Wettbewerb WissenschaftlerInnen schreiben Presseaussendungen 2006

(27.09.2006) Den zweiten Platz belegte Dr. Sophie Rettenbacher von der Veterinärmedizinischen Universität Wien, die über die Vorteile von Zebrafinken mit "attraktiven Vätern" berichtete.

Am 26. September wurden die Gewinner und Gewinnerinnen des diesjährigen Wettbewerbs "WissenschaftlerInnen schreiben Presseaussendungen 2006" in Salzburg prämiert.

Ziel des Wettbewerbes ist es, Forschungsarbeiten öffentlichkeitsrelevant aufzubereiten und diese verständlich und interessant zu kommunizieren. Die eingesendeten Beiträge zeigen, wie spannend und vielseitig die Biowissenschaften in Österreich sein können.

Die Autoren und Autorinnen wurden von dialog<>gentechnik mit Geldpreisen in der Höhe von 100 EUR bis 500 EUR belohnt. Die Siegertexte wurden am 27. September 2006 als OTS-Meldungen veröffentlicht.


Wettbewerbsvorteile für den Nachwuchs attraktiverer Väter

Zebrafinkenjungen bekommen Extraportion mütterlicher Hormone mit auf den Weg

"Mit Hilfe von Hormonen, die sie im Ei deponieren, beeinflussen Vogelmütter die Entwicklung ihres Nachwuchses. Ein Plus an männlichen Sexualhormonen (Androgenen) im Dotter verschafft dabei Küken beiderlei Geschlechts einen Wettbewerbsvorteil. Sie wachsen schneller, betteln erfolgreicher um Futter und zeigen weniger Furcht beim Bewältigen unbekannter Situationen", erklärt Dr. Sophie Rettenbacher vom Institut für Biochemie. "Doch die Vogelmutter fördert nicht alle ihre Sprösslinge gleich: Paaren sich Zebrafinkenweibchen mit für sie besonders attraktiven Männchen, bekommen die Küken eine Extraportion mütterlicher Androgene zusätzlich mit ins Ei. Damit hat der Nachwuchs von attraktiven Vätern wesentlich bessere Chancen, sich im Leben gegen andere Küken durchzusetzen", so die Wissenschaftlerin.

Je bunter, desto beliebter beim anderen Geschlecht

Weibliche Zebrafinken "fliegen" auf Männchen mit besonders farbenprächtigem Gefieder, da dieses hohe genetische Fitness signalisiert. Von Verhaltensforschern zusätzlich angebrachte Farbmarkierungen lassen die potenziellen Väter noch begehrenswerter erscheinen. Wissenschaftler der Universität Sheffield verpaarten nun Zebrafinkenweibchen sowohl mit diesen besonders attraktiven Nestgenossen, als auch mit weniger reizvollen Männchen. Die entstandenen Gelege wurden an der Veterinärmedizinischen Universität Wien (VUW) untersucht.

Je attraktiver der Vater, desto mehr Hormone von der Mutter

Die Eier, die mit den gut aussehenden Männchen gelegt wurden, enthielten signifikant höhere Konzentrationen des Sexualhormons Testosteron. Zusätzlich zu den guten Genen des Vaters lässt der mütterliche Hormoncocktail die Jungen durchsetzungsfähiger, kräftiger und erfolgreicher ins Leben starten. Der zugrunde liegende physiologische Mechanismus, der es dem Vogelweibchen ermöglicht, einzelne Eier gezielt mit höheren Hormonkonzentrationen auszustatten, ist derzeit allerdings noch unerforscht. Ein Projekt von WissenschaftlerInnen der VUW will dies nun klären.

Dr. Sophie Rettenbacher
Institut für Biochemie Department für Naturwissenschaften


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