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Paper of the Month Juni 2024: Unterstützung bei der Entscheidungsfindung über das Alter der Kastration
Allgemein

Paper of the Month Juni 2024: Unterstützung bei der Entscheidungsfindung über das Alter der Kastration

Kastrationen werden in den USA und in vielen europäischen Ländern im ersten Lebensjahr eines Hundes durchgeführt.

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In den vergangen Jahren wurde durch Forschungen an 35 Hunderassen bereits gezeigt, dass eine frühe Kastration das Risiko für Gelenkerkrankungen wie Hüftdysplasie (HD), Ellbogendysplasie (ED) oder Kreuzbandriss (CCL) sowie für Krebsarten wie Lymphosarkom (LSA), Mastzelltumor (MCT), Hämangiosarkom (HSA) oder Osteosarkom (OSA) bei einigen Rassen erhöht. Besonders betroffen sind größere Rassen und Mischlingshunde über 20 kg.

In dem neu veröffentlichten Paper von einem Forschungsteam rund um L. A. Hart wurden die Untersuchungen auf fünf weitere Hunderassen ausgeweitet. Dafür wurden mittels einer retrospektive Studie Patientendaten aus dem Veterinary Medical Teaching Hospital der University of California, Davis, über einen Zeitraum von 21 Jahren (2000-2020) analysiert.

Für die fünf untersuchten Hunderassen wurden die Krankheitsfälle hinsichtlich Gelenkserkrankungen (HD, CCL und ED) und Krebsarten (LSA, HSA, MCT und OSA) in Abhängigkeit vom Kastrationsstatus und -alter ausgewertet.

 Die statistischen Analysen beruhten auf Überlebensanalysen, um Unterschiede in der Häufigkeit der Erkrankungen zwischen kastrierten und intakten Hunden zu untersuchen, wobei Kaplan-Meier-Lebenszeitanalysen, Log-Rank- und Wilcoxon-Tests verwendet wurden.

Das Ziel der Studie war es, die gleiche Methodik wie in der Untersuchung der 35 Rassen auf fünf weitere Hunderassen anzuwenden, die mindestens 20 kg wiegen: Deutscher Kurzhaar- und Drahthaarpointer, Mastiff, Neufundländer, Rhodesian Ridgeback und Siberian Husky.

Es zeigte sich, dass die Anfälligkeit für Gelenkerkrankungen und Krebsarten je nach Rasse stark variierte. Die Ergebnisse für die einzelnen Rassen waren wie folgt:

  • Deutscher Kurzhaar- und Drahthaarpointer : Beide Geschlechter wiesen erhöhte Risiken für Gelenkerkrankungen und Krebs auf. Weibliche Hunde, die vor 6 Monaten kastriert wurden, hatten eine besonders hohe Rate an Gelenkerkrankungen (38%).
  • Mastiff : Rüden, die vor 2 Jahren kastriert wurden, hatten ein signifikant erhöhtes Risiko für Gelenkerkrankungen, insbesondere CCL. Weibliche Hunde zeigten ein nicht signifikant erhöhtes Risiko.
  • Neufundländer : Weibliche Hunde, die im ersten Lebensjahr kastriert wurden, hatten ein signifikant erhöhtes Risiko für Gelenkerkrankungen (39%). Männliche Hunde zeigten keine signifikanten Erhöhungen bei Gelenkerkrankungen oder Krebs.
  • Rhodesian Ridgeback : Weibliche Hunde, die vor 6 Monaten kastriert wurden, hatten eine signifikant erhöhte Rate an MCT (25%).
  • Siberian Husky : Es wurden keine signifikanten Effekte auf Gelenkerkrankungen oder Krebs festgestellt, jedoch zeigte sich bei weiblichen Hunden, die vor einem Jahr kastriert wurden, ein nicht signifikant erhöhtes Risiko für CCL (12%).


Diese Ergebnisse betonen die Bedeutung individueller Entscheidungen bezüglich der Kastration von Hunden, unter Berücksichtigung der Rasse, des Geschlechts und des Kontextes. Die aktualisierten Richtlinien umfassen 40 Hunderassen und bieten wichtige Einblicke für Tierärzte, um informierte Empfehlungen zur Kastration zu geben.

Es wird empfohlen, die Kastration bei den meisten großen Rassen mindestens bis zum 12. Lebensmonat zu verschieben, um das Risiko für Gelenkerkrankungen und Krebs zu minimieren.

Publikation

Assisting decision-making on age of neutering for German Short/Wirehaired Pointer, Mastiff, Newfoundland, Rhodesian Ridgeback, Siberian Husky: associated joint disorders, cancers, and urinary incontinence

fvets.2024.1322276/full

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