IAVH nimmt am europäischen Forschungsvorhaben zur Veterinärhomöopathie IMPRO teil
IMPRO ist ein EU finanziertes Forschungsvorhaben mit Partnern in sechs europäischen Ländern, mit dem Ziel eines verbesserten Gesundheitsmanagements in milchviehhaltenden Betrieben.
Der genaue Titel dieses bei der Universität Kassel angesiedelteten Forschungsvorhabens ist: „Einflussmatrix-Analyse und Kosten-Nutzen-Kalkulationen zur Verbesserung des Tiergesundheitsmanagements in der ökologischen Milchviehhaltung“
Expected outcomes of the project
Das IMPRO Projekt führt Informationen und Wissen aus unterschiedlichen Quellen in ein kohärentes Konzept zusammen. Im Projekt werden Verfahren zur Abstimmung von Maßnahmen auf spezifische Gesundheitsprobleme sowie betriebliche Rahmenbedingungen entwickelt und erprobt.
Das Ziel ist eine hohe Passgenauigkeit auf verschiedenen Ebenen (Betrieb, Herde, Einzeltier) nach dem Schlüssel-Schloss Prinzip.
Im IMPRO Projekt werden mehrere methodische Ansätze zusammengeführt, um den Tiergesundheitsstatus von Milchviehbetrieben zu erfassen. Einflussgrößen und Risikofaktoren werden identifiziert und validiert, um geeignete Maßnahmen zur Verbesserung der Tiergesundheit zu identifizieren und ihre Umsetzung zu fördern.
Zusätzlich werden auf ausgewählten ökologischen Betrieben vorbeugende und proaktive Gesundheitsmaßnahmen getestet.
IMPRO Partners
- University of Kassel, Germany
- Swedish University of Agricultural Sciences, Sweden
- Nantes Atlantic College of Veterinary Medicine,
- Food Science and Engineering, France
- Wageningen University, The Netherlands
- Institute of Agriculture and Food Research and
- Technology, Spain
- Data Service Paretz GMBH, Germany
- University of Reading, United Kingdom
Aufgaben der IAVH im Untervertrag mit der Universität Kassel
- Entwicklung von Protokollen und Entscheidungsbäume für die lege artis Anwendung homöopathischer Heilmittel für Mastitis und Fruchtbarkeit beim Rind Aktien (Arbeitspaket 4)
- Besuch und Prüfung/Untersuchung von 60 Betrieben in Frankreich, Deutschland und Spanien Arbeitspaket 4)
- Die Überprüfung der rechtlichen und tatsächlichen/sachlichen Voraussetzungen für den Einsatz der Homöopathie in Europa (Arbeitspaket 4)
- Beitrag und die Diskussion zu einem Bericht über die Forschungsprojekte auf dem Gebiet der Homöopathie / Phytotherapie (Arbeitspaket 9)
- Wir bedanken uns bei Herrn Dr. Andreas Striezel, der die IAVH für diese Aufgaben im Jahr 2012 vorgeschlagen hat.
- Mitglieder unseres Teams sind Cristina Iglesias Hidalgo (Spanien), Dr. Bernhard Hornig (Deutschland) und Loïc Guiouillier (Frankreich), die von Markus Mayer (IAVH-Office) unterstützt und koordiniert werden.
Wir bedanken uns bei Edward de Beukelaer, Jacques Millemann, Isabel Serrano, Coral Mateo, Jose Ramón Torre Blazquez und Stefan Kohlrausch für die Unterstützung bei unserer Suche nach homöopathischen Tierärzten in Frankreich und in Spanien.
Ziele von IMPRO
Käufer von ökologisch erzeugten Milchprodukten erwarten, dass diese von Tieren stammen, die gesund sind und unter angemessenen Bedingungen gehalten werden. Ein hoher Tiergesundheitsstatus einer Milchviehherde ist auch unter ökologischen Haltungsbedingungen eine Herausforderung.
Neben pathogenen Mikroorganismen sind auch viele Faktoren des Managements wie die Fütterung, Haltungsbedingungen und die Fähigkeiten und Motivation des Landwirtes von Bedeutung. Diese sind nicht Gegenstand der Mindestanforderungen.
Aktuelle Strategien im Gesundheits-management von Milchkühen fokussieren auf monokausale Problemlösungen.
Diese Herangehensweise ist besonders in ökologischen Systemen ungeeignet, weil die Anwendung von Tierarzneimitteln eingeschränkt ist. Stattdessen werden diagnostische Werkzeuge benötigt, die es ermöglichen, auf dem individuellen Betrieb die Faktoren zu identifizieren, die die Gesundheit der Milchkühe beeinflussen und zu einem angepassten Gesundheitsmanagement führen können. Diesen Ansatz verfolgt IMPRO.
Aktivitäten im Projekt
IMPRO wird zwar von Wissenschaftlern geleitet, verfolgt aber einen partizipatorischen und multidisziplinären Ansatz. Landwirte, Tierärzte, Gesundheitsbehörden und Verbraucher
sind in die Forschungsaktivitäten sowie die Interpretation und Kommunikation der Ergebnisse eingebunden. Die vier Jahre der Forschung (2012 bis 2016) sind in neun Arbeitspakete gegliedert.
- Koordination Wissenschaftler des Fachbereichs Ökologische Agrarwissenschaften der Universität Kassel koordinieren die Forschungsaktivitäten der Partner und stellen sicher, dass die wissenschaftlichen Zielsetzungen erreicht werden.
- Einschätzung effektiver Maßnahmen für den Einzelbetrieb mit einer Einflussmatrix
Die Einflussmatrix ist ein betriebszentriertes Diagnosewerkzeug, welches es Landwirten und ihren Beratern ermöglicht, die effektivsten Maßnahmen für eine Verbesserung des Gesundheitszustandes zu identifizieren. Workshops in vier Ländern werden die Variablen für die Matrix ausarbeiten. Die Matrix kommt an einer Stichprobe von 200 ökologischen Betrieben zur Anwendung. - Verbesserung von Beobachtung und Prävention auf Herden-Ebene Neue Protokolle für die proaktive Kontrolle von Tiergesundheit und die Prävention von Krankheiten in ökologischen Systemen werden entwickelt und auf 40 Betrieben getestet.
- Anwendbarkeit von alternativen Behandlungsmethoden Protokolle und Entscheidungsbäume für die lege artis Anwendung homöopathischer Heilmittel werden auf der Basis neuester wissenschaftlicher Erkenntnisse entwickelt. Die homöopathische und allopathische Behandlung von Mastitis wird bei einer Stichprobe von Betrieben vergleichend untersucht. Bernhard hat ein Organigramm für die Behandlung von Mastitis optimiert, das an die Landwirte und Tierärzte übergeben wird. Dies soll zur Verbesserung der homöopathischen Behandlung dienen. Sie werden dann für den speziellen Fall von Mastitis mit einer Probe von Betrieben getestet und mit den Ergebnissen von herkömmlichen Protokollen in einer separaten Probe verglichen. Die Wirkung dieser Behandlung wird nach einem Jahr ausgewertet werden. Entscheidungsbäume für die Behandlung von Mastitis, Fertilitätsstörungen und Stoffwechselkrankheiten sind in unserer Sitzung in Frankfurt am Main weiterentwickelt worden. Dann arbeiteten wir den Entwurf der Fragebogen für die Tierärzte und Landwirte intensiv durch. Die Auswertung der Antworten wird später einen Eindruck davon geben, wie man Homöopathie in Milchviehbetrieben handhabt. Wir testeten den Fragebogen mit einer Bäurin während unseres Besuchs beim Dottenfelderhof in der Nähe von Frankfurt. (www.dottenfelderhof.de )
- Sozio-ökonomische Auswirkungen von Veränderungen im Management Faktoren, die die Nutzung der Einflussmatrix und Protokolle durch Landwirte beeinflussen, werden identifiziert. Auf jedem Betrieb werden Kosten und Nutzen ebenso untersucht wie die Einstellungen und Werte von Landwirten sowie äußere Einflüsse. 200 Landwirte werden befragt, um zu untersuchen, ob die Nutzung der Einflussmatrix die Einstellungen und Management-Praktiken von Landwirten verändert.
- Entwicklung einer Software zur Unterstützung der Entscheidungsfindung Das IMPRO-Team wird die Erkenntnisse aus der Arbeit mit der Einflussmatrix und den Protokollen in einem computergestützten Werkzeug zusammenführen, welches Landwirte und ihre Berater nutzen können, um betriebsspezifisch Maßnahmen zu identifizieren, die eine Verbesserung der Tiergesundheit befördern.
- Öffentlichkeitsarbeit Eine Kommunikationsstrategie wird die Interaktion zwischen IMPRO und den an den Ergebnissen interessierten Akteuren organisieren. Die Projekt-Homepage, Treffen mit Organisationen als Multiplikatoren, wissenschaftliche Publikationen und Massenmedien werden dazu beitragen, dass die wissenschaftlichen Erkenntnisse bekannt und angewendet werden.
- Koordination von Forschung zu alternativen Behandlungsmethoden in der Nutztierhaltung
Das Potential zur Reduzierung des Einsatzes von Antibiotika im Gesundheitsmanagement ökologischer Milchkühe mittels alternativer Heilmethoden wird untersucht. Das weite Themenfeld und das benötigte Fachwissen werden mit einer Kombination aus Literaturauswertungen, Befragungen, Workshops und Simulationsmodellierung erschlossen.
Markus Mayer ([email protected] ), Bernhard Hornig unter Verwendung von Projektinformationen (www-impro-diary.eu )
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