Weidehaltung von Rindern ist Klimaschutz

(09.03.2011) Rinder haben in der aktuellen Klimadiskussion keinen guten Ruf. Sie werden wegen ihrer Methanausscheidungen als Klima-Killer angeprangert.

So einfach ist es aber nicht. Das Problem ist nämlich nicht die Kuh, sondern die Tatsache, dass immer mehr Kühe immer weiter vom Weideland verdrängt und mit zu viel Kraftfutter gefüttert werden. Dafür gibt es viele mögliche Gründe.

Sie reichen von mangelnden Weideflächen und arbeitswirtschaftlichen Erwägungen bis hin zur zunehmenden Konkurrenz um die Fläche. Aber nur Wiederkäuer können Grünland in Fleisch und Milch umwandeln. Sie sind, solange sie Gras fressen, keine Nahrungskonkurrenz zum Menschen.

Das ist wichtig zu bedenken, bevor klimaschutzwillige Verbraucher auf die Idee kommen, statt Rindfleisch auf Schweine- oder Geflügelfleisch umzusteigen. Denn dort werden die Produkte in der Fütterung eingesetzt, die auch für die Ernährung der Weltbevölkerung so dringend benötigt werden.

Und außerdem: Durch die intensive Düngung von Getreide, Mais und Soja wird Lachgas freigesetzt und das bedroht das Weltklima mindestens genau so stark wie Methan.

Jochen Dettmer, Bundesgeschäftsführer von NEULAND e.V., wies auf der BioFach in Nürnberg darauf hin, dass Fleisch- und Milchprodukte aus Weidehaltung nicht nur aus Klima- und Tierschutzgründen unterstützt werden sollten.

Der Erhalt von Grünland sei wichtig für den Erosionsschutz und für den Erhalt der biologischen Artenvielfalt. Das müsse auch bei der Reform der EU-Agrarpolitik nach 2013 in der ersten und zweiten Säule angemessen berücksichtigt werden. Auch müssten Fragen der Kennzeichnung, z. B. von Weidemilch in der Qualitätspolitik der EU verankert werden.

Britta Klein, www.aid.de

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