Kuhkomfort: Was braucht die Kuh, damit es ihr gut geht?

(05.04.2014) Nur wenn Kühe im Stall tiergerecht gehalten werden, fühlen sie sich wohl und können über Jahre hinweg hohe Leistungen bringen. "Kuhkomfort" ist das Schlagwort für solche Maßnahmen in der Milchviehhaltung, die schon lange kein Luxus mehr sind.

Neue Erkenntnisse zu den natürlichen Verhaltensmustern der Kuh werden immer häufiger in die moderne Stallgestaltung einbezogen, erklärt die Fördergemeinschaft Nachhaltige Landwirtschaft (FNL).   

So hat der Liegebereich eine besonders große Bedeutung, weil die Ruhephase bei Tieren wichtig für die Wiederkautätigkeit ist. Durch intensives Wiederkäuen wird einer Übersäuerung des Pansens vorgebeugt.

Rinderhaltung

Der Liegeplatz muss die richtigen Maße für die Größe des Tieres und im Kopfbereich genügend Raum für den Kopfschwung haben. Liegematten und Einstreumittel sollen das Wohlbefinden der Tiere erhöhen, müssen aber zunächst auf Akzeptanz geprüft werden.   

Der Laufkomfort ist wichtig für Vitalität, Klauengesundheit und Fruchtbarkeit der Tiere. Eine optimale Gestaltung beugt sozialem Stress unter den Kühen und Verletzungen vor. Die Tiere müssen sich frei bewegen und einander ausweichen können, damit keine Rangkämpfe entstehen.   

Eine Kuh verbringt fünf bis sechs Stunden am Tag mit der Nahrungsaufnahme. Nur wenn die Fütterung optimal gestaltet ist, kann die Kuh genügend Futter aufnehmen und tiergerecht hohe Leistungen erzielen.

Auch die Wasserversorgung spielt eine große Rolle: Kühe brauchen je nach Leistung und Witterung zwischen 60 und 150 l Wasser pro Tag. Es müssen genügend Tränkplätze vorhanden sein, damit auch rangniedere Tiere ausreichend Zugang haben.

Neben den üblichen Schalentränken werden immer häufiger große Beckentränken angeboten, da die Tiere gerne stehendes Wasser trinken.

Heike Kreutz, aid.de



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