veterinärmedizinischen Belange des Projektes zuständig ist.

Zwei männliche Geparden wurden im Bafg Schutzgebiet in der Provinz Yazd in Zentral Iran gefangen. In Narkose wurden die Tiere mit 350g leichten GPS-Halsbändern ausgestattet (ca. 1 Prozent des Geparden-Körpergewichts). Diese Halsbänder werden präzise Angaben zur Lebensraumnutzung übertragen und damit essentielle Daten liefern, um diese Tierart vor dem Aussterben zu retten.

"Wir wissen nur ganz wenig über die ökologischen Bedürfnisse dieser Tierart im Iran. Sicher ist nur, dass sie riesige Gebiete brauchen, um zu überleben. Mit diesen neuen Daten kriegen wir einen ersten Einblick in die Wanderwege der Geparde am Rande der Kavir Wüste und können somit die bestehenden Schutzmaßnahmen deutlich verbessern" sagt Projektleiter Dr. Luke Hunter von WCS.

Asiatischer Gepard versus Persischer Leopard

Historisch haben Geparden - sie wurden unter anderem für die Gazellenjagd verwendet - eine bedeutende Rolle in der iranischen Kultur gespielt. In den 70er Jahren gab es noch 100 bis 400 Geparden im Iran. Weit verbreitete Wilderei der Geparden und ihrer Beute in den ersten Jahren nach der Revolution 1979 sowie Habitatzerstörung durch Überweidung hat diese Tierart an den Rand der Ausrottung gebracht.

"Zusätzlich konnten wir auch erstmals einen Persischen Leopard fangen und erfolgreich besendern. Da diese zwei Katzenarten gemeinsam vorkommen und vermutlich in einer Konkurenzsituation zu einander stehen, sind Erkenntnisse über den Leoparden ganz essentiell für die langfristigen Schutzmaßnahmen" ergänzt Chris Walzer.

Dieses Projekt wird von der Wildlife Conservation Society mit Unterstützung des Iran Department of Environment (DoE) durchgeführt. Im Iran leitet das von der UNDP finanzierte Conservation of Asiatic Cheetah Project (CACP) die Feldarbeiten. Die Zoological Society of London hat die GPS-Halsbänder bereitgestellt, und der Felidae Conservation Fund hat zusätzliche Mittel für die Feldarbeiten zur Verfügung gestellt. Das Projektteam plant, noch weitere vier Geparden sowie zwei Persische Leoparden in diesem Jahr zu besendern.

www.vuw.at

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