VET-MAGAZIN logo
Wie sakkadische Augenbewegungen Säugetieren die Jagd in komplexer Umgebung ermöglichen
Charles G. Summers, Jr.
Auszeichnung für Forschung zur urgeschichtlichen Entstehung der Tierwanderungen in Ostafrika
Kaedan O´Brien
Globale Studie untermauert dringenden Handlungsbedarf, um genetische Verarmung zu stoppen
Minitta-Kandlbauer
Haie und Rochen profitieren von Klima-Erwärmung – nicht aber von CO2 in den Meeren
Manuel A. Staggl
Fledermäuse: Corona ohne Symptome
Burton Lim, Royal Ontario Museum
Fledermäuse: Corona ohne Symptome
Vom Menschen verursacht: Amerikanische Drosophila-Arten als Überträger identifiziert
Thomas Zimmel/VET-MAGAZIN
Aufnahmen von Wildtierkameras in Vietnam zeigen, wie wichtig Artenschutz in ökologischen Übergangszonen ist
Leibniz-IZW
Wann ziehen junge Fische aus?
MPI für biologische Intelligenz / Axel Griesch
Wann ziehen junge Fische aus?
Dorsche im Netz
Thünen-Institut/Annemarie Schütz
Allgemein

Fischereiforscher entwickeln neuen Ansatz zur Größenselektion beim Dorschfang mit Schleppnetzen

Einen dicken Fisch an der Angel oder im Netz zu haben – vielfach ist das die Umschreibung für Erfolg und gute Geschäfte. Auch Berufsfischer freuen sich über große Exemplare in ihren Netzen. Doch sie wissen auch, dass es gerade die großen, alten Fische sind, die von besonderem Wert für die Reproduktion der Bestände sind.

. . .

So legt ein 10 Jahre altes Dorsch-Weibchen bis zu 40-mal so viele Eier wie ein junges, gerade geschlechtsreif gewordenes. Darüber hinaus haben die Eier der großen Weibchen eine bessere Qualität.

Da ist es durchaus sinnvoll, dass beim Fischfang ein gewisser Anteil großer Exemplare nicht mit ins Netz geht. Doch wie soll das funktionieren? 

Wissenschaftler des Thünen-Instituts für Ostseefischerei in Rostock haben sich des Problems angenommen. Ihre Idealvorstellung: Der Fang sollte, mathematisch gesehen, gemäß einer Glockenkurve verteilt sein. Unter einer Glocke ist im mittleren Bereich der meisten Raum, zu den Rändern hin sinkt er rapide.

Auf die Verteilung der Fischgrößen bezogen heißt das, dass vor allem die mittleren Größenklassen gefangen werden, während von den kleinen wie von den großen Tieren nur wenige ins Netz gehen.

Durch die Wahl der passenden Maschengröße und -form im Endbereich des Schleppnetzes, dem Steert, ist es relativ einfach, untermaßigen Fischen ein Entkommen zu ermöglichen.

Sie schlüpfen im wahrsten Sinne des Wortes durch die Maschen. Anders sieht es bei großen Fischen aus. Um auch ihnen ein Entkommen zu ermöglichen, haben die Fangtechniker des Thünen-Instituts vor dem Steert ein Gitter aus schräg nach oben führenden, parallel angeordneten Stäben eingebaut, das Fische zu einem Fluchtfenster leitet.

Sind Fische so groß, dass sie nicht durch das Gitter passen, sind sie quasi gezwungen, das Netz durch das oben liegende Fenster wieder zu verlassen. 

Selektiv nach Größen fangendes Netz
Selektiv nach Größen fangendes Netz
Thünen-Institut/Annemarie Schütz

Soweit die Theorie, doch wie sieht es in der Praxis aus? Wie hoch ist zum Beispiel der Anteil der mittelgroßen Fische, die eigentlich gefangen werden sollen, aber dennoch das Netz durch das Fluchtfenster verlassen?

Wie viel kleine Fische können wirklich durch die Maschen des Netz-Endes entkommen? Dies untersuchten die Wissenschaftler an Bord des Forschungsschiffes SOLEA in der westlichen Ostsee mit einer aufwendigen Konstruktion.

Sie führten Probefänge mit dem neuen Netztyp durch, dessen Steert von einem anderen Netz umhüllt war, in dem die kleinen Fische, die durch die Maschen geschlüpft waren, gesammelt wurden.

Ebenso führte das oben liegende Fluchtfenster im vorderen Bereich des Netzes in ein „Auffangnetz“. Auf diese Weise erhielten die Forscher genaue Zahlen der Fische, die flüchten konnten und die im Netz als Fang landeten. 

Die Forscher analysierten die Daten mit verschiedenen statistischen Modellen und konnten zeigen, dass es mit einem derart konstruierten Netz prinzipiell möglich ist, den Dorschfang selektiv nach gewünschten Größenklassen auszurichten.

Die entscheidenden Steuergrößen für die Form der Glockenkurve, die den Anteil von kleinen, mittleren und großen Fischen im Fang beschreibt, sind zum einen die Abstände der Stäbe im Gitter und zum anderen die Maschengrößen im Steert.

Dr. Daniel Stepputtis, Leiter der Arbeitsgruppe Fischerei- und Surveytechnik im Thünen-Institut: „Bis zu einer Umsetzung in die Fischereipraxis ist noch ein weiter Weg – insbesondere ein politischer, doch die bislang erzielten Ergebnisse sind vielversprechend.

Wichtig war es uns aber auch zu zeigen, dass die Möglichkeiten, Netze zu entwerfen, die eine nachhaltige Nutzung der Fischbestände ermöglichen, noch lange nicht ausgereizt sind.“ 

Die Untersuchungen sind in der Fachzeitschrift Fisheries Research (als open access) veröffentlicht: http://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S016578361530076X  

. . .

Weitere Meldungen

Neuigkeiten aus der Wissenschaft

Lisi Baszler feiert drei Jahre 1st Day Skills Academy
1st Day Skills Academy

Drei Jahre 1st Day Skills Academy

Wie eine Idee die Aus- und Weiterbildung in der Kleintiermedizin revolutioniert hat

KATZENMEDIZIN 22
just4vets

JUST4VETS: 248 Gramm Katzenmedizin

Die frisch gedruckte 22. Ausgabe des Tierarztmagazins KATZENMEDIZIN liefert satte 248 g praxisnahe Fachartikel und Praxisfälle, Tierklinik-Reportage, Interviews, aktuelle Praxis- und Einkaufstipps und jede Menge spannende Fortbildungstermine

BTV-Verdachtsfall in Slowenien
VET-MAGAZIN/Thomas Zimmel

BTV-Verdachtsfall in Slowenien

Die Generaldirektorin der Behörde für Lebensmittelsicherheit, Veterinärwesen und Pflanzenschutz (UVHVVR), Vida Znoj, stellte am 6. Februar 2025 die neuesten Informationen zur Blauzungenkrankheit (BTV) in Slowenien vor

Taubwaran im Tiergarten Schönbrunn
Daniel Zupanc

Erstmals stark gefährdete Taubwarane im Tiergarten Schönbrunn zu sehen

Passend zum "Reverse the Red Day" können die Besucherinnen und Besucher des Tiergarten Schönbrunn eine besondere Premiere erleben

Seeadler-Beringung in Allentsteig
Björn Beckmann

Seeadler: Österreichs Wappentier geht gestärkt in die neue Brutsaison

Gute Nachrichten zum Start der Seeadler-Brutsaison: Neuesten Schätzungen zufolge leben bereits rund 90 Seeadler-Paare mit eigenem Revier in Österreich.

Gewinnspiel für 3 x 2 Abendtickets
RFCanva/Cavalluna.com

Gewinnspiel: „CAVALLUNA – Grand Moments“: Eine Reise durch schillernde Showwelten

Von Oktober 2024 bis Juni 2025 tourt "CAVALLUNA - Grand Moments " durch 33 Städte in Europa. Wir freuen uns, unter all unseren Newsletter-Abonnenten 3 x 2 Tickets für eine Abendshow in einer Stadt eurer Wahl zu verlosen!

Alpenzoo-Mitarbeiter der Zooschule sind nun Mitglieder der IZE
Alpenzoo

Alpenzoo Innsbruck: Team der Zooschule nun Mitglied der International Zoo Educators Association (IZE)

Die IZE ist ein weltweites Netzwerk von Fachleuten aus Zoos und Aquarien, das sich für innovative Bildungsprogramme und Umweltbewusstsein einsetzt

Stunde der Wintervögel
Birgit S./Birdlife Österreich

Stunde der Wintervögel 2025

BirdLife Österreich ruft vom 4. bis 6. Jänner 2025 zur 16. Stunde der Wintervögel, der größten Mitmachaktion des Landes, auf

Futterspende erreicht Zoo Kiew rechtzeitig vor Weihnachten
Alpenzoo

Futterspende erreicht Zoo Kiew rechtzeitig vor Weihnachten

Pünktlich vor Weihnachten ist eine dringend benötigte Futterspende im Zoo Kiew angekommen

Teile diesen Bericht auf:

Werbung via Google
Werbung via Google

Buchtipps Buchtipps Buchtipps

Die Rückkehr der großen Pflanzenfresser
Die Rückkehr der großen Pflanzenfresser
(07. Feb 2025) Konfliktfeld oder Chance für den Artenschutz? - herausgegeben…
Fruchtbare Kühe - Gesunde Kälber
(31. Jan 2025) Management und Fütterung als Basis der leistungsbereiten Milchviehherde…
Die Bremer Stadtmusikanten: Neues aus der…
(21. Jan 2025) Das Märchen "Die Bremer Stadtmusikanten" ist sicher eins…
Zytologie der Haut und Unterhaut
(16. Jan 2025) Das Standardwerk von Francesco Cian und Paola Monti…
How and When to Involve Crowds…
(08. Jan 2025) Neues Open-Access-Buch bietet Anleitung für Crowdsourcing in der…
Grundlagen moderner Antibiotikatherapie in der Kleintierpraxis
(03. Jan 2025) Das gut strukturierte Nachschlagewerk Grundlagen moderner Antibiotikatherapie in…

Internationale Veranstaltungen Int. Veranstaltungen Internationale Veranstaltungen

Webinar zum World Veterinary Dermatology Day 2025
August Stauda
Webinar zum World Veterinary Dermatology Day…
(13. Jan 2025) Die World Association for Veterinary Dermatology lädt am…
Hill's Global Symposium 2024
(20. Okt 2024) Hosted by Hill's Pet Nutrition on Oct. 24-25…
7. Kroatischer Veterinärkongress 2024
(22. Jul 2024) Der diesjährige Kroatische Veterinärkongress wird vom 24. bis…
EERVC 2024 in Belgrad
(21. Jul 2024) Die Eastern European Regional Veterinary Conference (EERVC) findet…
29. FECAVA EuroCongress in Athen
(11. Jul 2024) Die FECAVA lädt vom 12. bis 14. September…
2.700 Veterinärmediziner auf dem Weltkongress rund…
(11. Jun 2024) Veterinärmediziner aus 65 Ländern versammelten sich vom 4…

Preise und Stipendien Preise und Stipendien Preise und Stipendien

MSD und die FVE fördern 34 Veterinärstudenten aus ganz Europa mit Stipendien
FVE
MSD und die FVE fördern 34…
(07. Feb 2025) MSD Tiergesundheit und der Europäische Tierärzteverband (FVE) zeichnen…
ABCD & Boehringer Ingelheim laden zur…
(20. Jan 2025) Das European Advisory Board on Cat Diseases (ABCD)…
International Prize for Biology geht an…
(17. Dez 2024) Senckenberg-Meeresforscherin Dr. Angelika Brandt wurde am 17. Dezember…
Die Superpower von Katzen und Hunden…
(08. Nov 2024) Wir feiern die internationale Woche der Mensch-Tier-Beziehung mit…
MSD & FVE Stipendienprogramm 2024
(17. Okt 2024) MSD Tiergesundheit und FVE stellen 34 Stipendien in…
David Ebmer mit dem Rudolf Ippen…
(10. Okt 2024) Auszeichnung der European Association of Zoo and Wildlife…