
Doppelt hält besser: Inhibitoren zeigen Synergieeffekte im Kampf gegen AML
Bei Akuter myeloischer Leukämie (AML) handelt es sich um die häufigste und auch tödlichste Form der Leukämie bei Erwachsenen. Ein Drittel aller AML Fälle weisen eine bestimmte Mutation in dem Gen auf, das für die Rezeptor-Tyrosinkinase FLT3 (Fms like tyrosine kinase 3) kodiert.
Wissenschafter:innen der Abteilung für Funktionelle Krebsgenomik der Vetmeduni konnten nun in internationaler Zusammenarbeit neue Optionen für AML-Therapien vorbringen. Im Fokus: Das synergetische Zusammenwirken der Inhibitoren Ispinesib und Cabozantinib.
Eine FLT3-Mutation aktiviert den sogenannten FLT3 Rezeptor permanent, was zu einer unkontrollierten Vermehrung der Zellen und einem schnellen Voranschreiten der Leukämie führt. Obwohl dieser Rezeptor medikamentös inhibiert werden kann, finden die Zellen schnell alternative Signalwege oder entwickeln Resistenzen während der Behandlung.
In den meisten Fällen führt dies zu einem Krankheitsrückfall. Neben neuen Medikamenten müssen also auch neue Behandlungsmethoden entwickelt werden, um dieses Problem zu lösen.
In einer aktuell in Cancers veröffentlichten Studie unter Federführung von Anna Orlova, Abteilung für Funktionelle Krebsgenomik der Veterinärmedizinischen Universität Wien, konnten Wissenschafter:innen der Vetmeduni in Zusammenarbeit mit der Medizinischen Universität Wien und der Universität Toronto Mississauga neue Erkenntnisse zur AML Forschung gewinnen:
Die Expert:innen identifizierten die Inhibitoren WS6 und Ispinesib als sehr effektiv gegen FLT3 mutierte AML, obwohl beide Inhibitoren bis dato noch nie zur Behandlung von Akuter myeloischer Leukämie eingesetzt wurden.
WS6 zeigte eine stärkere Wirkung als zugelassene Medikamente gegenüber AML Zellen.
WS6 könnte also ein potenter Inhibitor gegen Rezeptor-Tyrosinkinasen wie FLT3 sein.
Ispinesib zeigte eine synergetische Wirkung, wenn es mit Cabozantinib kombiniert wurde. Beide Medikamente unterstützen sich gegenseitig, indem sie verschiedene Signalwege in der Zelle angreifen.
Betroffene Zellen bauen dadurch schwerer eine Resistenz auf. Zudem können beide Medikamente in geringeren Dosen verabreicht werden, um Nebenwirkungen bei AML-Patient:innen zu verringern.
"Unsere Erkenntnisse zeigen, dass diese neuen Behandlungsoptionen effektiver, aber auch schonender für Patient:innen, die an einer FLT3 mutierten AML leiden, sein könnten." Anna Orlova, Abteilung für Funktionelle Krebsgenomik, Vetmeduni
Publikation
Der Artikel “Efficacy and Synergy of Small Molecule Inhibitors Targeting FLT3-ITD+ Acute Myeloid Leukemia ” von J. Bregante, A. Schönbichler, D. Pölöske, L. Degenfeld-Schonburg, G. Monzó Contreras, E. Hadzijusufovic, E.D. de Araujo, P. Valent, R. Moriggl und A. Orlova wurde in Cancers veröffentlicht.
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