Über die Wirksamkeit einer Vakzination mit RINGVAC® Bovis LTF-130 gegenüber Trichophytie bei Maststieren
() G. SCHLERKA, H. P. PICHLER, W. SCHOLZ und W. BAUMGARTNER, Vet. med. Austria/Wien. Tierärztl. Mschr. 89 (2002), 42 - 49
In einer Feldstudie wurde im Zeitraum von September 1998 bis September 2000 in 5 niederösterreichischen Stiermastbetrieben der Trichophytie-Impfstoff RINGVAC® Bovis LTF-130 (Hersteller Alpharma AS, Overhalla, Norwegen; Vertrieb Richter Pharma, A-4600 Wels) auf seine Wirksamkeit überprüft.
In regelmäßigen Zeitabständen wurden die 1,5 bis 3 Monate alten, neu eingestellten Kälber in 2 gleich große Gruppen geteilt, wobei die eine Hälfte zweimal im Abstand von 10 Tagen mit RINGVAC® Bovis LTF-130 vakziniert wurde, während die andere Hälfte der Kälber unbehandelt blieb. Insgesamt wurden 143 Tiere vakziniert, 142 Tiere fungierten als Kontrolle. Von diesen 285 Mastkälbern wiesen bereits 11,2 % anläßlich der Erstuntersuchung am 7. Tag nach der Einstellung klinisch Trichopyhtie auf.
Als Erreger konnte Trichophyton (T.) verrucosum isoliert werden, wobei nur bei einem Kalb eine Infektion durch Microsporum canis vorlag. Einige Tage nach der 1. Impfung erkrankten 8 weitere im Inkubationsstadium befindliche, geimpfte Kälber an Trichophytie. Bei den Versuchstieren belief sich die Befallsrate an Trichophytie auf 10,5 %, dagegen in der Kontrollgruppe auf 12 %.
Der erste positive Effekt der zweimaligen Impfung mit RINGVAC® Bovis LTF-130 bestand in der um 4 Wochen früheren Abheilung der Trichophytie gegenüber den Kontrolltieren.
Die Vakzination mit RINGVAC® Bovis LTF-130 führte dagegen zu keiner statistisch signifikanten Verbesserung der Tagesgewichtszunahmen im Vergleich zu den Kontrolltieren. Wirtschaftliche Einbußen durch das Vorliegen der Trichophytie waren daher in keinem der 5 Betriebe für den Tierbesitzer erkennbar. In erster Linie lag der positive Effekt der Vakzination in der Verbesserung der Lederqualität.
Von den Häuten der Versuchstiere wiesen nur 14,7 % Trichophytieschäden am Leder auf, während die Häute der Kontrolltiere einen statistisch signifikant höheren Prozentsatz von 33,9 % an Trichophytieschäden hatten. Unverträglichkeiten von Seiten des Impfstoffes konnten in keiner Weise beobachtet werden.