Marinomed sichert sich Finanzierung für 3 Jahre
(21.11.2006) Medizin aus dem Meer weckt Interesse von internationalen Investoren
Das österreichische Biotech-Unternehmen Marinomed, dass erst kürzlich mit seinem innovativen Ansatz "Medizin aus dem Meer zu gewinnen" Schlagzeilen machte, hat nun auch das Interesse eines internationalen Investors geweckt.
Mit dem Abschluss eines Beteiligungsvertrages in nicht genannter Höhe sei nun der Forschungs- und Entwicklungsbetrieb für die nächsten drei Jahre gesichert, teilte Andreas Grassauer, Geschäftsführer der Marinomed, der österreichischen Förder- und Finanzierungsbank austria wirtschaftsservice mit.
Für aws-Technologieexpertin und Bereichsleiterin Sonja Hammerschmid ein wichtiger Meilenstein in der Entwicklung des im März gegründeten Unternehmens: "Durch unsere Gründungsfinanzierung konnten wir Marinomed einen erfolgreichen Start ermöglichen - der Einstieg eines Investors beweist das Wachstumspotenzial des Unternehmens!"
Dieses Wachstumspotenzial sieht Life Science Expertin Hammerschmid vor allem in dem Ansatz der Gründer marine Organismen ausschließlich in Form von Kulturen für Forschung und Produktion zugänglich zu machen. Dadurch wird es möglich, die Wirkstoffproduktion, die man sich von Meeresorganismen erhofft, in das Labor zu verlegen und so den Grundstein für interessante Produkte, zum Beispiel für die Pharmaindustrie zu schaffen.
Gleichzeitig wird ein ökologischer Umgang mit der Ressource Meer ermöglicht und langfristig der Raubbau verringert. "Unser Ziel ist es, Naturstoffe aus dem Meer als Medikamente zur Behandlung von Infektionskrankheiten und in der Immunologie einzusetzen", so Grassauer. Das Spezial-Know-how des jungen Unternehmens läge dabei bei der Entwicklung von Testsystemen zur Identifizierung von relevanten Stoffen, zum Beispiel für Entzündungen, Allergien oder Infektionen.
Marinomed ist für Sonja Hammerschmid ein hervorragendes Beispiel für ein nachhaltiges Geschäftsmodell. Gegründet als Spin-off der Veterinärmedizinischen Universität schlägt das Unternehmen die Brücke zwischen Grundlagenforschung und Produktentwicklung. "Gerade die Verteilung des Risikos zwischen Unternehmer, privaten Investoren und öffentlicher Hand ist der Schlüssel zum nachhaltigen Wachstum", ist Hammerschmid überzeugt.
Gleichzeitig zeige die Beteiligung auch, dass österreichisches Know-how trotz des bisher noch schwachen österreichischen Private Equity-Markts für internationale Investoren attraktiv sein kann und knüpft daran gleich einen Appell an die Politik: "Risikokapital ist entscheidend für die Entwicklung intelligenter Produkte - die Stärkung des Eigenkapital-Finanzierungssektors muss für eine effiziente Technologieförderung daher höchste Priorität haben".