Rätselhafter Fall des Monats: Hautknoten und erythematöse Hautläsionen bei einem Hund
(27.11.2020) Im Fall des Monats November 2020 stellt Laboklin einen 6 Jahre alten, kastrierten Dogo Argentino mit Hautknoten an der Flanke seit einem Monat vor
Maciej Guzera1,2, DVM PhD DipECVCP MRCVSAgnieszka Cekiera3, DVM PhD
Cynthia de Vries4, DVM DipECVP
1 Laboklin, Bad Kissingen, Germany, 2 Laboklin Polska, Warsaw, Poland, 3 Wrocław University of Environmental and Life Sciences, Wrocław, Poland, 4 Laboklin, Hoensbroek, the Netherlands
Signalement und Anamnese
Vorstellig wurde ein 6 Jahre alter, männlich kastrierter Dogo Argentino mit Hautknoten an der Flanke seit einem Monat. Der Besitzer hatte den Eindruck, dass diese den Hund nicht störten. Der Hund hatte zahlreiche Vorerkrankungen: immunbedingte Thrombozytopenie, Hypothyreose, Dermatophytose (Trichophyton sp. Infektion), wiederkehrende Harnwegsinfektionen.
Dazu kamen Episoden von Pyrexie und Anämie. Er wurde mit Amoxicillin/Clavulansäure, Itraconazol, Enilconazol topisch, Prednisolon, Azathioprin, Gastroprotektiva, Levothyroxin, Multivitamin- und Mineralpräparaten, Fettsäuren und Eisen vorbehandelt und zusätzlich shampooniert. Versuche, die immunsuppressive Therapie abzusetzen scheiterten aufgrund eines erneuten Auftretens der Thrombozytopenie. Der Hund hatte keine relevanten Auslandsaufenthalte.
Klinische Untersuchung
Es wurden schuppige, erythematöse Läsionen an den Flanken entlang der Wirbelsäule beobachtet; viele waren mit getrocknetem Exsudat bedeckt. In den tieferen Teilen der Haut wurden mehrere Knötchen identifiziert. Die Knötchen variierten in ihrer Größe, waren aber im Durchmesser nicht größer als 1 cm. Zusätzlich wurden Regionen mit Alopezie am Körper festgestellt (Abb. 1A-B). Die restliche klinische Untersuchung war unauffällig.
Abb. 1 A und B: schuppige, erythematöse Läsionen an der Flanke eines Hundes
Weitere Untersuchungen
Hämatologie
Im Blutbild waren eine milde bis moderate Anämie (Hämatokrit 0,30 L/L, RB: 0,37-0,61 L/L) auffällig. Die absolute Retikulozytenzahl betrug 26 x109/L (RB: 10-110 x109/L. MCV und MCHC waren im Referenzbereich. Zusätzlich wurde eine milde Lymphopenie beobachtet (0,93x 109/L, RB: 1,05-5,1 x109/L).
Blutchemie
In der Blutchemie waren eine mgr. Erhöhung der AP (654 U/L, RB: 23-212 U/L) und eine ggr. Erhöhung der ALT (277 U/L, RB: 10-125 U/L) auffällig. Die AST war grenzwertig erhöht (51 U/L, RB: 0-50 U/L). CK und Lipase waren normal. Es wurde eine Therapiekontrolle der Hypothyreose durchgeführt. Das T4 war erniedrigt (0,5 µg/dL, RI: 1-4 µg/dL).
Harnuntersuchung
Harnteststreifen und Sediment waren unauffällig, es lag kein aktives Sediment vor.
Parasitologie
Im Hautgeschabsel und Trichogramm wurden keine Parasiten gefunden.
Zytologie
Es wurden Abklatschpräparate der oberflächlichen Läsionen genommen (Abb. 2A-B). Material aus den Knötchen wurde mittels Feinnadelaspiration gewonnen (Abb. 3A-D).
Abb. 2B
Abb. 2: Zytologie des Abklatschpräparates einer Hautläsion eines Hundes, 50- fache Vergrößerung (A); 100- fache Vergrößerung (B), (Hemacolor Färbung)
Abb. 3: Feinnadelaspiration von Hautknoten eines Hundes, ungefärbt (A); 10- fache Vergrößerung (B); 50- fache Vergrößerung (C+D), Hemacolor Färbung
Was ist Ihre Interpretation der labordiagnostischen Befunde?Welche weiteren Tests würden Sie veranlassen?
Was ist Ihre Diagnose?
Was ist Ihre Interpretation der klinisch- pathologischen Befunde?
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