Schafherde per Smartphone managen: Online-System weiter verbessert

In einer weiterführenden Studie im Rahmen des Bundesprogramms Ökologischer Landbau und andere Formen nachhaltiger Landwirtschaft (BÖLN) haben die Kieler Agrarwissenschaftler das Managementsystem weiter verbessert. Alle Neuerungen beruhen auf Anregungen und Empfehlungen der bisherigen Nutzer.

Wie bei der früheren Version können Schafhalter für jedes Tier Statusinformationen wie Decktermine, Erstlammalter, Erkrankungen, tierärztliche Behandlungen oder Maßnahmen zur Klauenpflege anlegen.

Damit behält der Nutzer jederzeit den Leistungs- und Gesundheitsstatus seiner Herde im Blick. Zudem kann er gezielt eingreifen, wenn es z. B. um die Selektion einzelner Tiere geht. Auf Wunsch meldet das System auch überfällige Decktermine, Wurmkuren oder Termine zur Klauenbehandlung.  

Die neue Version des Programms bietet die Möglichkeit, auch die Nutzungsart der Herde zu berücksichtigen, wie die Fleisch- und Milcherzeugung oder die Landschaftspflege. So werden die biologischen Besonderheiten der Nutzung besser berücksichtigt, was auch die Qualität des Managements weiter verbessert.

Darüber hinaus beziehen sich ab sofort auch die Kennzahlen der Vergleichsbetriebe auf eine bestimmte Nutzungsart, so dass sich Anwender noch stärker an diesen Zahlen orientieren können.  

Ein großer Vorteil der neuen Version ist ein direkter Zugriff per Smartphone oder Tablet-PC. So können Schafhalter den Status ihrer Tiere direkt im Stall oder auf der Weide aktualisieren und bei Bedarf kurzfristig ihre Historie abfragen. Auch das verfügbare Lexikon des Systems wurde erweitert.

Neben allen wichtigen viralen, bakteriellen und ernährungsbedingten Krankheiten informiert die neue Version auch über erblich bedingte Krankheiten und Gendefekte. Zusätzlich gibt es umfangreiche Informationen zu den gängigen Haltungssystemen und Tipps für die Züchtung.  

Zurzeit nutzen bereits 110 Schafhalter das webbasierte Managementsystem. Insgesamt sind etwa 10.000 Tiere gemeldet. Interessierte Schafhalter können sich im Internet kostenlos anmelden unter sheep.tierzucht.uni-kiel.de.

Jürgen Beckhoff, aid.de