Schafe als Samentransporter schaffen genetischen Austausch zwischen Pflanzenpopulationen
Seit Jahrtausenden prägen Schafe unsere Kulturlandschaft, haben beispielsweise Heidegebiete und Magerrasen entstehen lassen, und so artenreiche Lebensräume geschaffen.
Die Schafbeweidung trägt aber nicht nur zum Erhalt unserer Grünlandflächen bei, sondern ermöglicht zudem über die Wanderschafhaltung den genetischen Austausch zwischen Pflanzenpopulationen.
Der Biologe Prof. Dr. Peter Poschlod vom Institut für Botanik/Zellbiologie der Universität Regensburg hat die Samenausbreitung durch Schafe deshalb in den letzten Jahren wiederholt untersucht.
Dabei hat sich herausgestellt, dass Schafe eine Vielzahl von Samen durch Wolle und über Kot transportieren und somit eine wichtige Rolle für den Biotopverbund spielen.
Mit einem ganz besonderen Projekt konnten nun drei Studentinnen von Prof. Poschlod auf sich aufmerksam machen. Leonie Schaefer, Astrid Schimmerl und Monika Grundler begleiteten in den vergangenen Wochen und Monaten den Europäischen Hirtenzug 2010. Sie hatten die Aufgabe, den Hirtenzug wissenschaftlich zu dokumentieren.
Der Europäische Hirtenzug eignete sich für das Forschungsprojekt in besonderer Weise, da die Schafe zu diesem Anlass – wie nur noch selten – weite Strecken zurücklegten: In diesem Fall waren es insgesamt 1.400 Kilometer, die von mehreren sich abwechselnden Schäfern mit ihren jeweiligen Schafherden zurückgelegt wurden.
Darüber hinaus führte die Route durch verschiedenste Vegetationstypen. Leonie Schaefer übernahm die zweieinhalb Monate andauernde Tour von Lüneburg nach Brüssel, Astrid Schimmerl die Strecke von Brüssel nach Trier, wobei sie für zwei Wochen von Monika Grundler unterstützt wurde.
Die Regensburger Studentinnen untersuchten die Wolle der Schafe fast täglich, um zu klären, welche Samenarten und welche Mengen an Samen durch die Tiere aufgenommen wurden.
Zudem wurden einmal pro Woche Kotproben entnommen. Begleitend dazu wurde täglich die jeweilige Vegetation vor Ort dokumentiert, um Rückschlüsse darüber ziehen zu können, wie viele der jeweils vorkommenden Pflanzenarten durch Schafe aufgenommen und wie weit die eingesammelten Samen transportiert wurden.
Die Studentinnen konnten in Tuchfühlung mit den Tieren feststellen, dass eine ganze Reihe von unterschiedlichen Samen und damit Pflanzenarten durch die Schafe über große Strecken transportiert wurde.
Die größte Arbeit steht den Biologinnen aber noch an der Universität Regensburg bevor. Hier müssen die Samen aus dem Kot zum Keimen gebracht werden und die aus der Wolle gesammelten Samen geordnet und identifiziert werden. Die Auswertung wird noch einige Monate in Anspruch nehmen und die Studentinnen beschäftigen.
Weitere Meldungen
Neue Verordnung zu MKS: Importverbot für tierische Produkte aus Ungarn gezielt angepasst
Importverbot gilt ab 14. April 2025 nur mehr für Regionen mit Schutz- oder Sperrzonen - Maßnahmen zum Schutz der Tiergesundheit bleiben aufrecht
Hardenberg Institute vermittelt Veterinär-Studienplätze
Das Hardenberg Institute vermittelt Studieninteressierte aus Österreich und Deutschland an akkreditierte Veterinär-Fakultäten im EU-Ausland
Neues Artenschutzhaus für geschmuggelte Tiere im Tiergarten Schönbrunn eröffnet
Im Tiergarten Schönbrunn wurde am 11. April 2025 das neue Artenschutzhaus eröffnet
ÖTT-Tagung 2025: 20 Jahre Tierschutzgesetz – wo stehen wir?
Die 15. Tagung der Plattform Österreichische Tierärztinnen und Tierärzte für Tierschutz (ÖTT) findet am 8. Mai 2025 online statt.
Maßnahmen gegen Maul- und Klauenseuche: Grenzübergänge vorübergehend geschlossen
Erhöhte Biosicherheitsmaßnahmen für Betriebe, Importstopp für pflanzliche Futtermittel aus betroffenen Regionen, Abstimmung zwischen Behörden läuft gut
KATZENMEDIZIN #23
Die aktuelle Ausgabe des Fachmagazins für Tierärzt:innen, KATZENMEDIZIN #23, ist soeben erscheinen
Vetmeduni Vienna verschiebt den Tag der offenen Tür
Als Vorsichtsmaßnahme wegen der in der Slowakei und in Ungarn ausgebrochenen Maul- und Klauenseuche (MKS) wird der Tag der offenen Tür in den September 2025 verschoben
Tierärztekammer fordert dringende Maßnahmen zur Bekämpfung der Maul- und Klauenseuche (MKS)
MKS-Ausbrüche in der Slowakei und Ungarn weiterhin nicht unter Kontrolle
Fünf Erfolge der Präparator*innen für das NHM Wien
Im Februar 2025 fand zum 14. Mal die "European Taxidermy Championships", die Europameisterschaft der Präparator*innen, in Salzburg statt
Teile diesen Bericht auf:
Buchtipps Buchtipps Buchtipps

Das stille Sterben der Natur
(17. Apr 2025) Wie wir die Artenvielfalt und uns selbst retten…Es war einmal das Huhn
(9. Apr 2025) Eine Forschungsreise durch die bewegte Geschichte von Mensch…Das Pferd und sein Wert –…
(1. Apr 2025) Das Buch Das Pferd und sein Wert richtet…Bewegungsapparat Hund
(26. Mär 2025) Funktionelle Anatomie, Biomechanik und Pathophysiologie - von Mima…Röntgen Hund und Katze: Thorax und…
(21. Mär 2025) Röntgenbilder sicher befunden Gebundene Ausgabe - herausgegeben von…Queer: Sex und Geschlecht in der…
(13. Mär 2025) Josh L. Davis ist ist Mitarbeiter des Natural…Internationale Veranstaltungen Int. Veranstaltungen Internationale Veranstaltungen

SIVEMAP 2025
(31. Mär 2025) Die SASAP (Serbian Association of Small Animal Practitioners)…EVECC-Kongress 2025
(1. Mär 2025) Der 22. European Veterinary Emergency and Critical Care…FECAVA EuroCongress 2025 in Antwerpen
(17. Feb 2025) FECAVA lädt Sie vom 3. bis 6. September…Yaboumba Weltkongress 2025
(17. Feb 2025) Der XV. Internationale Kongress für Medizin und Chirurgie…Webinar zum World Veterinary Dermatology Day…
(13. Jan 2025) Die World Association for Veterinary Dermatology lädt am…Hill's Global Symposium 2024
(20. Okt 2024) Hosted by Hill's Pet Nutrition on Oct. 24-25…Preise und Stipendien Preise und Stipendien Preise und Stipendien
