Veränderungen von Parametern des Immunsystems im Plasma einer Kuh mit dem Downer-Cow-Syndrom: eine retrospektive Fallstudie
(01.05.2011) Q. ZEBELI and B. N. AMETAJ; Wien. Tierärztl. Mschr. - Vet. Med. Austria 98 (2011), 126 - 132
Einleitung
Als "downer cow" werden Tiere bezeichnet, die bewegungslos in Brustlage festliegen und an Hypokalzämie oder an Komplikationen von Mastitis, Metritis oder Paralyse nach dem Abkalben leiden. Dieses Syndrom wird als metabolische Störung unklarer Ätiologie angesehen; es ist kaum zu vermeiden und schwierig zu therapieren.
Material und Methode
Von einer Kuh mit Downer-Cow-Syndrom wurden bis zu 14 Tagen nach der Geburt Blutproben abgenommen.Weiters standen Proben der selben Kuh (bis zu 14 Tage vor der Geburt) und Proben von 7 klinisch unauffälligen Kontrolltieren zur Verfügung.
Folgende Parameter wurden aus dem Plasma bestimmt: das Lipopolysaccharid-bindende Protein, gegen Lipopolysaccharid gerichtete IgG und IgM Antikörper, beta-hydroxy-Butyrat, nicht veresterte Fettsäuren, Cholesterol, Cortisol, Glukose, Kalzium und Zink.
Ergebnisse
Im Plasma der DCS-Kuh waren vor der Abkalbung deutliche erhöhte Konzentrationen des Lipopolysaccharid-bindenden Proteins, der nicht veresterten Fettsäuren, des beta-hydroxy-Butyrates und des Zinks im Vergleich zu Kontrolltieren nachweisbar. Gegen LPS gerichtete IgG und Cholesterin dagegen waren erniedrigt.
Das Krankheitsgeschehen war therapeutisch nicht beeinflußbar, die Kuh mußte 14 Tage nach der Geburt euthanasiert werden.
Schlußfolgerung
Die Ergebnisse dieses Fallberichtes weisen darauf hin, daß durch die LPS-induzierte Entzündung und die konsekutiven Stoffwechselstörungen ein Downer-Cow-Syndrom begünstigen bzw. dessen Prognose verschlechtern können.