Heidi Neubauer forscht zu Krebs bei Katzen und Menschen
Die gebürtige Australierin Heidi Neubauer forscht als Assistenzprofessorin am Zentrum für Biologische Wissenschaften der Vetmeduni. In der Krebsforschung nimmt sie den JAK-STAT-Signalweg bei Katzen und Menschen in den Fokus und fragt künftig auch nach geschlechtsspezifischen Unterschieden.
Heidi Neubauer promovierte in Biochemie an der Universität Adelaide, Australien. In Ihrer Doktorarbeit forschte sie am Zentrum für Krebsbiologie in Adelaide an der Identifizierung von Mechanismen der Zelltransformation und neuartigen Funktionen von onkogenen Proteinen. 2017 wechselte sie als Postdoc in das „Functional Cancer Genomics Lab“ von Richard Moriggl, wo sie ab 2019 ihr eigenes Team leitete.
Heidi Neubauer arbeitete intensiv mit dem sogenannten „JAK-STAT-Signalweg“, der wie eine Relaisstation Signale aus dem Äußeren in die Zelle leitet und dort Veränderungen der DNA und Proteinexpression einleitet. Im gesunden Organismus ist Zellwachstum ein limitierter, stark regulierter Prozess. Wenn er dereguliert ist, wird er zu einem Kernprozess der Krebsentstehung.
Protein bei Katzen und Menschen
Heidi Neubauers Gruppe arbeitet zum „STAT5B“-Protein, dessen Mutation eine zentrale Rolle bei aggressiven Krebserkrankungen des lymphatischen Systems spielt. T-Zell-Lymphome (Non-Hodgkin-Lymphom) sind selten, haben aber eine schlechte Prognose – es gibt kaum Behandlungsmöglichkeiten.
Wenige Patient:innen bedeuten wenig Probenmaterial und kaum Möglichkeiten für klinische Studien. Doch hier spielt die Verankerung an der Vetmeduni ihre Vorteile aus.
In Zusammenarbeit mit Pathologie und Katzenklinik wurde dieselbe STAT5B-Mutation in einem häufigen Darmtumor bei Katzen identifiziert. Wer in der komparativen Onkologie molekulare Mechanismen versteht, hat die Chance, neue Therapieoptionen für Felidae und Menschen auszuloten.
Ein Ansatz wäre, das mutierte Protein durch neue Wirkstoffe zu blockieren oder hemmen. Heidi Neubauer beschäftigt sich mit den „Downstream-Effekten“ des mutierten Proteins. Im Idealfall lassen sich Folgewirkungen mit bereits für andere Krankheiten zugelassenen Wirkstoffen hemmen. Das würde die Therapieentwicklung beschleunigen.
Durch ihre neue Position als Assistenzprofessorin kann sie ihre Forschung noch unabhängiger vorantreiben und längerfristig planen. Künftig will sie auch geschlechtsspezifische Unterschiede in den Fokus nehmen: „Sowohl die Inzidenz von als auch die Mortalität durch Blutkrebserkrankungen unterscheiden sich häufig bei Männern und Frauen. Bisher wurde wenig geforscht, um diese Unterschiede wirklich zu verstehen. Diese Forschung kann uns auch Aussagen über die geschlechtsspezifische Immunität ermöglichen, denn Blutzellen sind ein wichtiger Teil der Immunabwehr. Wir glauben, dass wir neue wichtige Regulationsmechanismen gefunden haben.“
2022 erhielt Heidi Neubauer vom Österreichischen Wissenschaftsfonds (FWF) eine Projektförderung zur Unterstützung ihrer Forschung über myeloproliferative Neoplasmen.
Neubauer wurde u.a. mehrmals mit dem „Young Scientist of the Year“ Award der Vetmeduni sowie mit dem Forschungspreis der Royal Adelaide Hospital Medical Staff Society und dem "David Walsh Prize" der Australia and New Zealand Society for Cell and Developmental Biology ausgezeichnet.
Sie ist u.a. Mitglied der Österreichischen Gesellschaft für Hämatologie und Medizinische Onkologie (OeGHO), der European Hematology Association (EHA) sowie der Australischen Gesellschaft für Biochemie und Molekularbiologie (ASBMB).
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