VET-MAGAZIN logo
Miteinander, oder nur nebeneinander her? Wie sich Tiere in der Landschaft bewegen
Rick marin via Wikimedia Commons
Wie „Supergene“ bei Fischen helfen, neue Arten zu entwickeln
LIB, Hannes Svardal
Liegespuren mit Hautabdrücken von frühen Säugetierverwandten
Lorenzo Marchetti
Salamander leiden unter steigenden Temperaturen
Daniel Rosengren/Zoologische Gesellschaft Frankfurt
Wo Biber Dämme bauen, steigt die Zahl wasserlebender Tierarten
UDE / Sara Schloemer
Wo Biber Dämme bauen, steigt die…
Waldfledermäuse suchen Zuflucht in Siedlungen
Carolin Scholz/Leibniz-IZW
Neue Einblicke in die antivirale Abwehr bei Fledertieren
Zoharby via Wikimedia Commons
Neue Einblicke in die antivirale Abwehr…
Zauneidechsen fühlen sich an Bahngleisen wohl
Thomas Zimmel/VET-MAGAZIN
Rinder im Transporter
shutterstock.com/Miguel Perfectti
Allgemein

FVE fordert, das Leiden von Tieren bei Langstreckentransporten zu verhindern

Die Federation of Veterinarians of Europe (FVE) unterstreicht die dringende Notwendigkeit, das Wohlergehen der Tiere während des Transports zu respektieren, die bestehenden Rechtsvorschriften zu aktualisieren und die grenzüberschreitende Zusammenarbeit zu verbessern.

. . .

Der FVE fordert ein sofortiges Eingreifen, da es an der bulgarisch-türkischen Grenze zu mehreren Zwischenfällen kam, bei denen Rindern aufgrund von Seuchenbedenken die Einreise in die Türkei verweigert wurde und die bulgarischen Behörden bei dem Versuch, sie in die EU zurückzubringen, die Wiedereinreise verweigerten.

Die Kühe wurden daraufhin über einen längeren Zeitraum ohne Futter, Wasser und tierärztliche Versorgung gehalten - eine Situation, die zu schrecklichen Zuständen führte, bevor einige von ihnen verstarben, während andere ohne Betäubung getötet wurden.

Diese wiederholten Tragödien zeigen, dass die Vorschriften für grenzüberschreitende Tiertransporte systematisch versagen, was zu schwerem Tierleid führt und die Tierschutzstandards in der gesamten EU gefährdet.

Diese Fälle zeigen die gravierenden Grenzen der EU-Transportvorschriften für lebende Tiere auf, insbesondere in Grenzgebieten, wo unterschiedliche Vorschriften und Veterinärprotokolle die Tiere der Vernachlässigung aussetzen. 

Auch wenn die laufenden Bemühungen um Rechtsvorschriften zu begrüßen sind, bieten die derzeitigen Bestimmungen keinen ausreichenden Schutz für die Tiere während des Transports.

Der FVE wiederholt seine seit langem erhobene Forderung nach einer dringenden Überarbeitung der Verordnung (EG) Nr. 1/2005 des Rates, um grundlegende Tierschutzstandards zu wahren und einen humanen Rahmen für Tiertransporte zu schaffen.

In diesen Empfehlungen wird betont, dass Tiere so wenig wie möglich transportiert werden sollten, und es wird für dringende Verbesserungen der Transportverordnung plädiert, darunter:

  1. Aktualisierung der Transportkriterien: Jede Verbringung ist mit Stress und Gesundheitsrisiken verbunden, und eine Begrenzung der Transportdauer ist von entscheidender Bedeutung, um Leiden zu vermeiden, insbesondere bei gefährdeten Tieren.
  2. Verbesserung der Zustandsstandards: Die Tiere müssen besser gefüttert und getränkt werden, sie brauchen Ruhepausen, ausreichend Platz und angemessene Bedingungen, einschließlich artspezifischer Temperaturkontrollen, um ihr Wohlergehen während des gesamten Transports zu gewährleisten. Die Platzkapazitäten sollten auf der Grundlage der neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse aktualisiert werden.
  3. Durchsetzung der tierärztlichen Aufsicht: Die obligatorische Anwesenheit eines Tierarztes während des Be- und Entladens riskanter Transporte ist eine wichtige Maßnahme, um die Einhaltung der Tierschutzstandards zu gewährleisten.
  4. Beschränkung des Exports in Länder mit bekannten Tierschutzstandards: Bei Transporten in Drittländer, in denen das Wohlergehen der Tiere nicht garantiert werden kann, sollte die Ausfuhr lebender Tiere auf ein Minimum reduziert und stattdessen auf den Transport von Tierkörpern oder genetischem Material umgestellt werden.
  5. Harmonisierung von Protokollen: Vereinfachung der rechtlichen Rahmenbedingungen, Klärung der Dokumentation und Harmonisierung der Sanktionen für eine einheitliche Durchsetzung in allen Ländern und eine Verringerung der bürokratischen Verzögerungen.


Der FVE räumt ein, dass solche Vorfälle auf Versäumnisse nicht nur innerhalb der EU-Gerichtsbarkeit, sondern auch bei der bilateralen Durchsetzung mit Drittländern zurückzuführen sind. Die zuständigen Behörden müssen zusammenarbeiten, um höhere Tierschutzstandards durchzusetzen und langes Leiden an Grenzübergängen zu verhindern.

Der FVE möchte erneut darauf hinweisen, dass Tiere so nahe wie möglich am Ort ihrer Geburt aufgezogen und so nahe wie möglich am Ort der Erzeugung geschlachtet werden sollten.

Der FVE fordert das Europäische Parlament und den Rat nachdrücklich auf, der Änderung der Verordnung (EG) Nr. 1/2005 Vorrang einzuräumen, um das Wohlergehen der Tiere wirksam zu schützen, den neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen Rechnung zu tragen und ein humanes System für die Millionen von Tieren zu gewährleisten, die jährlich transportiert werden.

. . .

Weitere Meldungen

Neuigkeiten aus der Wissenschaft

Rinderstall
Thomas Zimmel/VET-MAGAZIN

Neue Verordnung zu MKS: Importverbot für tierische Produkte aus Ungarn gezielt angepasst

Importverbot gilt ab 14. April 2025 nur mehr für Regionen mit Schutz- oder Sperrzonen - Maßnahmen zum Schutz der Tiergesundheit bleiben aufrecht

Schloss Jelgava - Lettische Universität für Biowissenschaften und Technologie
Pudelek (Marcin Szala) via Wikimedia Commons

Hardenberg Institute vermittelt Veterinär-Studienplätze

Das Hardenberg Institute vermittelt Studieninteressierte aus Österreich und Deutschland an akkreditierte Veterinär-Fakultäten im EU-Ausland

Neues Artenschutzhaus für geschmuggelte Tiere im Tiergarten Schönbrunn eröffnet
Daniel Zupanc

Neues Artenschutzhaus für geschmuggelte Tiere im Tiergarten Schönbrunn eröffnet

Im Tiergarten Schönbrunn wurde am 11. April 2025 das neue Artenschutzhaus eröffnet

Vetmeduni Vienna
Thomas Zimmel/VET-MAGAZIN

ÖTT-Tagung 2025: 20 Jahre Tierschutzgesetz – wo stehen wir?

Die 15. Tagung der Plattform Österreichische Tierärztinnen und Tierärzte für Tierschutz (ÖTT) findet am 8. Mai 2025 online statt.

Grenzübergang Loipersbach – Ágfalva
Steindy via Wikimedia Commons

Maßnahmen gegen Maul- und Klauenseuche: Grenzübergänge vorübergehend geschlossen

Erhöhte Biosicherheitsmaßnahmen für Betriebe, Importstopp für pflanzliche Futtermittel aus betroffenen Regionen, Abstimmung zwischen Behörden läuft gut

KATZENMEDIZIN #23
just4vets

KATZENMEDIZIN #23

Die aktuelle Ausgabe des Fachmagazins für Tierärzt:innen, KATZENMEDIZIN #23, ist soeben erscheinen

Vetmeduni Vienna
Thomas Zimmel/VET-MAGAZIN

Vetmeduni Vienna verschiebt den Tag der offenen Tür

Als Vorsichtsmaßnahme wegen der in der Slowakei und in Ungarn ausgebrochenen Maul- und Klauenseuche (MKS) wird der Tag der offenen Tür in den September 2025 verschoben

Österreichische Tierärztekammer

Tierärztekammer fordert dringende Maßnahmen zur Bekämpfung der Maul- und Klauenseuche (MKS)

MKS-Ausbrüche in der Slowakei und Ungarn weiterhin nicht unter Kontrolle

Präparat von Melina Haring: Kragenechse (Chlamydosaurus kingii), Präparat/Professional, Gewinn: 2. Rang (rote Schleife)
NHM Wien, Wilhelm Bauer

Fünf Erfolge der Präparator*innen für das NHM Wien

Im Februar 2025 fand zum 14. Mal die "European Taxidermy Championships", die Europameisterschaft der Präparator*innen, in Salzburg statt

Teile diesen Bericht auf:

Werbung via Google
Werbung via Google

Buchtipps Buchtipps Buchtipps

Tierarztpraxis gründen und betreiben
Tierarztpraxis gründen und betreiben
(11. Jun. 2025) Der Leitfaden für die Selbstständigkeit in der Tiermedizin…
Suchterkrankung beim Hund
(3. Jun. 2025) Suchterkrankung beim Hund - gibt es das? Offenbar…
Wildtierfindlinge in der Tierarztpraxis
(27. Mai. 2025) Grundlagen der Wildtierhilfe, praktische Anwendung, tierärztliche Versorgung -…
The Equine Distal Limb
(22. Mai. 2025) An Atlas of Clinical Anatomy and Comparative Imaging-…
Tiergestützte Interventionen in der Psychiatrie
(16. Mai. 2025) Grundlagen, Methoden und Praxis der tiergestützten Interventionen in…
Laser Therapy in Veterinary Medicine: Photobiomodulation
(9. Mai. 2025) A comprehensive, up-to-date reference to the clinical applications…

Internationale Veranstaltungen Int. Veranstaltungen Internationale Veranstaltungen

SIVEMAP 2025
SIVEMAP 2025
(31. Mär. 2025) Die SASAP (Serbian Association of Small Animal Practitioners)…
EVECC-Kongress 2025
(1. Mär. 2025) Der 22. European Veterinary Emergency and Critical Care…
FECAVA EuroCongress 2025 in Antwerpen
(17. Feb. 2025) FECAVA lädt Sie vom 3. bis 6. September…
Yaboumba Weltkongress 2025
(17. Feb. 2025) Der XV. Internationale Kongress für Medizin und Chirurgie…
Webinar zum World Veterinary Dermatology Day…
(13. Jan. 2025) Die World Association for Veterinary Dermatology lädt am…
Hill's Global Symposium 2024
(20. Okt. 2024) Hosted by Hill's Pet Nutrition on Oct. 24-25…

Preise und Stipendien Preise und Stipendien Preise und Stipendien

FECAVA-Laboklin-Reisestipendium 2025
FECAVA-Laboklin-Reisestipendium 2025
(19. Mär. 2025) Die Tiermedizin kennt keine Grenzen und FECAVA und…
Bewerbungsfrist für den IGN-Forschungspreis für artgemäße…
(13. Mär. 2025) Der Forschungspreis der Internationalen Gesellschaft für Nutztierhaltung (IGN)…
Felix Wankel Tierschutz-Forschungspreis geht an Studienteam…
(10. Mär. 2025) Alle zwei Jahre zeichnet die Tierärztliche Fakultät der…
Ausschreibung des Herbert-Stiller-Förderpreis für tierfreie Forschung
(6. Mär. 2025) Ärzte gegen Tierversuche fördert tierversuchsfreie Forschungsvorhaben mit 20.000…
Raubtiere vs. Bauern: Ceva Wildlife Research…
(3. Mär. 2025) Der Ceva Wildlife Research Fund unterstützt ein Projekt…
MSD und die FVE fördern 34…
(7. Feb. 2025) MSD Tiergesundheit und der Europäische Tierärzteverband (FVE) zeichnen…