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Allgemein

Studie untersucht, ob Reiten als weibliche Sportart angesehen wird

Reitsport gilt besonders im Freizeitbereich als frauendominiert und unmännlich.

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In einer Untersuchung der Hochschule Fresenius von Prof. Dr. Kathrin Schütz geht es um die Frage, ob Reiten wirklich als weibliche Sportart angesehen wird und welches Bild von einer reitenden Person unsere Gesellschaft hat.

Dafür wurden insgesamt 903 Personen online befragt, unter anderem im Rahmen einer studentischen Projektarbeit.

„Reiten? Das ist doch etwas für Mädchen“, so heißt es häufig. Auch Reitvereine beklagen sich zunehmend über fehlenden männlichen Nachwuchs. In einer aktuellen Untersuchung geht es darum, ob Reiten wirklich als weibliche Sportart angesehen wird und welches Bild von einer reitenden Person unsere Gesellschaft hat.

Dafür wurden insgesamt 903 Personen online befragt, unter anderem im Rahmen einer studentischen Projektarbeit.

Ein erstes Indiz für das Interesse der Geschlechter am Freizeit-Reitsport liefert schon die Stichprobe: 94,5 der Befragten sind weiblich und 5,5 Prozent männlich. 78 Prozent der Befragten sind selbst Reiterinnen und knapp zwei Prozent der Befragten Reiter.

Was sagen die Reiterinnen und Reiter zu der Annahme, Reiten werde als weibliche Sportart angesehen? Insgesamt lehnen sowohl die weiblichen als auch die männlichen Befragten die Aussage ab – und zwar Frauen deutlicher als Männer.

Gleiches gilt für die Aussagen, dass Reiten nur etwas für Mädchen sei oder im Gegenteil nur Jungen anspräche. Warum also sind in Reitställen eher Mädchen und Frauen zu finden?

„Eine Erklärung liefert die Gegenüberstellung von Befragten, die selbst reiten, und jenen, die in ihrer Freizeit keinen Reitsport betreiben“, sagt Kathrin Schütz.

Denn hier zeigen sich signifikante Unterschiede: Die Nicht-Reiterinnen und -Reiter (58%) finden eher, dass Reiten ein weiblicher Sport bzw. nur etwas für Mädchen sei, als die reitenden Befragten (3%).

Die Nicht-Reitenden geben außerdem häufiger an, dass Reitbekleidung für sie eher weiblich sei. Sie lehnen zudem die Aussage, dass der Reitsport nur etwas für Jungen sei, deutlicher ab als die reitenden Personen.

„Offensichtlich hat der Reitsport auch in diesem Bereich mit Vorurteilen zu kämpfen, die vielleicht einige Jungen und Männer vom Reitstall fernhalten“, so Schütz weiter.

Schütz‘ aktuelle Studie befasst sich zudem mit den Motiven der Reitsportler. Eine Vermutung, die sie unter die Lupe nimmt, ist: Das Pferd stellt für Frauen eher ein Bindungsobjekt dar als für Männer. Dies wird durch die Befragung bestätigt: So sagen die befragten Reiterinnen deutlich öfter als die Reiter, sie könnten ihrem Pferd alles anvertrauen.

Zudem geben die reitenden Frauen häufiger an, dass sie eher auf das Reiten verzichten würden, wenn ihr Pferd krank wäre, als es zu verkaufen, und dass ihr Pferd merke, wenn es ihnen schlecht gehe.

Um mehr über die Motive der männlichen Reiter und die konkreten Gründe, warum Männer in ihrer Freizeit eben nicht reiten, zu erfahren, regt Prof. Schütz Folgestudien an, die sich um eine größere männliche Stichprobe bemühen.

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