
Das Ridgeback-Risiko
Unverwechselbares Kennzeichen der Hunderasse Rhodesian Ridgeback ist ein Haarkamm, der entgegen der Wuchsrichtung des Fells entlang der Rückenlinie verläuft.
Was toll aussieht, birgt ein Risiko: Diese Hunde entwickeln besonders häufig kleine angeborene Hautöffnungen mit in die Tiefe ziehendem Gang, sogenannte Dermoidsinus. Der Praktische Tierarzt berichtet von zwei spannenden Fällen.
Eine Veränderung des Erbguts führt bei der ursprünglich afrikanischen Hunderasse dazu, dass sich der markante Haarkamm ausbildet. Sie kann bei einigen Tieren jedoch auch einen Defekt in der Entwicklung des Embryos verursachen.
Die Welpen werden dann mit einer oder mehreren Öffnungen im Bereich der Rückenmittellinie geboren, kurz vor oder hinter dem Haarkamm. Probleme entstehen, wenn der Gang so tief ins Gewebe führt, dass er in den Wirbelkanal selbst eindringt und es dadurch zu Ausfällen des Nervensystems kommt.
Gänge, die oberhalb der Wirbelsäule enden, verursachen Schwellungen und Schmerzen, wenn Bakterien eindringen und es zu einer Entzündung kommt.
Claudia Bresgen, promovierte Tierärztin an der Tierärztlichen Klinik Stommeln, und Oberarzt Monty Bali berichten in Der Praktische Tierarzt von einem 19 Monate alten Rhodesian Ridgeback und einem einjährigen Ridgeback-Mischling. Beide wurden wegen Knoten im Nacken vorgestellt.
Die Umfangsvermehrungen waren berührungsempfindlich und wuchsen schnell; sie hatten schon die Größe einer Walnuss bzw. Mandarine erreicht. Wegen der Neigung der Rasse zur Entwicklung von Dermoidsinus hatten die Autoren den Verdacht, dass solche Gänge das Problem verursachen könnten.
Eine Computertomographie konnte das bestätigen. Bei dem reinrassigen Ridgeback konnte so zudem eine Verformung des vierten Halswirbels festgestellt werden.
Die Kombination aus Dermoidsinus und Wirbeldeformation wurde bei der Rasse bis dahin noch nicht beschrieben. Bei beiden Hunden wurden die Knoten und in die Tiefe führenden Gänge in einer Operation erfolgreich entfernt.
Die Autoren raten, Rhodesian-Ridgeback-Welpen und deren Mischlinge direkt nach der Geburt auf Dermoidsinus zu untersuchen und betroffene Tiere von der Zucht auszuschließen.
Tierärzte sollten sich des Ridgeback-Risikos bewusst sein, um bei entsprechend lokalisierten Veränderungen hellhörig zu werden.
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