
Scrapie: kein Hinweis auf Bedrohung für den Menschen unter realen Bedingungen
Von der EFSA ausgewertete neueste wissenschaftliche Erkenntnisse ändern nichts an der Schlussfolgerung eines gemeinsamen wissenschaftlichen ECDC/EFSA-Gutachtens von 2011, demzufolge es keinen wissenschaftlichen Nachweis dafür gibt, dass klassische Scrapie unter realen Bedingungen von Tieren auf Menschen übertragen werden kann.
Aus einer neuen von der EFSA ausgewerteten Studie geht hervor, dass unter Laborbedingungen klassische Scrapie von Schafen auf Mäuse übertragen werden konnte, deren Gene so modifiziert waren, dass sie menschlichen Genen glichen. Diese Übertragung verursachte eine Krankheit, die der sporadischen CJD bzw. „sCJD“, einer Form der Creutzfeldt-Jakob-Krankheit, ähnelte.
Bei CJD handelt es sich um eine transmissible spongiforme Enzephalopathie (TSE), die den Menschen befällt. Es sind verschiedene Formen der CJD bekannt: die häufigste ist die sporadische CJD, und ihr Ursprung ist ungewiss; die CJD-Variante wurde erstmals in den 1990er Jahren nachgewiesen und steht im engen Zusammenhang mit einer – wahrscheinlich lebensmittelbedingten – Exposition gegenüber der Rinder befallenden bovinen spongiforme Enzephalopathie (BSE).
In ihrer Auswertung loben die Sachverständigen der EFSA zwar die Belastbarkeit der Studie, gelangen jedoch zu dem Ergebnis, dass die derzeitigen wissenschaftlichen Erkenntnisse nichts an der früheren wissenschaftlichen Beratung der Behörde ändern.
Darüber hinaus kommen die EFSA-Sachverständigen zu dem Schluss, dass eine Bewertung Scrapie-bedingter Risiken für die öffentliche Gesundheit durch den Verzehr von aus Schafen gewonnenen Lebensmittelerzeugnissen nicht möglich ist.
Sie betonen, dass die derzeitigen wissenschaftlichen Erkenntnisse über Scrapie begrenzt sind; z.B. fehlt es an Informationen über die Variabilität der verschiedenen Stämme und ihre geografische Verbreitung sowie darüber, inwiefern sich diese auf einen potenziellen Übergang auf andere Arten auswirken.
Scrapie befällt Schafe und Ziegen und kommt in zwei Varianten vor. Die klassische Scrapie wird durch eine Exposition gegenüber mit Scrapie infizierten Tieren (z.B. über Plazenta oder Milch) und deren Umgebung übertragen. Wissenschaftliche Erkenntnisse legen nahe, dass die atypische Scrapie, die zweite Variante, spontan auftritt und nicht ansteckend ist.
Für das vorliegende Gutachten haben die EFSA-Sachverständigen beide Varianten berücksichtigt, wobei ein besonderer Schwerpunkt auf der klassischen Scrapie, dem Thema der auszuwertenden Studie, lag.
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