Europa: BSE-Verdacht in Ziege wird international aufgeklärt
Die Europäische Kommission hat heute die Mitgliedstaaten darüber unterrichtet, dass in Frankreich bei einer 2002 als Scrapie-positiv ermittelten Ziege der Verdacht auf das Vorliegen von Boviner Spongiformer Enzephalopathie (BSE) festgestellt wurde. Bei einer Bestätigung des Verdachts wäre dies die erstmalige Ermittlung von BSE bei Ziegen. Das erwähnte Tier war im Rahmen des seit 2002 laufenden EU-weiten Untersuchungsprogramms auf TSE bei kleinen Wiederkäuern untersucht worden.
Der Staatssekretär im deutschen Bundesverbraucherschutzministerium, Alexander Müller erklärte dazu heute in Bonn: "Eine Gefährdung der Verbraucher ergibt sich aus diesem konkreten Fall nicht, da das Tier - wie die gesamte Herde - nach Angaben der Kommission nicht in die Futter- und Nahrungsmittelkette gelangt ist.. Dennoch muss der Verdacht sehr ernst genommen werden. Die Europäische Kommission hat entsprechende Untersuchungen eingeleitet. Die Wissenschaftler des Friedrich-Löffler-Institutes auf Riems sind in die international angelegte Aufklärung und Bewertung des Sachverhaltes eingeschaltet. Mit den ersten Untersuchungsergebnissen rechnen wir in der kommenden Woche."
Im Rahmen des EU-weiten TSE-Überwachungsprogrammes sind in den Mitgliedstaaten seit April 2002 bisher mehr als 140.000 Ziegen untersucht worden. In Deutschland waren im Zeitraum Juni 2002 bis September 2004 insgesamt 10.411 Ziegen in diese Untersuchung einbezogen. Alle dabei ermittelten Befunde waren negativ.
Der Gesamtbestand von Ziegen in Deutschland beträgt im Jahr 2003 zwischen 125.000 und 160.000 Tieren.