Bienenschutzvorhaben BienABest ist als Projekt der UN-Dekade Biologische Vielfalt ausgezeichnet worden

(27.11.2019) Bienenforschung der Uni Ulm ausgezeichnet: die Projektpartner Professor Manfred Ayasse von der Universität Ulm und Kolleginnen des Vereins Deutscher Ingenieure (VDI) nahmen die Auszeichnung am 25. November 2019 entgegen.

Im Projekt erforschen die Biologinnen und Biologen den idealtypischen Lebensraum für Wildbienen und sie erfassen die Entwicklung der Bienenpopulation mit bestandschonenden Verfahren. Ihre Erkenntnisse zu den gefährdeten Bestäubern werden in VDI-Richtlinien umgesetzt.

Hohe Auszeichnung für das Insektenschutzprojekt „BienABest“: Das Forschungsvorhaben der Universität Ulm und des Vereins Deutscher Ingenieure (VDI) ist als offizielles Projekt der UN-Dekade Biologische Vielfalt ausgewählt worden.


Forschende der Universität Ulm und des Vereins Deutscher Ingenieure freuten sich über die Auszeichnung von BienABest als Projekt der UN-Dekade Biologische Vielfalt (v.l.): Dr. Heike Seitz (VDI), Prof. Manfred Ayasse (Universität Ulm), Dr. Ljuba Woppowa (VDI) und der Laudator Dr. Andreas Krüß vom Bundesamt für Naturschutz

Seit 2017 ergründen Ulmer Forschende um Professor Manfred Ayasse die genauen Ursachen des Bienensterbens. Darüber hinaus legen sie Wildbienenweiden und Nistgelegenheiten an, um ideale Lebensbedingungen für Wildbienen zu schaffen und letztlich Bestände zu sichern.

Denn nach wie vor wird den Bestäubern das Überleben auf dem Land und in der Stadt nicht leicht gemacht: Trotz zahlreicher Schlagzeilen und Petitionen sind die Insekten nach wie vor Pestiziden auf Agrarflächen ausgesetzt. Weiterhin erschweren ihnen Monokulturen oder städtische Steingärten die Nahrungssuche.

Dabei erfüllen Wildbienen eine wichtige Rolle im Ökosystem und bei der Erzeugung landwirtschaftlicher Produkte: Wird dem Sterben der Bestäuber kein Einhalt geboten, müssen wir künftig auf viele Obst- und Gemüsesorten verzichten.

Damit es nicht so weit kommt, erforschen die Biologinnen und Biologen im Projekt BienABest idealtypische Bienenhabitate und Blühstreifen. Auf Untersuchungsflächen im ländlichen Raum erfassen und bestimmen sie die Insekten mit bestandschonenden Verfahren und können so die Entwicklung der Bienenpopulation nachvollziehen.

Zu diesem Zweck werden Wildbienensachverständige ausgebildet und Projektergebnisse in so genannte VDI-Richtlinien übersetzt.

Am Montag, 25. November ist das sechsjährige Forschungsvorhaben BienABest, das im Bundesprogramm Biologische Vielfalt gefördert wird, als Projekt der UN-Dekade Biologische Vielfalt ausgezeichnet worden. Die Laudatio hielt Dr. Andreas Krüß vom Bundesamt für Naturschutz (BfN).

Anlässlich der Würdigung in der Evangelischen Akademie Loccum sagte Professor Manfred Ayasse vom Ulmer Institut für Evolutionsökologie und Naturschutzgenomik: „Das aktuelle Massenaussterben betrifft viele Tiere, Pflanzen und Mikroorganismen, die durch Ökosystemleistungen eine wichtige Rolle bei der Lebensmittelproduktion und Welternährung spielen.

Dazu gehören auch die Wildbienen, die durch das Projekt BienABest gefördert werden, und die durch eine effiziente Bestäubung von Kulturpflanzen wesentlich zur Nahrungsmittelproduktion beitragen.“

Die Vereinten Nationen haben 2011 bis 2020 zur UN-Dekade für die Biologische Vielfalt erklärt. Ziel der Dekade ist es, den Rückgang der Biodiversität zu stoppen. Vorbildliche Forschungsvorhaben oder weitere Beiträge werden als Projekt der UN-Dekade Biologische Vielfalt gewürdigt. In den Jahren 2019 und 2020 liegt der Schwerpunkt auf dem Thema "Insekten schützen – gemeinsam für die Vielfalt der Natur".



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Prof. Manfred Ayasse forscht am Institut für Evolutionsökologie und Naturschutzgenomik der Universität Ulm; Bildquelle:  Eberhardt/Uni Ulm

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