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Allgemein

Einsatz von KI in der veterinärmedizinischen Triage

Die zunehmende Arbeitsbelastung in der Veterinärmedizin, insbesondere in Notdiensten, führt dazu, dass Tierhalter vermehrt online nach Informationen zur Gesundheit ihrer Tiere suchen.

. . .

Die Qualität dieser Informationen variiert jedoch stark und kann unvollständig oder fehlerhaft sein. Gleichzeitig haben große Sprachmodelle (Large Language Models, LLMs) wie GPT-4o in der humanmedizinischen Diagnostik und Triage erste vielversprechende Ergebnisse gezeigt. Doch wie zuverlässig sind solche Modelle in der veterinärmedizinischen Anwendung?

Pilotstudie in der Pferdemedizin

Eine aktuelle Studie untersuchte die Leistungsfähigkeit von ChatGPT-4o im Bereich der veterinärmedizinischen Triage und vorläufigen Diagnosestellung. Zehn Fallvignetten aus der Pferdemedizin, die von einem spezialisierten Tierarzt entwickelt wurden, dienten als Testfälle. 

Jede Vignette enthielt Angaben zu Alter, Geschlecht und Rasse des Pferdes sowie die vom Halter beobachteten Symptome. Zudem wurden die korrekte Diagnose und die empfohlene Dringlichkeit eines tierärztlichen Termins festgelegt.

ChatGPT-4o wurde angewiesen, eine Einschätzung der Dringlichkeit und eine Liste der wahrscheinlichsten Diagnosen in absteigender Wahrscheinlichkeit zu generieren. Dabei erfolgte jede Bewertung unabhängig voneinander in deutscher Sprache.

In 90 % der Fälle erkannte ChatGPT-4o die korrekte Diagnose, wobei in 80 % der Fälle die richtige Diagnose an erster Stelle stand. In den verbleibenden 10 % waren die vorgeschlagenen Diagnosen eng mit der korrekten Diagnose verwandt. 

Die Dringlichkeitseinschätzung war in 70 % der Fälle mit der tierärztlichen Bewertung übereinstimmend, während in 30 % der Fälle die KI eine höhere Dringlichkeit angab. Kritische Fehleinschätzungen, die zu einer verzögerten Behandlung geführt hätten, traten nicht auf.

Die Ergebnisse zeigen, dass ChatGPT-4o eine beachtliche Leistungsfähigkeit in der veterinärmedizinischen Triage aufweist. Dennoch wies das Modell inkonsistente Detailgenauigkeit auf. 

So wurden einige Diagnosen veraltet oder unpräzise benannt (z. B. „Gastritis“ statt „Magengeschwüre“), während andere Fälle differenziertere Beschreibungen enthielten. Auffällig war, dass das Modell bei anhaltenden Symptomen eher zu einer höheren Dringlichkeitseinstufung tendierte, während Tierärzte dies differenzierter bewerteten.

Limitationen der Studie

Die Studie unterliegt einigen Limitationen: Die Anzahl der Testfälle war gering, und jede Fallbewertung wurde nur einmal durchgeführt. Zudem wurden die Prompts von IT-Spezialisten formuliert, wodurch eine höhere Präzision als bei typischen Tierhalteranfragen möglich ist. Zudem bleibt unklar, inwieweit ChatGPT-4o mit unvollständigen oder ungenauen Symptombeschreibungen umgehen kann.

ChatGPT-4o zeigt vielversprechende Ansätze für die veterinärmedizinische Triage, insbesondere zur Informationsvermittlung für Tierhalter. Dennoch sollten sich Benutzer der Grenzen dieser Technologie bewusst sein. Die KI kann eine tierärztliche Untersuchung nicht ersetzen, sondern allenfalls als Orientierungshilfe dienen . Eine verantwortungsvolle Nutzung und kritische Bewertung sind daher es

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