Walter-Arndt-Preis 2023 für Biologin Sophie Armitage
Die Biologin der Freien Universität Berlin, Sophie Armitage PhD, wurde am 7. September 2023 von der Deutschen Zoologischen Gesellschaft mit dem Walther-Arndt-Preis geehrt.
Die mit 5.000 Euro dotierte und alle zwei Jahre vergebene Auszeichnung würdigt herausragende wissenschaftliche Arbeiten im Bereich der Zoologie, die nach der Promotion publiziert wurden und an einer deutschen Forschungseinrichtung entstanden sind.
Die Biologin wurde vor allem für ihre Arbeit zum grundlegenden Verständnis von Infektionen ausgezeichnet. In Experimenten mit der Fruchtfliege konnte sie zwei wesentliche Dinge zeigen. Erstens, dass der Wirt nicht nur resistent sein kann, sondern es auch Individuen gibt, die einen hohen Befall von Erregern einfach tolerieren, also keine Erkrankung zeigen. Die Forscherin hat auch zeigen können, wie man den Beitrag von Wirt und Pathogen bei einer Erkrankung trennen kann.
Dieser Ansatz funktioniert mit verschiedenen bakteriellen Erkrankungen. Diese Erkenntnisse sind sehr wichtig, um die Evolution von Immunsystemen zu verstehen. Sie gewinnen derzeit aber auch in der Medizin immer mehr Bedeutung.
Sophie Armitage hat an der University of Sheffield mit dem Schwerpunkt Biologie studiert. Sie promovierte 2003 an der University of Sheffield in der Gruppe von Mike Siva-Jothy mit einer Arbeit im Bereich der ökologischen Immunologie.
Von 2004-2007 war sie Postdoc an der University of Copenhagen und hat mit Jacobus (Koos) Boomsma über die Krankheitsabwehr bei Blattschneiderameisen geforscht. Von 2008-2017 war sie Postdoktorandin und anschließend Juniorgruppenleiterin in der Gruppe von Joachim Kurtz an der Universität Münster, wo sie sich mit der Immunabwehr von Drosophila melanogaster und Tribolium castaenum beschäftigte.
Seit 2017 ist sie Gruppenleiterin und DFG Heisenberg Fellow an der Freien Universität Berlin.
Der Forschungsschwerpunkt der Wissenschaftlerin konzentriert sich auf das Verständnis von Wirt-Mikroben-Interaktionen aus einer evolutionsökologischen Perspektive. Die Arbeitsgruppe von Sophie Armitage nutzt eine Vielzahl von experimentellen Ansätzen, um Interaktionen zwischen Insekten und Mikroben im Labor und seit kurzem auch im Feld zu untersuchen.
Sie erforscht die Faktoren, die die Virulenz aus der Sicht des Wirts beeinflussen, das heißt die Resistenz und Toleranz des Wirts, und aus der Sicht des Pathogens, das heißt die Fähigkeit des Pathogens, den Wirt auszunutzen oder Schaden zu verursachen. Ihre Gruppe verwendet dazu hauptsächlich Drosophila melanogaster als Modellwirt und Bakterienarten als Krankheitserreger.
Die Forschungsgruppe der Biologin wird derzeit von der Deutschen Forschungsgesellschaft (DFG) gefördert. Frühere Arbeiten wurden auch von der Carlsberg-Stiftung, einem Marie Skłodowska-Curie Intra-European Individual Fellowship und der Volkswagen-Stiftung unterstützt.
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