ZirKUH:Vielfältige Synergien durch zirkuläre Rinderhaltungssysteme
Praxisforschungsprojekt ZirKUH wird im Rahmen des hessischen Ökoaktionsplans gefördert – Teilnahme von rinderhaltenden Betrieben in Hessen noch möglich.
Wie lässt sich die Rinderhaltung umweltverträglicher und gleichzeitig effizienter gestalten?
Mit dieser Frage beschäftigt sich das Praxisforschungsprojekt ZirKUH (Zirkuläre Rinderhaltungssysteme Hessen zur Stärkung der regionalen Wertschöpfungsketten von Milch und Fleisch) an der Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU).
Unter der Leitung von Dr. Lisa Petzoldt vom Institut für Landschaftsökologie und Ressourcenmanagement der JLU untersuchen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler unterschiedliche Aspekte der Zirkularität von Rinderhaltungssystemen in Hessen.
Zirkuläre Systeme basieren auf den Prinzipien der Kreislaufwirtschaft und somit der Ressourcenschonung und Abfallreduktion. Sie erweitern diese aber um Aspekte wie Tierwohl, Biodiversität, Soziales, Regionalität und ökonomische Tragfähigkeit.
Graslandreiche Mittelgebirgsregionen, wie sie typisch für Hessen sind, bieten verschiedene Vorteile für eine zirkuläre Rinderhaltung. Grasbasiertes Futter kommt aus der Region, ist gut verdaulich für das Rind und steht nicht in Konkurrenz zur Lebensmittelproduktion auf dem Acker.
Weidehaltung bedeutet Landschaftspflege und fördert die Bodenbildung, die Insektenbiodiversität und das Wohlbefinden der Tiere. Die Rinderhaltung bietet daher vielfältige positive Aspekte, die bei zirkulären Haltungssystemen verstärkt berücksichtigt werden.
Das Ziel des Projekts ZirKUH ist es, bestehende zirkuläre Ansätze in der Praxis zu erfassen. Das Forschungsteam erhebt derzeit Daten in rinderhaltenden Betrieben in Hessen, die Milch und/oder Fleisch erzeugen.
Untersucht werden beispielsweise Aspekte der Energieerzeugung (Nutzung von PV-Anlagen), des Materialrecyclings (Silofolien), des Wirtschaftsdüngermanagements, des Tierwohls oder der Regionalität (heimische Futtermittelnutzung, Vermarktung).
Mit den erhobenen Daten werden eine Nachhaltigkeitsbewertung sowie eine Ökobilanzierung durchgeführt. So wird ersichtlich, wie nachhaltig und zirkulär diese Betriebe bereits heute arbeiten.
Auf Basis dieser Bilanzierung werden Optimierungspotenziale abgeleitet und praktikable zirkuläre Ansätze für die Praxis zugänglich gemacht. Betriebe in Hessen, die sich gerne analysieren lassen möchten, können sich bei Dr. Lisa Petzoldt vom ZirKUH-Team melden.
Zudem baut das Forschungsteam ein hessisches ZirKUH-Netzwerk auf, in dem Vertreterinnen und Vertreter aus der landwirtschaftlichen Praxis, der Agrarverwaltung, -beratung und -forschung, der Politik sowie der Gesellschaft gemeinsam drängende Themen der Rinderhaltung identifizieren und Lösungsansätze entwickeln.
Begleitet vom ZirKUH-Team der JLU sollen diese in sogenannten regionalen Reallaboren auf ihre Praxistauglichkeit geprüft und im Netzwerk weiter verbessert werden.
Neben den Projekten GreenDairy und GreenChicken trägt auch das Projekt ZirKUH dazu bei, integrierte Pflanze-Tier-Agrarsysteme weiterzuentwickeln, um Ressourceneffizienz und Umweltwirkungen, sowohl in der ökologischen als auch in der konventionellen Landwirtschaft zu verbessern. Die JLU baut damit ihre Kapazitäten auf dem Gebiet der nachhaltigen, zirkulären Tierhaltungssysteme („Green Livestock“) weiter aus.
An dem Projekt beteiligt sind die Professur für Landschafts-, Wasser- und Stoffhaushalt (Prof. Dr. Lutz Breuer) und die Professur für Ökologischen Landbau (Prof. Dr. Andreas Gattinger) an der JLU.
Praxispartner sind das Leibniz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung (ZALF) e.V., der Landesbetrieb Landwirtschaft Hessen (LLH), das Kuratorium für Technik und Bauwesen in der Landwirtschaft e.V. (KTBL), die Upländer Bauernmolkerei und die Regionalwert Impuls GmbH.
Das Projekt ZirKUH wird von 2024 bis 2027 im Rahmen des hessischen Ökoaktionsplans durch das Hessische Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt, Weinbau, Forsten, Jagd und Heimat (HMLU) gefördert.
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