FBN tritt Bundesnetzwerk 3R bei: Fischzellforschung für weniger Tierversuche und Verbesserungen in der Zanderaufzucht
Das Forschungsinstitut für Nutztierbiologie (FBN) setzt ein wichtiges Zeichen im Bereich der tierversuchsfreien Forschung: Die Arbeitsgruppe Wachstumsphysiologie der Fische tritt dem Bundesnetzwerk 3R des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) bei.
Mit ihrer Expertise im Bereich der Fischzellforschung setzt sich die Arbeitsgruppe Wachstumsphysiologie der Fische unter der Leitung von PD Dr. Bianka Grunow aktiv für das Tierwohl ein und entwickelt tierfreundliche und praxisnahe Alternativen zu Tierversuchen.
Bundesnetzwerk 3R: Ein starkes Netzwerk für tierversuchsfreie Forschung
Die Mitgliedschaft im Netzwerk ermöglicht es dem FBN, seine Forschung nach dem 3R-Prinzip "Replace, Reduce, Refine" auszubauen, Expertise mit anderen 3R-Forschenden auszutauschen, tierversuchsfreie Methoden in der Fischforschung zu etablieren und darüber hinaus gemeinsam mit Partnern innovative Ansätze für die Aquakulturindustrie zu entwickeln.
Das Netzwerk bietet seit 2022 eine bundesweite interdisziplinäre Plattform für den Austausch zu alternativen Methoden, um Tierversuche langfristig zu reduzieren oder zu ersetzen.
Zellbasierte Forschung als Alternative zu Tierversuchen in der Fischbiologie
Seit ihrer Gründung im Jahr 2018 verfolgt die Arbeitsgruppe das Ziel, die zellbasierte Forschung in der Fischbiologie nachhaltig zu etablieren.

Der Fokus liegt dabei auf der Etablierung und Weiterentwicklung von Fischzelllinien, die es ermöglichen, biologische Prozesse auf zellulärer Ebene zu untersuchen, ohne auf lebende Tiere angewiesen zu sein. Mit derzeit 50 etablierten Zelllinien von 15 verschiedenen Fischarten, die in speziellen Stickstofftanks gelagert werden, hat sich die Arbeitsgruppe eine Vorreiterposition in Deutschland erarbeitet.
„Mit unseren Zelllinien können wir viele physiologische Prozesse, wie zum Beispiel die Auswirkungen von Temperaturveränderungen, direkt auf Zellebene untersuchen. Das ist nicht nur ein großer Schritt für den Tierschutz, sondern auch für die Flexibilität der wissenschaftlichen Forschung“, erklärt PD Dr. Bianka Grunow, Leiterin der Arbeitsgruppe Wachstumsphysiologie der Fische am FBN.
3R-Expertise in der Praxis: Verbesserung der Zanderaufzucht
Auch in der Industrie ist das Tierwohl entscheidend. Dies zeigt die Zusammenarbeit der Arbeitsgruppe mit der Aquakulturindustrie, z.B. im Projekt Zanderlordosis. Das Projekt hat das Ziel, die Ursachen von Wirbelsäulenerkrankungen bei Zandern zu erforschen.
Diese Erkrankungen treten häufig auf, beeinträchtigen das Wachstum der Fische und verringern ihre Lebensfähigkeit. Durch die Optimierung der Haltung von Zanderlarven und Jungfischen sollen solche Fehlbildungen verhindert werden. Damit wird nicht nur die Gesundheit der Tiere verbessert, sondern auch ihr Wohlbefinden gefördert.
„Mit dem Projekt `Zanderlordosis´ verbinden wir die Grundlagenforschung an unseren Zelllinien mit praktischer Anwendung in der Aquakultur. Durch die Zusammenarbeit mit der Industrie können wir wissenschaftliche Erkenntnisse direkt in verbesserte Haltungsbedingungen umsetzen. Damit fördern wir das Tierwohl und schaffen gleichzeitig eine nachhaltigere Basis für die Zanderzucht“, so Grunow weiter.
Zukunftsvision: Eine Fischforschung unter 3R-Aspekten
Die Arbeit der Arbeitsgruppe Wachstumsphysiologie der Fische am FBN ist ein wichtiger Schritt in eine tierversuchsfreie Zukunft der Fischforschung und gibt gleichzeitig entscheidende Impulse für die Entwicklung tiergerechter Haltungsverfahren in der Aquakultur.
Die Partnerschaft mit der 3R-Initiative des Bundes, das Engagement im Zanderlordosis-Projekt und die Entwicklung neuer Zelllinien sind nur einige Beispiele, wie das FBN neue Maßstäbe für Tierschutz und Wissenschaft setzt.
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