Neuer Ansatz zur Behandlung von refraktären Status Epilepticus bei Hunden: Alfaxalon vs. Propofol im Vergleich
Obwohl die meisten epileptischen Anfälle von selbst enden und nur kurze Zeit andauern, können sie in manchen Fällen länger bestehen bleiben und sich zu einem Status epilepticus (SE) entwickeln.
Ein SE wird klinisch als ein Anfall definiert, der länger als fünf Minuten dauert, oder als eine Serie von Anfällen, bei der keine vollständige Erholung zwischen den Anfällen erfolgt. SE ist ein häufig vorkommender neurologischer Notfall und kann bei Hunden mit idiopathischer oder struktureller Epilepsie sowie reaktiven Anfällen auftreten.
Es kann zu bleibenden Hirnschäden und verschiedenen systemischen Komplikationen führen. Die Mortalitätsrate bei Hunden liegt zwischen 25,3 und 38,5 %. Daher ist ein schnelles Eingreifen erforderlich, um die Anfälle zu stoppen.
Refraktärer Status Epilepticus wird als Anfallsaktivität definiert, die nur minimal auf Erst- oder Zweitlinien-Antiepileptika anspricht. Intravenöse Dauerinfusion von Propofol wird häufig zur Behandlung von dieser Art von Epilepsie bei Hunden und Katzen verwendet.
Ein italienisches Forscherteam unter der Leitung von Tania Al Kafaji hat Alfaxalon als mögliche Alternative zu Propofol bei der Behandlung von refraktären Status Epilepticus bei Hunden untersucht.
In einer umfassenden klinischen Studie, die an mehreren Standorten durchgeführt wurde, wurden Hunde, bei denen die üblichen Medikamente nicht anschlagen, genau unter die Lupe genommen. Die Tiere, die an idiopathischer oder struktureller Epilepsie litten, wurden zufällig entweder der Propofol- oder der Alfaxalon-Gruppe zugewiesen.
Jede Gruppe erhielt über sechs Stunden eine kontinuierliche Infusion des jeweiligen Medikaments, wobei die Dosierung stündlich reduziert wurde.
Die Ergebnisse zeigten, dass in der Propofol-Gruppe sechs von zehn Hunden erfolgreich behandelt wurden, während in der Alfaxalon-Gruppe fünf von zehn Tieren positive Resultate zeigten. Nebenwirkungen traten bei sechs Hunden der Propofol-Gruppe und bei drei Hunden der Alfaxalon-Gruppe auf.
Insgesamt gab es jedoch keine signifikanten Unterschiede zwischen den beiden Medikamenten hinsichtlich der Behandlungsergebnisse oder der Nebenwirkungen.
Die Ergebnisse dieser ersten Studie zeigen, dass Alfaxalon eine vielversprechende und sichere Alternative zu Propofol bei der Behandlung von refraktären Status Epilepticus bei Hunden darstellt.
Ein zusätzlicher Vorteil von Alfaxalon ist die Möglichkeit der intramuskulären Verabreichung, die es in bestimmten Situationen praktischer machen könnte.
Dennoch ist es wichtig, bei der Anwendung dieser Medikamente sorgfältig vorzugehen, um sicherzustellen, dass die Atemwege und die Kreislauffunktionen der Tiere stets unterstützt werden.
Link zur Studie: https://www.frontiersin.org/journals/veterinary-science/articles/10.3389/fvets.2024.1383439/full
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