Homöopathie bietet wirksame Hilfe für unfruchtbare Stuten

(27.11.2007) Aktuelle Zahlen belegen, dass am Ende einer Decksaison jede zehnte Zuchtstute nicht trächtig ist. Oft ist es für den Tierarzt schwierig, einen Zusammenhang zwischen einer äußerlichen Erkrankung und der Unfruchtbarkeit festzustellen.

Dr. med. vet. Fabienne Wiese betont vor diesem Hintergrund, wie wichtig daher eine ganzheitliche Betrachtung der betroffenen Tiere sei. „Nicht nur medizinische, sondern auch geistig-seelische Verhaltensfaktoren sollten gleichwertig berücksichtigt werden“, erläutert sie in der jüngsten Ausgabe der „Ganzheitlichen Tiermedizin“ (MVS Medizinverlage Stuttgart. 2007).

Eine „effektive Behandlungsmöglichkeit“ biete die Homöopathie. Bevor man allerdings eine homöopathische Therapie begänne, müsse der behandelnde Arzt erst einmal abklären, ob nicht „Haltungs- oder Fütterungsfehler“ oder anatomische Fehlstellungen zu einer Sterilität geführt haben könnten, meint die Autorin.

Würde er diese Faktoren ausschließen können, käme der wichtigste Teil der homöopathischen Behandlung: die Anamnese. Laut Dr. med. vet. Fabienne Wiese erfordere es vom Tierarzt „sehr viel Feingefühl, Menschenkenntnis und tierartenspezifische Verhaltenskenntnisse“, um beispielsweise Schilderungen des Besitzers als relevant für die Krankheitsgeschichte des Tierpatienten einstufen zu können.

Große Bedeutung komme hierbei Fragen nach „Gemütssymptomen“ zu, denn der Geist sei der „stellvertretende Regent des Körpers, sozusagen die Regierung“, betont die Autorin. So könne beispielsweise Trauer durch den Verlust eines Nachbarpferdes oder durch einen Besitzerwechsel einen wichtigen Hinweis auf die Ursache der Unfruchtbarkeit geben.

Auch Hinweise auf Verhaltensänderungen wie beispielsweise plötzliche Anhänglichkeit gegenüber Menschen oder Artgenossen und Angst könnten dem Tierarzt wichtige Hinweise liefern.

In den meisten Fällen der Sterilität würde eine Veranlagung vorliegen. So könne das Unfruchtbarkeitsproblem vieler Stuten aus homöopathischer Sicht als „aktives Miasma“ angesehen werden.

Dieses „Ur-Übel“, das von der Mutter auf die Tochter übertragen werde, würde die betroffenen Tiere für bestimmte Krankheiten anfällig machen. Trete zum Beispiel bei einer erblich vorbelasteten Stute plötzlich eine Entzündung der Gebärmutterschleimhaut auf, so könne man diese krankhafte Störung als ein „akutes Miasma“ ansehen, so die Schweizer Expertin.

In der homöopathischen Tiermedizin sei es alles in allem wichtig, nicht nur die Symptome zu behandeln. Bei einer entzündeten Schleimhaut der Gebärmutter sollte der Tierarzt daher nicht nur die Krankheitszeichen des eitrigen Ausflusses durch ein Akutmittel bekämpfen.

Er sollte nach Meinung Wieses immer hinterfragen, was hinter der sichtbaren Erkrankung stecke, um letztendlich das Sterilitätsproblem wirksam behandeln zu können.

Fabienne Wiese: Sterilitätsprobleme bei der Stute miasmatisch betrachtet.
Ganzheitliche Tiermedizin 2007; 21 (4): S. 149-155

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