Effektives Weidemanagement mit GPS

(19.11.2014) Auf der Alm müssen Hirten regelmäßig kontrollieren, ob sich eine Kuh zu weit entfernt oder verlaufen hat. In Zukunft könnte ein GPS-Weidemanagementsystem die Arbeit erleichtern.

Das Institut für Landtechnik und Tierhaltung der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft ist für sein Projekt von der Initiative "Deutschland - Land der Ideen" in der Kategorie Wissenschaft als besonders innovativ ausgezeichnet worden.

Denn die Idee verknüpft die traditionelle Viehwirtschaft mit digitaler Technologie, begründet die Standortinitiative der Bundesregierung und der deutschen Industrie ihre Entscheidung.  

Für die Erhaltung unserer Kulturlandschaft in den Alpen ist die Beweidung mit Tieren unverzichtbar. Im Vergleich zu Weiden im Tal ist die Arbeitsbelastung jedoch viel höher. Das Prinzip des GPS-Weidemanagementsystems ist einfach: Jede Kuh bekommt einen Sender und ist damit sofort zu orten.

Diese Informationen werden über ein Smartphone abgerufen. Im Jahr 2012 wurden mit Industriepartnern die neuen Prototypen der Ortungssysteme entwickelt und zwei Jahre lang auf Praxistauglichkeit auf verschiedenen Almen und Alpen in Bayern getestet. Auch die Arbeitszeiten der Hirten wurden erfasst.  

Das Fazit: Je nach Almgröße, Relief und den anderen Tätigkeiten auf der Alm nahmen Tiersuche, Tierkontrolle und Tierbehandlung bis zu 99 Prozent der gesamten Arbeitszeit in Anspruch. Ein Ortungssystem könnte viel Zeit und Aufwand sparen, schließen die Entwickler.

Alle Geräte waren in ihrer Genauigkeit für die Alm ausreichend. Genutzte und ungenutzte Areale sowie der zeitliche Verlauf der Weidennutzung konnten anhand der GNSS (Global Navigation Satellite System)-Daten identifiziert werden.

Künftig soll das System auch Hinweise auf Über- und Unterweidung geben bzw. melden, wenn Tiere in Gefahr, krank oder paarungsbereit sind. Bereits im Frühjahr 2016 soll ein marktfähiges Ortungssystem für Tiere, die unter alpinen Bedingungen oder auf großen Weiden gehalten werden, entwickelt und erprobt werden.
Heike Kreutz, www.aid.de



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