Rätselhafter Fall des Monats: Hautläsionen und Juckreiz am Kopf bei einem Hund
(31.07.2020) Im Fall des Monats Juli 2020 stellt Laboklin eine 10 Jahre alte, nicht kastrierte Yorkshire Terrier Hündin vor, die seit 2 Jahren wiederkehrende Hautveränderungen und Juckreiz im Gesicht und an den Ohren zeigt.
Maciej Guzera1,2 DVM PhD DipECVCP MRCVS
Agnieszka Cekiera3 DVM PhD
Gerhard Loesenbeck1 Dr. med. vet., Fachtierarzt für Pathologie
1 Laboklin, Bad Kissingen, Germany, 2 Laboklin Polska, Warsaw, Poland, 3 Wrocław University of Environmental and Life Sciences, Wrocław, Poland
Signalement und Anamnese
Vorstellig wurde eine 10 Jahre alte, nicht kastrierte Yorkshire Terrier Hündin, die seit 2 Jahren wiederkehrende Hautveränderungen und Juckreiz im Gesicht und an den Ohren zeigt.
Der Besitzer berichtete über eine Verschlechterung des Hautbildes in den letzten 4 Monaten sowie über eine Zunahme und Ausbreitung des Juckreizes. Zusätzlich litt die Hündin an einer Konjunktivitis und Otitis.
Eine einige Monate vorher durchgeführte histopathologische Untersuchung ergab das Vorhandensein einer Follikulitis und einer Furunkulose.
Die Hündin bekam kommerzielles Trocken- und Feuchtfutter zu fressen. Sie hatte keinen Kontakt zu anderen Tieren und war nicht im Ausland.
Die Hündin wurde mit systemischen Antibiotika, Antiparasitika, NSAIDs (Tolfenaminsäure), topischen polyvalenten ophtalmologischen und otologischen Präparaten, Shampoos, Kochsalzkompressen und diätetischen Ergänzungen mit essentiellen Fettsäuren, Zink und Vitaminen vorbehandelt.
Eine Glukokortikoidtherapie wurde ebenfalls versucht. Zum Zeitpunkt der Vorstellung erhielt die Hündin seit einigen Tagen Cephalexin.
Eine Verbesserung wurde trotz des breiten therapeutischen Ansatzes nicht beobachtet.
Klinische Untersuchung
Das Vorhandensein der Hautläsionen wurde in der klinischen Untersuchung bestätigt (Abb. 1A-C). Es fanden sich grobe Krusten an beiden Pinnae und an der rechten Wange. Weitere Läsionen waren diffus über den Rücken des Tieres verteilt.
Unter den Krusten waren Ulzerationen und ausgeprägte eitrige Exsudate erkennbar. Zusätzlich litt die Hündin an einer Konjunktivitis. Im Hautgeschabsel wurden keine Parasiten gefunden.
Die restliche klinische Untersuchung war unauffällig.
Abb.1: Periaurikuläre krustige und eitrige Hautläsionen (A+B); Konjunktivitis (C)
Weitere Untersuchungen
Es wurden ein Blutbild und eine blutchemische Untersuchung durchgeführt, die beide unauffällig waren.
Zytologische Untersuchung
Es wurden Tesaabklatsch- und Tupferproben ausgestrichen und angefärbt. Das zytologische Bild beider war gleich (Abb. 2A-C).
Abb. 2: Zytologie der Tupferproben von Hautläsionen eines Hundes ; 20 fache Vergrößerung (A); 50 fache Vergrößerung (B); 100 fache Vergrößerung (C) (Hemacolor Schnellfärbung)
Mikrobiologie
Es wurde eine Probe des Exudats unterhalb der Krusten mit einem sterilen Tupfer entnommen und zur mikrobiologischen Untersuchung eingeschickt. Außerdem wurden Haare für eine mykologische Untersuchung eingesendet. Beide Untersuchungen waren negativ.
Schilddrüsenfunktion
Die Schilddrüsenfunktion wurde ebenfalls untersucht. Das Gesamt- T4 war geringgradig erniedrigt (1.22 µg/dL, RB: 1.3-4.5 µg/dL), das fT4 (16.1 pmol/L, RB: 7.7-47.6 pmol/L) und das TSH (0.4 ng/mL, RB: <0.60 ng/mL) waren normal.
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