Die Moderhinke beim Schaf: Zeitnahes Eingreifen nötig
Noch immer ist die Moderhinke ein weit verbreitetes Problem. Die entzündliche Klauenerkrankung bei Wiederkäuern, insbesondere bei Schafen, nimmt einen oft besonders schweren Verlauf mit hochgradigen Schmerzen an den Klauen.
Bei der Moderhinke handelt es sich um eine bakterielle Erkrankung des Klauenhorns. Die durchschnittliche Lebensdauer der Bakterien beträgt 14 Tage.
Bei feuchten Böden kann der Erreger teilweise bis zu 42 Tage und unter besonders ungünstigen Bedingungen bis zu sechs Monate überdauern. Im verseuchten Klauenmaterial der betroffenen Tiere können die Bakterien sogar über mehrere Jahre hinweg überleben.
Die Erkrankung verbreitet sich durch die indirekte Übertragung über den Boden kontaminierter Weiden aus und ist hochinfektiös. Unbehandelt kann die Krankheit die ganze Herde befallen. Die eitrige Entzündung der Klauen ist an der schmierigen, grau-weißen Masse der Eiterherde erkennbar, von denen ein unangenehmer, faulig-süßer Geruch ausgeht.
Verschiedene Umweltfaktoren spielen bei ihrer Ausbreitung innerhalb der Herde eine Rolle: Feuchte Böden in Verbindung mit mangelhafter Klauenpflege wirken begünstigend. Darüber hinaus erhöhen heiße, trockene Wetterbedingungen und sehr tiefe Temperaturen die Empfänglichkeit der Tiere.
Auch die Schafrasse ist entscheidend, denn Merinoschafe zeigen beispielsweise eine signifikant höhere Prädisposition. Andere Nutztiere können ebenfalls erkranken, leiden jedoch zumeist an milderen Verlaufsformen.
In einem bereits stark fortgeschrittenen Stadium ist die Krankheit an der ungewöhnlichen Fresshaltung der betroffenen Tiere erkennbar: Bei der Erkrankung der Vorderläufe knien die Schafe bei der Futteraufnahme und teilweise auch bei der Fortbewegung auf den Vorderfußwurzelgelenken, um die schmerzenden Klauen zu entlasten.
Bei erkrankten Hinterläufen nehmen die Tiere eine Schonhaltung ein, d. h. sie entlasten im Wechsel die Hinterbeine oder sie fressen im Liegen. Einer in Bewegung befindlichen Schafherde folgen die kranken Tiere humpelnd mit charakteristischem Kopfnicken.
Schwer erkrankte Tiere laufen teilweise auf drei Beinen. Greift die Erkrankung auf die Klauengelenke über, kommt es zum Festliegen. Abmagerung, aber auch die Ablösung des gesamten Hornschuhs zählen zu den weiteren Symptomen.
Die Moderhinke ist in der Nutztierhaltung mit erheblichen wirtschaftlichen Schäden verbunden, wie beispielsweise eine verminderte Wollproduktion, eine nicht ausreichende Säugeleistung in Verbindung mit hohen Lämmerverlusten und geringere Gewichtszunahme der Jungtiere.
Aus tierschutzrechtlichen und wirtschaftlichen Gründen ist bei einem Moderhinkebefall eine Bestandssanierung der gesamten Herde erforderlich.
Anke Klabunde, aid.de
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