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Künstliche Befruchtung eines Nashorns erstmals gelungen

Der Wissenschaft ist ein wichtiger Schritt in Richtung Arterhaltung gelungen: Es ist erstmals geglückt, ein Nashorn künstlich zu befruchten. Die 24-jährige Nashornkuh "Lulu" aus dem Budapester Zoo ist nun im fünften Monat trächtig.

. . .

Das erfolgreiche Verfahren samt des dazu nötigen Instrumentariums wurde von Wissenschaftlern der Veterinärmedizinischen Universität Wien, des Zoos Salzburg und des Berliner Leibniz Instituts für Zoo- und Wildtierforschung entwickelt.

Der durchschlagende Erfolg der Forschergruppe wurde in der Fachzeitschrift "Science" (1. Oktober 2004) gemeldet.

Drei Voraussetzungen für die erfolgreiche Besamung

Bevor es zu der Trächtigkeit von Lulu kam, mussten zahlreiche Schwierigkeiten überwunden werden.

Wie Prof. Schwarzenberger berichtet, waren folgende drei Voraussetzungen für die erfolgreiche Besamung nötig: die Entwicklung von Hormonuntersuchungen aus Kotproben, die Entwicklung eines spezifischen Narkoseprotokolls, sowie die Entwicklung eines für Nashörner geeigneten Besamungsbestecks.

Die Hormonuntersuchungen aus den Kotproben ersetzen die Blutproben, die bei Nashörnern nicht ohne weiteres gewonnen werden können.

Nashörner sind alleine aufgrund ihres Körpergewichtes von über 2000 kg gefährlich. Alle gynäkologischen Untersuchungen (Ultraschallaufnahmen) müssen daher unter Narkose gemacht werden. 

Erst die Entwicklung eines spezifischen Narkoseprotokolls von Dr. Walzer aus dem Zoo Salzburg ermöglichte die erforderlichen Untersuchungen und schließlich die Besamung, wobei Narkosemittel 5000fach wirksamer als vergleichbare Narkotika in der Humanmedizin verwendet werden.

Auch herkömmliches Besamungsbesteck, wie es routinemäßig bei vielen Großtierarten eingesetzt wird, erwies sich als nutzlos. Denn der Genitaltrakt von Nashörnern ist mit rund eineinhalb Meter sehr lang. Zusätzlich erschwerend ist der sehr derbe und stark gefaltete Gebärmutterhals .

Die Prognose

Die Trächtigkeit von Nashorn "Lulu" scheint sehr stabil zu sein. "Wir sind zuversichtlich", sagt Schwarzenberger, "dass sie im August nächsten Jahres ein gesundes Kalb zur Welt bringen wird."

Bedeutung für den Artenschutz

Unbestritten ist die Bedeutung dieser Pionierleistung auf dem Gebiet des Artenschutzes: Die gelungene Besamung könnte einen wichtigen Beitrag zur Rettung des Nördlichen Breitmaulnashorns (Ceratotherium simum cottoni) leisten.

Diese Dickhäuter gehören zu den seltensten Tierarten unserer Erde. Nach letzten Zählungen existieren weltweit nur noch 32 Tiere. Zehn davon leben in Zoos, die restlichen im Norden der DR-Kongo an der Grenze zum Sudan.

Dort haben Wilderer kürzlich acht Breitmaulnashörner wegen ihrer Hörner abgeschlachtet.

Die aufwändige Forschung wurde von der International Rhino Foundation http://www.rhinos-irf.org und von der Organisation "SOS Rhino"http://www.sosrhino.org gefördert.

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