Henneberg-Lehmann-Preis für Tierernährung geht an Professor Caspar Wenk
(13.03.2010) Der Hauptpreis der renommierten Henneberg-Lehmann-Stiftung für Tierernährung ist für das Jahr 2009 an Professor Dr. Caspar Wenk von der Eid-genössischen Technischen Hochschule (ETH) in Zürich verliehen worden.
Die Förderpreise für das Jahr 2010 erhielten Dr. Susanne Döll, Braunschweig, Junior-professor Dr. Andreas Müller, Halle, und Priv. Doz. Dr. Robert Ringseis, Gießen.
In einer Akademischen Feierstunde in der Aula der Universität Göttingen wurden am Abend des 9. März 2010 den Preisträgern die Urkunden zu den Henneberg-Lehmann-Preisen von Prodekan Professor Dr. Hansjörg Abel überreicht.
Professor Dr. Wenk wurde der Preis in Anerkennung seiner weit gefächerten Forschungs- und Publikationstätigkeit zum Energie- und Nährstoffhaushalt von Mensch und Tier sowie wichtiger Einflussfaktoren auf die Stoffwechselprozesse zuerkannt.
Er hat sich diesen Arbeiten sehr früh und intensiv unter den Aspekten Effizienz, Nachhaltigkeit von Systemen der Lebensmittelerzeugung und Produktqualität gewidmet.
In seinem akademischen Vortrag zum Thema Energiebedarf, aber nicht nur! dankte der Preisträger der Stiftung und ihrem Kuratorium. Dabei ging er auf die besonders wichtigen Fragen moderner Tierernährung und auf die besondere Rolle der Tierernährungswissenschaft bei Ressourcenschonung und Bewältigung der Nahrungskonkurrenz zwischen Tieren und Menschen ein.
Dr. Susanne Döll, Institut für Tierernährung, Friedrich-Loeffler-Institut Braun-schweig, erhielt den Förderpreis für ihre Forschungsarbeiten zum Mykotoxin-Stoffwechsel mit wesentlichen Beiträgen zu einem gesteigerten Verständnis der Wirkung von Fusarien-Toxinen insbesondere auf zellulärer Ebene.
Juniorprofes-sor Dr. Andreas Müller, Institut für Agrar- und Ernährungswissenschaften, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, wurde für seine Studien zum Stoffwechsel von Selen unter besonderer Beachtung von Wechselwirkungen zu metabolischen Erkrankungen und der Weiterentwicklung von Stoffwechselmodellen ausgezeichnet.
Priv. Doz. Dr. Robert Ringseis, Institut für Tierernährung und Ernährungsphy-siologie, Justus-Liebig-Universität Gießen, wurde die Anerkennung aufgrund seiner Studien zum Stoffwechsel der Lipide an der Schnittstelle von Mensch und Nutztier sowie unter besonderer Beachtung der Einflussnahme durch konjugierte Linolsäure zuteil.
Die Henneberg-Lehmann-Stiftung verleiht jährlich den gleichnamigen Preis, der al-le zwei Jahre in einer akademischen Feier an der Agrarwissenschaftlichen Fakultät der Universität Göttingen verliehen wird.
Helmut Wulf, Präsident des Deutschen Verbandes Tiernahrung und Vorsitzender des Stiftungsrates, erklärte, dass mit der Henneberg-Lehmann-Stiftung und mit der Preisverleihung die hohe Bedeutung der Tierernährungswissenschaft für die Futtermittelindustrie deutlich werde: Die Tierernährung ist eine der Schlüsselwissenschaften, die in den kommenden zwei Jahrzehnten mit über die Versorgung der Menschen mit hochwertigen Nahrungsmitteln in ausreichender Menge entscheiden werden.
Ihre Bedeutung für Qualitätssi-cherung und gleichzeitig Ressourcenschutz kann gar nicht überschätzt werden. Dies werde auch in der Bereitschaft des Verbandes deutlich, sich an kommenden Forschungsarbeiten in deutlich höherem Maße als bisher einzubringen.
Hintergrund
Am 20. September 1955 beschloss die Mitgliederversammlung des Fachverbandes der Fut-termittelindustrie in Goslar die Einrichtung eines Preises zur Förderung wissenschaftlicher Arbeiten im Bereich der Tierernährung. Damit legte sie den Grundstein für die heutige Henneberg-Lehmann-Stiftung und den gleichnamigen Wissenschaftspreis.
Ausgezeichnet werden sowohl verdiente Wissenschaftler und Persönlichkeiten der land-wirtschaftlichen Praxis als auch Nachwuchswissenschaftler, deren Arbeiten in wissenschaft-licher, technischer oder wirtschaftlicher Hinsicht zur Verbesserung der Ernährung landwirt-schaftlicher Nutztiere und der erzeugten Produkte beigetragen haben. Bisher hat die Hen-neberg-Lehmann-Stiftung 83 Persönlichkeiten ausgezeichnet.
Die Auswahl der Preisträger trifft das Kuratorium der Henneberg-Lehmann-Stiftung. Die-sem gehören fünf Vertreter der Agrarwissenschaften, drei Vertreter der praktischen Land-wirtschaft sowie der Stiftungsvorstand, der durch den Deutschen Verband Tiernahrung (DVT) gebildet wird, an.